Damit war nicht unbedingt zu rechnen: Aufsteiger Hartl Haus Echsenbach nahm am Freitag aus Krems mit dem 0:0 einen wertvollen Zähler mit, holten im zweiten Auswärtsspiel zum zweiten Mal ein Remis. Die Kremser bleiben weiter ohne Niederlage, gaben vor Heim-Publikum zum zweiten Mal Punkte ab. Am Ende hätte es sogar eine Niederlage werden können.
Die Aufregung in Krems war groß in Minute 89: Stojak kam im Kremser Strafraum vor dem heraus stürzenden Goalie Zwirner an den Ball, es kam zum Zusammenprall der beiden Protagonisten. Beide Trainer kamen zu ähnlichen Ansichten: "Es war ein klares Foul, hätte die rote Karte für Zwirner und Elfmeter für uns zur Folge haben müssen", meinte Echsenbach-Spielertrainer Damir Grabovac. Willi Schmircher gestand: "Der Referee hätte in dieser Situation durchaus auf Elfmeter entscheiden können."
Die Spiel-Leitung von Johannes Toiflhart erfreute keinen der beiden Trainer: "Wir haben 90 Minuten lang nicht nur gegen Krems gespielt, sondern auch gegen den Referee. Jedes Foulspiel von uns hat er mit gelb geahndet", meinte Grabovac. Schmircher reagierte ebenfalls mit Kritik: "Die Gegner sind gegen uns extra-motiviert, steigen mitunter sehr hart ein. Doch die Referees unterbinden gar nichts."
Der Krems-Coach beklagte am Freitag zwei weitere Ausfälle: Stefan Schmircher schied bereits nach zehn Minuten mit einer Bänder-Verletzung im Knöchel aus, in der 86. Minute erwischte es Andreas Gusenbauer. Er wurde Opfer eines Fouls von Marco Teufel, der dafür eine von insgesamt sechs gelben Karten ausfasste. "Andreas zog sich eine Fleischwunde in der Schienbein-Gegend zu, musste wie auch Stefan ins Krankenhaus gebracht werden", erzählte Schmircher.
Die Heimischen verabäumten es speziell vor der Pause, einen Treffer zu erzielen, scheiterten wiederholt am starken Gäste-Torhüter Markus Strohmaier. In der 10. Minute scheiterte Fertl zunächst am Schlussmann, traf mit dem Nachschuss nur die Stange. In der 28. Minute kam Hackl im Duell mit Scharf an den Ball, zog im Duell mit dem Schlussmann ebenfalls den kürzeren. Grabovac beanstandete beide Szenen: "Die ersten Aktion war abseits, bei der zweiten nahm Hackl den Ball mit der Hand mit."
Echsenbach machte mit zwei Viererketten die Räume dicht, Stepanovsky und Majic sorgten für Gefahr im gegnerischen Sechzehner. Nach dem Wechsel versuchte Krems mit allen Mitteln zum Torferolg zu kommen: "Wir liefen uns mit Fortdauer des Spiels tot, gaben zwei, drei ganz gut Schüsse ab, die aber der Goalie parierte", fasste Schmircher zusammen. Die Gäste starteten einige gute Konter, doch auch hier haperte es am finalen Pass.
Fazit von Schmircher: "Das Remis ist natürlich auch für mich enttäuschend. Doch die Burschen haben, auch wenn es nicht so gut lief, Charakter gezeigt." Grabovac war verständlicherweise zufrieden. Sein Team holte im 6. Saisonspiel das 4. Remis, der erste Sieg lässt weiter auf sich warten: "Wir haben beweisen, dass wir überall punkten können. Auch wenn es einige nicht glauben wollen: Wir tun uns auswärts auf großen Plätzen auch leichter als auf unserer kleinen Heim-Anlage. Da muss ich mir was einfallen lassen."
Christian Reichel
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