Auch im 13. Anlauf blieb der FC Tulln in der 2. Landesliga Ost ohne Erfolgserlebnis: Das punktelose Schlusslicht verlor das Heimspiel gegen Wolkersdorf mit 2:3. Zum Matchwinner der Gäste avancierte Stephan Heurteur, der nach der Pause einen 1:2- Rückstand in den knappen Sieg verwandelte. Nach dieser Niederlage scheint der FC Tulln endgültig und vorzeitig zum Abstieg verdammt.
Zum zweiten Mal binnen 48 Stunden hatte Tulln realistische Chancen auf einen Punktgewinn, brachte sich aber durch Unkonzentrierten selbst um den durchaus möglichen Achtungserfolg. Zwei Tage nach dem 3:4 gegen Lassee erwischte Tulln gegen Wolkersdorf keinen optimalen Start. Die Gäste hatten anfangs mehr vom Spiel und markierten nach 24 Minuten das 0:1: Tullns Märkt verlor im Mittelfeld den Ball, Heurteur schupfte den Ball außerhalb des 16ers über die Viererkette, Barbosa nahm sich das Leder mit der Brust mit und vollendete zur Führung.
Olschnegger, Prem und Barbosa hatten jeweils das 0:2 vor den Beinen, den nächsten Treffer ließen sich aber die Heimischen gutschreiben: Ein Verteidiger der Gäste rutschte aus, so dass der Ball durch die Innenverteidigung hindurch glitt, Andreas Suppan netzte an der 2. Stange zum 1:1 ein (36.). Kurz vor der Pause flog Wolkersdorfs Thomas Hochmeister wegen Kritik mit gelb-rot vom Platz. Gäste-Coach Klein sprach von einer gezielten Aktion ("Referee Ramic hatte es minutenlang auf Hochmeister abgesehen, nur auf den richtigen Moment gewartet"), Tullns sportlicher Leiter sah es differenzierter: "Hochmeister hätte schon früher vom Platz fliegen müssen, fiel durch einige harte Fouls auf", so Klaus Kerschbaumer.
In Überzahl erzielte Tulln in der 51. Minute das 2:1: Fabio Fiedler setzte sich rechts durch, sein gedachter Stanglpass zur Mitte riss ihm etwas ab, der Rettungsversuch von Goalie Christian Schiller im kurzen Eck kam zu spät - 2:1! Nur zwei Minuten später antwortete Wolkersdorf: Wolf schlug einen Eckball zur Mitte, Stephan Heurteur war per Kopf zur Stelle, glich zum 2:2 aus (53.).
Nun riskierte Gäste-Coach Klein alles, schickte mit Fischer einen weiteren Stürmer aus Feld, doch die besseren Chancen hatten zunächst die Tullner. Lipphart vergab alleine vor Schiller, Schneider traf nur das Außennetz, Suppan schoss aus aussichtsreicher Position drüber. Den Siegestreffer verbuchten am Ende die Gäste: Einen Freistoß-Ball von Hosp setzte Olschnegger per Kopf an die Stange, den Abpraller bugsierte Heurteur ebenfalls per Kopf zum 2:3 in die Maschen (85.).
In der 90. Minute bekamen die 100 Besucher noch eine unschöne Szene zu sehen: Milenkovic beging ein überhartes Foul an Winkler, dieser revanchierte sich mit einem Rempler. Schiri Ramic zeigte Milenkovic die rote und Fischer die gelb-rote Karte. "Zum Glück haben wir gewonnen, es war viel Dusel dabei", gestand Klein. Tulln überwintert damit punktelos an letzter Stelle, der Rückstand auf den Vorletzten wird nach der Hinrunde zumindest elf Punkte betragen.
Christian Reichel
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