Die 2. Landesliga West erlebte gleich zum Start der Rückrunde eine faustdicke Überraschung: Der Kremser SC, als Titel-Mitfavorit gestartet, bezog in Seitenstetten eine bittere 2:3-Niederlage. Die Truppe von Günter Zach überholte den SC damit auch in der Tabelle, nimmt Platz sechs ein. In Krems will man von einer Trainer-Diskussion nichts wissen.
Die große Sensation wirft die Kremser im Titelrennen weit zurück: Der Rückstand auf Leader Spratzern beträgt bereits elf Punkte, der sportliche Leiter Christian König bilanzierte: "Realistisch betrachtet sind wir wohl aus dem Titelrennen. Doch wir halten am Ziel, beste Frühjahrs-Mannschaft zu werden, natürlich fest." Seitenstetten kam mit den Bedingungen (böiger Wind, holpriger Platz) besser zurecht, agierte mit hohen Bällen. Während das Kremser Kurzpass-Spiel auf diesem Untergrund nicht zur Geltung kommen konnte.
Vor der Pause bekamen die Fans kaum eine Torchance zu sehen, ein Abwehrfehler ließ die Heimischen nach 13 Minuten jubeln: Nach Schnitzern von Schmircher und Gusenbauer passte Berger-Steiner zur Mitte, wo Markus Tanzer den Ball aus 15 Metern unter die Latte knallte. Nach Wiederbeginn ließen Tanzer und Engleder zunächst dicke Chancen aufs 2:0 aus, ehe es in der 51. Minute erneut im Kremser Gehäuse einschlug: Nach einem Foul an Poustka im Strafraum verwandelte Dominik Kammerhofer den Strafstoß zum 2:0.
Doch Krems bewies Moral, fightete zurück: Christoph Fertl und Erwin Denk glichen binnen zehn Minuten aus, 20 Minuten vorm Ende war die Partie wieder siedend heiß. Der Kremser Schmircher fand aus spitzem Winkel die Chance aufs 2:3 vor, der dritte indivdiuelle Fehler ließ die Gäste endgültig leer ausgehen: Kevin Schörghuber tankte sich links durch, passte zur Mitte, wo Pousta vorbeirutschte, doch Tanzer zum 3:2 einschoss (73.).
Engleder hatte in der 85. Minute die Möglichkeit aufs 4:2, überspielte den Goalie, der Ball versprang und der Seitenstettner Akteur setzte ihn neben das Tor. Krems hatte in der 90. Minute wiederum das 3:3 vor den Beinen, der Schuss von Fertl ging übers Tor. Heim-Coach Günter Zach sprach von einem "verdienten Sieg". Sein Gegenüber Willi Schmircher meinte: "Die Enttäuschung ist natürlich groß, wir müssen nun die Mannschaft wieder aufrichten." Eine mögliche Trainer-Diskussion erstickte König im Keim: "Diesen Job füllen Schmircher und Schinkels gemeinsam aus. Weder der eine noch der andere ist an dieser Niederlage schuld."