Der
bekannte, nicht wörtlich zu nehmende Tritt in den Hintern kann oft Wunder wirken - so geschehen beim Kremser SC, wo sich Interims-Coach Frenkie Schinkels in den vergangenen Wochen einige Spieler zur Burst nahm, ihnen ordentlich ins Gewissen redete. Sein erstes Opfer hieß Christoph Fertl: Der 25-Jährige nahm sich die Worte offenbar zu Herzen und drehte in den jüngsten drei Spielen so richtig auf.
Fertl hat großen Anteil am jüngsten Erfolgslauf des Kremser SC, die Wachauer schnappten sich in den jüngsten drei Matches in der 2. Landesliga West gegen Herzogenburg (4:3), Spratzern (3:2) und Echsenbach (4:2) das Maximum von neun Punkten. Von den elf erzielten Treffer gingen gleich sechs aufs Konto des Spielers mit der Rückennummer 13: Christoph Fertl.
Der
Stürmer war im Jänner 2012 zu den Kremsern zurückgekehrt, kam zuvor beim SKN St. Pölten auch zu sporadischen Einsätzen in der Ersten Liga (im Bild rechts ist er im Duell mit Salzburgs Christoph Leitgeb zu sehen). "Er hat am meisten Potenzial von allen Spielern, daher verlange ich von ihm auch einiges, sehe ihn in einer Führungs-Position. Nicht beim Reden abseits des Platzes, sondern auf dem Spielfeld. Nur weil er schon in höheren Ligen spielte, ist er bei mir längst nicht gesetzt", unterstreicht Schinkels.
Fertl machte in den letzten Spielen in der entscheidenden Phase den Unterschied aus: Gegen Herzogenburg traf der Offensiv-Spieler in der 78. Minute zum entscheidenden 4:3, ebenso sorgte er gegen Spratzern mit dem 3:1 (73.) für die Vorentscheidung. In Echsenbach fabrizierte er am Sonntag den dritten Doppelpack binnen neun Tagen, ist mit 13 Treffern Nummer 2 der Schützenliste in der 2. Landesliga West. Schinkels denkt bereits an die kommende Saison: "Da wird Christoph zu einem ganz wichtigen Spieler, wenn es für Krems darum geht, um den Titel mitzuspielen."
Christian Reichel