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SV Zwentendorf reagiert auf den schleppenden Verlauf der Frühjahrs-Meisterschaft in der 2 LL West: Nachdem aus den ersten acht Matches nur vier Punkte und kein Sieg eingefahren werden konnten, beschloss der Vorstand zu Beginn der Woche einstimmig einen Trainerwechsel: Huso Hasanovic löst den bisherigen Spielertrainer Klaus Luger ab, der ein Angebot, als Spieler weiterzumachen ablehnte, und gemeinsam mit seinem Co-Trainer Thomas Skaloud aus dem Klub ausscheidet.
Luger fiel der Abschied nach über acht Jahren in Zwentendorf nicht leicht: "Es tut schon sehr weh, gehen zu müssen. Ich muss mich erst sammeln und das Ganze für mich verarbeiten", schilderte der Spielertrainer, der im Frühjahr 2012 das Amt von Gerhard Hirsch übernommen hatte. "Für mich war es eine schöne Zeit, die Mannschaft ist intakt, die Trainings-Beteiligung war immer super."
Dennoch kamen die Zwentendorfer - auch nach Verpflichtungen in der Winterpause - nicht in Schwung, rangieren in der 2. Landesliga West fünf Runden vor Schluss nur einen Punkt vor Schlusslicht Hartl Haus Echsenbach und müssen folglich um den Klassenerhalt zittern. Zumal auch das direkte Duell in Echsenbach noch ansteht. "Es ist schwer zu sagen, warum wir nicht in Schwung kamen. Ich möchte die vergangenen Monate nicht missen. Es war eine lehrreiche Zeit."
Mit Luger tritt auch dessen "Co" Thomas Skaloud ab: "Wir haben diese Aufgabe gemeinsam angetreteten und treten nun gemeinsam ab." Was für Zwentendorf gravierende Folgen hat: Denn Luger & Skaloud kamen auch als Spieler zum Einsatz und fallen darüber hinaus in die Eigenbau-Regelung. Auf diesem Sektor hat Zwentendorf nun zwei Spieler weniger, die Personal-Probleme nehmen damit nochmals zu.
Sein Debut gibt Hasanovic am Freitag beim Tabellen-Zweiten Schrems, die Personaldecke ist dünn: Zu den Abgängen Luger & Skaloud gesellen sich die Ausfälle von Nicolas Wandl (gelb-gesperrt) sowie von Marin Azdajic und wohl auch Boris Bakovic: Azdajic erlitt im sonntägigen Heimspiel gegen Eggenburg bei einem Zusammenstoß mit Teamkollegen Rauscher einen Nasenbeinbruch. "Er fällt zumindest zwei Wochen aus, im schlimmsten Fall wird er diese Saison überhaupt nicht mehr spielen können", so Zwentendorf-Obmann Leopold Marschall.
Schlecht sieht es vorerst auch bei Bakovic aus: Er verletzte sich gegen Eggenburg am Knie, hinter seinem Einsatz am Freitag steht ein sehr dickes Fragezeichen.: "Es handelt sich um keine Bänder-Verletzung, doch das Knie ist stark geschwollen", berichtete Marschall. Wahrscheinlich ist aus heutiger Sicht, dass Bakovic die Schrems-Partie auslässt und nächste Woche im Heimspiel gegen Herzogenburg wieder einläuft.
Marschall bedauert den Abschied von Luger: "Er hat für den Verein in den letzten acht Jahren in allen Belangen sehr viel geleistet. Doch die lange Duststrecke zeigte Spuren, ließen Zeichen von Resignation bei einzelnen Spielern und gelegentlich auch beim Trainer-Team erkennen. Der Abschied war eine sehr emotionelle Sache, doch wir hatten das Gefühl, handeln zu müssen."
Für Hasanovic sprachen dessen Qualitäten: "Er ist mit Weißenkirchen von der 2. Klasse bis in die 2. Landesliga West aufgestiegen. Er kann auch sehr gut mit jungen Spielern." Die Zusammenarbeit ist längerfrstig geplant, unabhängig vom Ausgang dieser Saison: "Wir gaben ihm nicht die Bedingung mit auf den Weg, den Klassenerhalt schaffen zu müssen. Doch es versteht sich von selbst, dass wir unabhängig davon oben bleiben wollen."
Warum Zwentendorf letztlich unter Luger/Skaloud nicht in Fahrt kam? "Es hat in Spielen wie gegen Melk oder Gmünd das Quäntchen Glück gefehlt, in der Mannschaft stehen wenig erfahrene Spieler. Zudem hat Neuzugang Bakovic nicht das gebracht, was wir uns von ihm erwarteten", spricht Marschall Klartext. Der eingeschlagene Weg wird unser Hasanovic fortgesetzt - auch in der nächsten Saison: "Wir wollen das Team mi Großen und Ganzen halten", kündigt Marschall an.
Christian Reichel