Der ASV Spratzern ist neuer Tabellen-Zweiter in der 2. Landesliga West: Die Burschen von Trainer Enver Keci fertigten am Samstag Rohrendorf überraschend deutlich mit 4:1 ab, blieben auch im vierten Heimspiel der Saison unbesiegt und haben auf eigener Anlage nun zehn Punkte eingefahren. Der dritte Heimsieg fiel jedoch zu hoch aus, Rohrendorf war nach der Pause dem Ausgleich nahe.
Die Rohrendorfer gingen in Spratzern zum zweiten Mal in Folge k.o., rutschten in der Tabelle an die 8. Stelle ab. Spratzern profitiert von den freitägigen Punkteverlusten von Krems und Gmünd und ist damit neuer erster Verfolger von Tabellenführer Schrems. Doch danach sah es anfangs nicht aus: Rohrendorf legte sehr druckvoll los und kam mit Unterstützung der Heimischen zum ersten Treffer: Kapitän Martin Brandl spielte in der 4. Minute einen scharfen Pass zur Mitte, Patrick Wurzer lenkte den Ball unglücklich ins eigene Tor ab - 0:1!
Die Wende leiteten die Heimischen in der 23. Minute ein: Zurek wird nach Kana- Zuspiel im Strafraum zu Fall gebracht, Referee Seizer entscheidet ohne zu zögern auf Strafstoß. Dominik Heinzl übernimmt die Verantwortung und verwandelt sicher zum 1:1. Bis zur Pause gaben nun die Gastgeber ganz klar den Ton an, in der 30. Minute gelingt Libor Zurek der Führungstreffer: Nach Vorarbeit von Wurzer und einer herrlichen Flanke von Heinzl bugsiert der Goalgetter den Ball aus acht Metern mit dem Innenrist über die Linie, markiert seinen 9. Saisontreffer - 2:1!
In der 38. Minute hat Heinzl die Chance aufs 3:1, geht aber im Duell mit dem herauseilenden Gäste-Goalie Posch nicht energisch genug in den Zweikampf, Posch verhindert mit seiner Rettungstat außerhalb des 16ers Schlimmeres. Nach dem Wechsel nimmt Rohrendorf das Heft in die Hand. Der Ausgleich liegt zweimal in der Luft, beide Male reagiert Heim-Goalie Hnilicka glänzend: In der 63. Minute fischt er eine Orosz-Granate aus 16 Metern aus dem Kreuzeck, kurze Zeit später zeichnet er sich bei einem Vogl-Flachschuss ebenso spektakulär aus. "Keine Ahnung, wie er diesen beiden Dinger gehalten hat. Einfach sensationell", gab es auch ein dickes Lob von Trainer Keci.
In der 68. Minute schießt Spratzerns Kana aus 18 Metern überhastet aufs Tor, Posch kann klären. Den Knackpunkt in dieser Partie stellt das 3:1 in der 70. Minute dar: Heinzl schickt den acht Minuten zuvor eingewechselten Johannes Reiter auf die Reise, der Stürmer bleibt alleine vor Posch cool, erzielt das 3:1. Damit ist bei den Gästen der Widerstand gebrochen, Michael Sacher sieht unmittelbar im Anschluss an den dritten Gegentreffer wegen Beleidigung des Schiri-Assistenten die rote Karte. Den Schlusspunkt setzt erneut Reiter, der in der 80. Minute nach Zuspiel von Wurzer auch fürs 4:1 verantwortlich zeichnet.
Günter Mayer, Co-Trainer Rohrendorfs, meinte zum Spiel: "Zwei Fehler führten in der ersten Halbzeit zu zwei Gegentoren. Anstatt uns vorne festzusetzen, sind wir in der Tabelle vorerst nur noch Mittelmaß. Schade. Doch wir werden weiter kämpfen und uns wieder nach vor kämpfen." Der siegreiche Coach rückte das 4:1 ins rechte Licht: "Kompliment an den Gegner, er hat lange Zeit sehr stark gespielt. Doch wir hatten den längeren Atem", fasste Enver Keci zusammen.
Christian Reichel
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