2. Landesliga West

Christian Karl: "Ich bin ein überzeugter KSC-ler"

Seit kremser scMittwoch früh ist die Katze aus dem Sack: Der Kremser SC gibt in der kommenden Saison Christian Karl das Vertrauen, der 36-jährige Trainer und Ex-KSC-Spieler soll den Traditionslub an die Spitze der 2. Landesliga West und im Idealfall zum Meistertitel führen. Mit Ligaportal.at sprach der Nachrichtentechniker über seine Liebe zum KSC, seine Ziele, seinen eisernen Willen und sein Privatleben.

 

Ligaportal.at: Herr Karl, Gratulation zur neuen Aufgabe und der Herausforderung Kremser SC. Mit welchen Emotionen und Gedanken gehen Sie an diese Aufgabe heran?

Christian Karl: "Ich Christian-Karl-1habe nun die Chance, das zu erreichen, was ich mir seit meiner frühen Jugend wünschte. Einmal als Spieler und Trainer mit dem KSC Erfolge zu feiern. Seit dem Ende der 80er-Jahre, als ich als junger Bursche dem damals weitaus erfolgreicheren Kremser SC live im Stadion in der Bundesliga die Daumen drückte, verfolgte ich dieses Ziel. Als Spieler habe ich mit dem KSC in der Saison 2000/2001 den Meistertitel in der 1. Landesliga gefeiert, war Torschützenkönig und wurde zum besten Spieler gewählt. Nun nehme ich als Trainer die 2. Etappe in Angriff. Verglichen mit den 80er Jahren spielt Krems nun in einer anderen Liga. Doch KSC bleibt KSC."

 

Ligaportal.at: Sie sind aktuell noch beim SV Rehberg als Trainer engagiert, könnten als frischgebackener Meistermacher zum KSC wechseln.

Christian Karl: "Stimmt. Wir liegen sechs Spiele vor Schluss mit dem SV Rehberg in der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel an der 5. Stelle, nach Verlustpunkten fehlt uns nur ein Zähler auf Tabellenführer Amaliendorf. Da ist noch alles drin. Wir haben in sechs Jahren in Rehberg einiges erreicht und aus den Spielern eine gestandene Gebietsliga-Mannschaft geformt. Ich werde Rehberg mit Wehmut verlassen, aber auch mit Vorfreude auf den Kremser SC."

 

Ligaportal.at: Wie haben Sie das Geschehen beim Kremser SC in den vergangenen Jahren wahrgenommen?

Christian Karl (im Bild rechts mit seiner Lebensgefährtin Jasmine): "IcChristian-Karl-4h habe den Klub immer mit einer Sinuskurve verglichen, sprich, einen Verein mit ständigen Auf und Abs. Ich habe in Rehberg mit dem Fußballspielen begonnen, später auch einige Jahre im Nachwuchs des Kremser SC gekickt und 2001 unter dem damaligen Trainer und jetzigen Team-Manager Frenkie Schinkels den Meistertitel gefeiert. Von daher weiß ich, welch große Euphorie in Krems im Falle des Erfolges ausbrechen kann. Ich bin ein überzeugter KSC-ler. Dieser Job bedeutet eine große Chance für mich."

 

Ligaportal.at: Sie haben als Spieler einige Meistertitel gefeiert: 19994/95 Platz 1 mit Haitzendorf in der Oberliga, 1998/99 den Titel mit Furth in der Gebietsliga. Es folgten die Meistertitel in der 1. Landesliga mit dem Kremser SC 2000/01 und mit Horn 2006/07. 2008/09 führten sie dann als Spielertrainer Rehberg auf Platz 1 der 1. Klasse Nordwest-Mitte. Wie würden Sie ihre Spieler-Karriere zusammenfassen?

Christian Karl: "IchChristian-Karl-2 musste mir alles hart erarbeiten. Allein vom Talent her und mit dem Willen der meisten anderen wäre ich wohl nie über die 1. Klasse hinausgekommen. Aber ich kann mich selbst sehr gut einschätzen. Und ich denke mir: Das, was mir als Kicker gefehlt hat, das habe ich jetzt als Trainer."

 

Ligaportal.at: Die Erwartungshaltung beim Kremser SC im Hinblick nächste Saison ist groß, das Wort "Meistertitel" ist immer wieder zu hören.

Christian Karl: "Ich bin gekommen, um mit dem Verein vorne mitzuspielen, werde alles dafür tun. Der KSC unternimmt auch bei der Kader-Planung alles in diese Richtung. Den Meistertitel kannst du aber weder planen noch kaufen. Doch eines kann ich den Spielern schon heute sagen: Wer nicht bereit ist, alles zu geben, hat bei mir schlechte Karten."

 

Ligaportal.at: Am Transfermarkt schwirren die Namen prominenter Kicker herum. Gmünd-Kapitän Daniel Bayer soll ebenso ein Thema sein wie Ex-Sollenau-Kapitän Christoph Knaller oder der frühere Bundesliga-Kicker Florian Metz.

Christian Karl: "Ja, diese Namen sind nun keine Geheimnisse mehr. Der Verein führt Gespräche mit Spielern, die uns weiterhelfen können. Natürlich habe auch ich meine Wunschspieler - doch es muss sich alles im finanziellen Rahmen bewegen. Der sportliche Berater des Präsidiums, Georg Stierschneider, muss da wirtschaftlich denken. Was am Ende machbar ist, ist okay. Was nicht geht, akzeptiere ich natürlich auch."

 

Ligaportal.at: Haben Sie schon einen ersten Fahrplan bezüglich der Sommer-Vorbereitung im Kopf.

Christian Karl: "Ja. Wir werden am 8. Juli die Vorbereitung in Angriff nehmen. Ein Trainingslager in Lindabrunn ist ebenfalls geplant, dieses wird drei Tage dauern. Die ersten Testspiele wurden auch bereits vereinbart."

 

Ligaportal.at: Sie sind als Kicker bzw. Trainer in der Fußballer-Szene bestens verankert und seit Jahren sehr erfolgreich. Was läuft bei Christian Karl abseits des grünen Rasens?

Christian Karl: "IchChristian-Karl-3 bin beruflich Nachrichten-Techniker bei der ÖBB Telekom. Meine Lebensgefährtin heißt Jasmine, meine beiden Kinder Katharina und Dominic (im Bild rechts) stammen aus einer früheren Beziehung. Zu den Hobbies zählt unter anderem mein Garten. Wo ich übrigens jetzt gleich den Rasenmäher anwerfen werde."

 

Ligaportal.at: Dann wollen wir Sie nicht länger aufhalten. Herr Karl, wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute für die neue Aufgabe.

 

Christian Reichel