Mit einem neuen alten Trainer geht die SPU Hofstetten-Grünau ins Finish der Herbstsaison 2013: Nach der Trennung von Harald Schagerl schwingt Anton Staudinger interimistisch das Zepter. Die Trainer-Legende setzt sich mit 65 Jahren nochmals für zwei Spiele auf die Betreuerbank, erstmals am Donnerstag im Heimspiel gegen Hartl Haus Echsenbach. "Sechs Punkte sind bis zur Winterpause noch zu vergeben. Wir wollen so viele wie möglich holen."
Nach sechs sieglosen Spielen mit nur einem Punkt und keinem einzigen erzielten Treffer hängt Hofstetten in den Seilen, ziert das Tabellenende. Anton Staudinger soll nun in den verbleibenden beiden Hinrunden-Matches das Bestmögliche rausholen: "Es sind noch sechs Punkte zu vergeben, wir wollen so viele wie möglich holen", erklärte der Interims-Coach vor den Spielen gegen Hartl Haus Echsenbach (Donnerstag, 19.30 Uhr) und am 8. November in Schrems.
Staudinger blickt auf eine Hofstetten-Vergangenheit zurück: 1997 musste er mit dem Klub im Zuge der Reform zwangsabsteigen. 1998 (2. Klasse Region St. Pölten) und 1999 (1. Klasse West-Mitte) führte er den Klub jeweils zum Meistertitel, im Jahr 2000 sogar zum Gewinn des NÖ-Cups. "In den folgenden Jahren war ich nochmals Coach in Hofstetten, bis zu meinem 60. Geburtstag im Jahr 2008", erinnert er sich genau. Die Saison schloss Hofstetten damals in der 2. LL West an 3. Stelle ab.
Hofstetten ist seit 2002 ein fixer Bestandteil der 2. LL West, nun ist der Verein wieder im Kampf gegen den Abstieg involviert: "Ich habe dem Klub geraten, keine finanziellen Abenteuer einzugehen. Es wird immer schwieriger, sich da oben zu halten. Hofstetten ist nicht allzu groß, kurzfristig sehe ich auch keine Spieler, die aus dem eigenen Nachwuchs nachrücken. Wenn dieser Fluss mal unterbrochen wird, ist es schwierig", weiß Trainerfuchs Staudinger.
Hofstetten hat er in dieser Saison zweimal auf die Beine geschaut - beim 2:5 gegen Haitzendorf und bei der 0:1-Derby-Niederlage in Kilb: "In Kilb hätten sie sich einen Punkt verdient gehabt." Vom aktuellen Kader kennt er einige Spieler noch aus früheren Tagen, im Training versucht er, das bestmögliche System rauszufiltern. "Ich habe der Mannschaft klipp und klar gesagt, dass es zu 80 bis 90 Prozent an ihr liegt, was in den letzten beiden Matches raus kommt. Ich kann nur versuchen, das passende Rezept zu finden und viele Gespräche führen. Denn in Situationen wie diesen musst Du ihnen Hoffnung geben."
Christian Reichel