Der ASV Hohenau beendet die Herbstsaison auf dem 1. Platz der Gebietsliga Nord/Nordwest und hat vier Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. Doch wie fühlt sich die Mannschaft in der Rolle der gejagten Spitzenreiter? Und mit welchen Erwartungen geht man in die Wintervorbereitung? Diese und weitere Fragen beantwortete uns Trainer Erwin Cseh in einem kurzen, aber aufschlussreichen Interview.
Ligaportal: Guten Tag. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Zunächst einmal möchte ich Ihnen herzlich gratulieren, dass Sie den 1. Platz erobert haben. Diesbezüglich hätte ich auch schon meine erste Frage: Ich würde gerne wissen, wie die Stimmung grundsätzlich innerhalb des Vereins ist.
Trainer Erwin Cseh: Wir sind glücklich mit dem Ergebnis. Wir sind mit einer ziemlichen Klarheit Herbstmeister geworden. Zwischendurch hatten wir eine schlechte Phase, aber wir haben uns gut zurückgekämpft.
Ligaportal: Das freut mich wirklich zu hören. Bezüglich der Winterpause würde es mich sehr interessieren, ob Sie sich auf etwas Bestimmtes spezialisieren wollen und was Sie sich von der Wintervorbereitung grundsätzlich erwarten.
Trainer Erwin Cseh: Wir schauen, dass wir über das ganze Jahr fit bleiben. In dieser Liga gibt es eine ziemlich lange Pause, und da muss man als Trainer dranbleiben, damit die Mannschaft fit bleibt. Beispielsweise mit Heimprogrammen. Den Winter muss man halt überbrücken, um halbwegs fit wieder in die Vorbereitung zu starten. Ich gehe davon aus, dass wir Mitte Januar wieder beginnen werden. In diesen zwei Monaten muss ich meine Mannschaft mit den Programmen versorgen, da es sonst eine Katastrophe wird.
Ligaportal: Das stimmt, sonst zerfällt die Mannschaft komplett. Erwarten Sie im Winter eigentlich Neuzugänge oder wurden Ihnen schon Abgänge von Spielern bestätigt?
Trainer Erwin Cseh: Wir werden ein paar Dinge verändern. Wir waren nicht mit allem und jedem zufrieden. Es werden uns ein paar Spieler verlassen. Zwei Spieler haben uns bereits aus Eigenverantwortung verlassen, wie zum Beispiel Jannik Oberrenzer und Lukas Stetter. Wir werden im Großen und Ganzen etwas verändern, obwohl wir Herbstmeister sind.
Ligaportal: Ich bin gespannt, welche Veränderungen noch anstehen. Ich habe ja vorhin erwähnt, dass Sie mit der Mannschaft auf dem ersten Platz liegen. Wie werden Sie mit der Rolle als „den Gejagten“ umgehen? Wie gehen Sie mit dem Druck um?
Trainer Erwin Cseh: Es wird sicher nicht so leicht werden. Wir sind ja nur vier Punkte vom Zweiten entfernt. Das heißt, es könnte mit einem einzigen Spiel und einem Unentschieden schon wieder eng werden. Also, der klare Favorit sind wir nicht. In Wahrheit sind vier Punkte gar nichts. Ich sehe mich nicht in der Favoritenrolle, aber natürlich möchte ich Meister werden – wie jeder, der da oben mitspielt.
Ligaportal: Das wird sicher noch ein harter Titelkampf. Was war Ihrer persönlichen Meinung nach der Weg zum Erfolg? Hatten Sie bestimmte Strategien, um die Spieler zu motivieren?
Trainer Erwin Cseh: Ich habe schon eine Weile gebraucht, um meine Einstellung in der Mannschaft zu implementieren. Meine Zielstrebigkeit sowie mein Ehrgeiz in die Mannschaft einzubringen, das war am Anfang nicht so einfach. Es hat auch eine Zeit lang gedauert. Wir hatten ein bestimmtes Spiel in Ernstbrunn. Vor dem Match haben die Ernstbrunner alles weggeschossen. An diesem Spieltag sind wir mit einer dünnen Besetzung zum Platz gefahren, dennoch war ich mir sicher, dass wir das Spiel gewinnen würden. Ich glaube, das war der Wendepunkt der Mannschaft, dass sie gemerkt hat, dass eigentlich alles möglich ist. Ab diesem Moment haben wir erst richtig funktioniert.