Nach der Ablöse von Bruno Meyer in Schrems wechselte am Montag in der 2. LL West auch die Sportunion Hofstetten-Grünau den Trainer aus: Harald Schagerl muss beim nunmehrigen Tabellen-Schlusslicht den Trainersessel räumen, die schwache Vorstellung beim samstägigen 0:2 in Herzogenburg bedeutete nun sein Ende. An seine Stelle tritt vorerst eine Trainer-Legende: Anton Staudinger übernimmt in Hofstetten wieder das Traineramt.
Hofstetten-Obmann Günter Graßmann hatte bereits nach dem Spiel in Herzogenburg durchklingen lassen, dass die Tage von Trainer Harald Schagerl gezählt sind. Am Montag Nachmittag kamen beide Seiten überein, wieder getrennte Wege zu gehen: Schagerl, der das Team vor der Frühjahrs-Saison 2013 übernommen und in der Rückrunde vor dem Abstieg in die Gebietsliga bewahrt hatte, ist 24 Matches später schon wieder Geschichte. Seine Bilanz: fünf Siege, fünf Remis, 14 Niederlagen und 22:54-Tore!
Die Trennung erfolgte im Guten, Schagerl analysierte nüchtern: "Wir wussten, dass es mit dem kleinen Kader eng wird. Ausfälle wie jene von Winter oder Hausmann konnten nicht kompensiert werden. Lucic und Schmid waren auch nie zu 100 Prozent fit. Das war zuviel für uns." Als Knackpunkt betrachtet Schagerl den späten 1:1-Ausgleich in der 92. Minute, den Hofstetten in der 5. Runde in Seitenstetten hinnehmen musste:
"Danach lief nicht mehr viel zusammen. In Hofstetten ist noch immer ein Umbruch im Gange, der seine Zeit braucht. Schade, dass es nicht funktioniert hat. Wir hatten uns alle mehr erwartet." Nach dem 1:1 in Seitenstetten holte Hofstetten bis heute aus sechs Spielen nur einen Punkt, schoss keinen einzigen Treffer mehr.
Graßmann bedankte sich seitens des Klubs bei Schagerl für die geleistete Arbeit: "Wir wünschen Harald für die weitere Zukunft alles Gute. Es wäre vermessen, Harald Schagerl alleine die Schuld an unserer derzeitigen Situation zu geben." Aufgrund einiger langzeitverletzter Leistungsträger fehlte der Konkurrenzkampf und die Trainingsbeteiligung ließ bei einigen Spielern ebenfalls zu wünschen übrig.
"Dazu kamen noch Undiszipliniertheiten, die wir sicherlich nicht länger dulden werden", so Graßmann. Zum Zug kommt nun in den verbleibenden zwei Spielen bis zur Winterpause eine Trainer-Legende: Anton Staudinger hatte mit den Hofstettern vor Jahren bereits große Erfolge und den Meistertitel gefeiert, erklärte sich nun bereit, nochmals einzuspringen.
Der 65-jährige Staudinger leitete am Montag Abend bereits erstmals das Training, sein Comeback gibt er bereits am Donnerstag im Schicksals-Heimspiel gegen Hartl Haus. Auch bei der abschließenden Hinrunden-Partie in Schrems wird Staudinger das Coaching übernehmen. "Anton erklärte sich spontan bereit, einzuspringen. Dafür möchten wir uns bei ihm bedanken. Wir hoffen noch auf Punkte, um uns eine gute Basis fürs Frühjahr zu schaffen", so Graßmann. Staudinger hatte zuletzt im Sommer 2012 den USC Mank vorm Abstieg aus der Gebietsliga West bewahrt. Einer seiner Leitsprüche lautet: "So wie man trainiert, so spielt man."
Christian Reichel