2. Landesliga West

2. Landesliga West - Runde 9 im Rückspiegel

In analyse 2ll-westder 9. Runde der 2. Landesliga West setzte sich der am 8. Spieltag erkennbare Trend fort: Tabellenführer Schrems schöpft weiter das Punktemaximum aus, während die bislang schärfsten Titelrivalen Gmünd und Krems einmal mehr schwächeln. So stieg Spratzern zum neuen ersten Verfolger der Meyer-Truppe empor - bei satten sieben Punkten Rückstand. Am Tabellenende stellt sich immer mehr die Frage, wer oder was Zwentendorf vorm Gang in die Gebietsliga retten soll.

 

Zahlen, Daten und Fakten zur 9. Runde

Der 9. Spieltag hatte auf vielen Plätzen wieder höchst unterhaltsamen Fußball zu bieten, auch der Torjubel kam dabei nicht zu kurz: In den sieben Matches fielen 22 Treffer, was einem Schnitt von 3,14 Treffern pro Match entspricht. 13 der 22 Tore fielen bereits vor, nur noch neun Treffer nach dem Seitenwechsel. Drei Heimsiegen standen zwei Remis und zwei Auswärtssiege gegenüber. In der Torschützenliste gibt es nun einen alleinigen Führenden: Mit seinem Tor gegen Rohrendorf erhöhte Spratzerns Libor Zurek seine Quote auf neun. Der Schremser Manfred Wimmer (acht Tore) ging am Sonntag leer aus, leistete aber zu beiden Toren die Vorarbeit.

 

Die Erkenntnis der Runde

Der 9. Spieltag lieferte eine Erkenntnis, in welcher viele Experten schon einen Trend für den weiteren Saison-Verlauf ablesen wollen. Fakt ist: Die 2. Landesliga West präsentiert sich über weite Strecken ausgeglichen, viele Teams begegnen sich auf Augenhöhe. Den Zweiten Spratzern und den Zehnten Herzogenburg trennen nur fünf Punkte. Nahezu jede Runde wartet mit kleinen bis großen Überraschungen auf. Unerwartet kam am 9. Spieltag der Sieg der Kilber in Krems (2:0), überraschend die Punktgewinne für Herzogenburg (2:2 in Gmünd) und Eggenburg (1:1 in Seitenstetten).

 

Der Torschütze der Runde

Beim 2:0-Sieg der Kilber in Krems trug sich Pirmin Eigelsreiter erstmals in dieser Saison in die Torschützenliste ein. Der Stürmer, mit 18 Treffern Torschützenkönig der Gebietsliga West 2011/12, schließt nach wochenlanger Verletzungspause immer mehr an seine alte Form an. Eigelsreiter setzte eine Knöchel-Verletzung ab Mitte Mai wochenlang außer Gefecht. Vor circa vier Wochen stieg er wieder ins Mannschafts-Training der Kilber ein. Nach Kurz-Einsätzen in Haitzendorf und gegen Spratzern durfte der Torjäger in Krems erstmals wieder von Beginn an ran, traf in der 32. Minute zum 0:1. "Er entscheidet derzeit selbst, wie lange er in den Matches auf dem Platz stehen kann und will. Er ist erfahren genug", weiß Kilb-Trainer Muamer Dedic. In Krems ließ sich Eigelsreiter nach 80 Minuten auswechseln, machte für Christoph Mühlbachler Platz. Ein kluger Schachzug von Dedic: Denn Mühlbachler markierte in der 85. Minute den 2:0-Endstand.

 

Schrems - schon wieder reif für die 1. Landesliga?

Sieben Siege, zwei Remis - der Schremser Erfolgslauf ist weder Zufallsprodukt noch Eintagesfliege, das Team von Bruno Meyer besticht durch eine umgemeine Kompaktheit und nutzt derzeit die Schwächen der Gegner bzw. Titelrivalen eiskalt aus. Sieben Punkte beträgt inzwischen der Vorsprung, mit zwei Siegen in den verbleibenden vier Hinrunden-Spielen (zu Hause warten noch Seitenstetten und Rohrendorf) wäre Schrems der Herbst-Meistertitel in jedem Fall sicher. "Wir liebäugeln nun damit, als Erster zu überwintern", gestand Meyer nach dem jüngsten Coup, dem 2:0 in Zwentendorf.

Nach dem Abstieg 2010 klopft Schrems somit wieder und vorerst leise an die Tür zur 1. Landesliga - Meyer meint dazu: "Die Mannschaft bringt schon jetzt die Qualität mit, um auch eine Liga höher zu bestehen, auch das Umfeld ist absolut 1. Ladesliga-tauglich." Doch der Coach bremst auch die Euphorie: "Die Meisterschaft wird wie immer erst im Frühjahr entscheiden, wir haben noch einen weiten Weg vor uns." Nach der Hinrunde wird Bilanz gezogen - sind Verstärkungen denkbar? "Vielleicht werden wir etwas unternehmen", lässt Meyer die endgültige Entscheidung noch offen.

 

Zwentendorf - ist das Schlusslicht noch zu retten?

Am anderen der Tabelle fristet derzeit Zwentendorf sein Dasein, mit zwei Punkten aus den ersten neun Spielen trägt das Team rund um Spielertrainer Klaus Luger und seinem Assistenten Thomas Skaloud die rote Laterne. Luger weiß um die offenslichtlichen Defizite: "Uns fehlt zum einen im Zentrum ein Spielmacher, der Entscheidendes macht und auch die Mannschaft führt. Zum anderen fehlt vorne jener Stürmer, der aus drei Chancen wenigstens einen Treffer macht." In den verbleibenden Hinrunden-Matches gegen Herzogenburg (auswärts), Echsenbach (heim), Haitzendorf (a) und Krems (h) geht es darum, das Punktekonto deutlich aufzustocken. "Ich bin der Letzte, der das Handtuch wirft", steckt Luger nicht auf und ist von der Wende zum Positiven überzeugt: "Die Moral der Mannschaft passt, die Stimmung ist auch nach wie vor gut."

 

Die Geste der Runde

Bei aller Rivalität unter den Klubs der 2. Landesliga West kommt das freundschaftliche Element nicht zu kurz. Eine solche Freundschaft verbindet Seitenstetten-Präsident Andreas Günther und Eggenburg-Coach Manfred Mayer. In der Sommerpause traf sich das Ehepaar Mayer mit Günther an der Cote d`Azur, nun lud der Seitenstettner Klub Manfred Mayer und seine Gattin nach dem freitägigen, direkten Duell in der Meisterschaft (Endstand 1:1) zum vereinseigenen Oktoberfest ein - Übernachtung inklusive.

 

Das Team der Runde 9

Gemeinsam mit Trainern, Funktionären und Experten der Liga hat die Redaktion von unterhaus.at das Team zur 9. Runde erstellt. Hier geht´s zum erlauchten Kreis der elf nominierten Spieler.

 

Christian Reichel

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