Ein
wahres Tor-Festival lieferten der SK Eggenburg in der SV Haitzendorf im mittwöchigen Nachtrag in der 2. Landesliga West ab: Nach turbulenten 90 Minuten hatten sich die Gäste mit 6:4 durchgesetzt, machten damit in der Tabelle gleich drei Ränge wett und sind nun Achter. Eine Hiobs-Botschaft gab´s auch zu verkraften: Suad Delic riss sich im Dienstag-Training das vordere Kreuzband im linken Knie, fällt monatelang aus.
Mit Delic verliert Haitzendorf damit für die kommenden Monate einer seiner absoluten Schlüssel-Spieler: "Der Verein, Trainer und Mannschaft wünschen ihm auf diesem Wege alles Gute", verlautbarte der sportliche Leiter Alfred Traht. Den 6:4-Sieg widmete das Team (auch der verletzte Gruber und der gespertte Döttl fehlten) dem verletzten Spieler, das Match in Eggenburg war von zehn Toren, aber auch von vielen Fehlern geprägt.
Haitzendorf erwischte einen sehr guten Start in die Partie, Rohovsky scheiterte in der Anfangs-Phase alleine vor Heim-Goalie Schölm. DIeser hatte den Vorzug gegenüber Jürgen Hofbauer erhalten, da Hofbauer aus beruflichen Gründen auch am Sonntag in Zwentendorf passen wird müssen. In der 21. Minute traf Eggenburg zum 1:0, nach einem kurz abgewehrten Corner und einer Flanke von Andreas Ringswirth war Florian Anderle per Kopf zur Stelle.
Haitzendorf drehte noch vor der Pause den Spieß um, mitentscheidend war ein Doppelschlag: In der 35. Minute traf der nach längerer Zeit wieder von Beginn an aufgebotene Patrick Koppensteiner nach Chlup-Flanke per Kopf zum 1:1, eine Minute später bediente Chlup mit einem Lochpass Lukas Rohovsky, der diesmal alleine vor Schölm cool blieb und zum 1:2 vollendete.
Kurz vor und nach der Pause rückte Markus Riedler in den Mittelpunkt: Der Mittelfeld-Akteur versenkte in der 44. Minute einen Lochpass von Chlup zum 1:3 und hatte in der 48. Minute nach Martinovsy-Querpass beim Pressball mit Walla auch das Glück auf seiner Seite, der Ball flog zum 1:4 ins Netz. Martinovsky vergab kurz darauf die Chance auf den 5. Treffer der Gäste. Eggenburg steckte nie auf, Friedrich Zandl verkürzte in der 70. Minute nach Chmelicek-Flanke per Kopf zum 2:4.
Als Dominik Martinovsy in der 77. Minute auf der rechten Seite auf und davon zog und Schölm sehenswert zum 2:5 überhob, schien die Partie gelaufen. Doch Eggenburg steckte nicht auf, kam nochmals retour: Chmelicek fing in der 85. Minute einen Chlup-Rückpass ab, überspielte Goalie Kerschbaumer - 3:5. David Tretzmüller gelang iin der 86. Minute sogar das 4:5, er schloss eine gelungene Aktion nach Zuspiel von Andreas Ringswirth aus fünf Metern erfolgreich ab.
Ein Blackout von Schölm machte dann alles klar: Der Eggenburg-Schlussmann nahm einen Rückpass von Kapitän Schmidt völlig unbedrängt auf - indirekter Freistoß! Dieser wurde erst abgefälscht, den 2. Versuch drückte Martinovsky zum 4:6-Endstand über die Linie (89.). Traht war natürlich glücklich über die drei Punkte, brachte den Kampfgeist Eggenburgs auf den Punkt: "Sie rennen 95 Minuten lang, stecken nie auf, auch wenn der Schiri schon nach 90 Minuten abgepiffen hat."
Christian Reichel