Mit dem derzeit dritten Rang in der Gebietsliga Nord/Nordwest zeigte sich der Vorstand des SC Prottes nicht zufrieden. Daher zog der Verein nach dem 1:1 gegen Laa die Reißleine, setzte Trainer Peter Flicker vor die Türe. Der zeigte sich von der Entscheidung und vor allem von der Begründung überrascht. Der Verein macht nun mit zwei Interimstrainern weiter.
Peter Flicker hatte erst vor der Saison den SC Prottes übernommen. Anhand des Kaders galt der Verein als Meisterkandidat. Nach dem Herbst führte Prottes auch die Meisterschaft an, wenngleich man nur einen Zähler vor Langenlebarn und Laa lag. In den ersten vier Frühjahrsrunden lief es nicht nach Plan. Nur ein Sieg bei einem Remis und einer Niederlage ließen die Meisterträume fast schon platzen. Gegen Laa am vergangenen Wochenende hätte man den Titel beinahe schon abhaken können, ein Last-Minute-Tor rettete den SCP vor der Pleite.
Nun hat sich der Vorstand entschlossen, mit zwei Interimstrainern das Saisonziel weiter zu verfolgen. "Man hat mir gesagt, dass ich die Mannschaft nicht mehr erreiche. Das dürfte in letzter Zeit bei jeder Trainerentlassung im Fußball der Fall sein", so Peter Flicker, der von der Entscheidung des Vorstandes am Montag erfahren hatte. Auffallend war, dass Prottes vor allem gegen die Spitzenteams meist nicht gut aussah, nur einen Punkt aus vier Spielen gegen Laa und Langenlebarn holte. "Der Vorstand hat gemeint, dass mit der Mannschaft mehr möglich sein sollte", fasst Peter Flicker zusammen.
"Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Wir haben sich alle zusammen gesetzt und es beschlossen. Menschlich war Peter vollkommen in Ordnung. Das hat perfekt gepasst. Unsere Spieler brauchen aber jemanden, der sie richtig antreibt", so Sektionsleiter Karl Galleider. Vorerst werden Torhüter Philip Haubner und Paul Griessler das Training leiten. "Wir werden uns um einen neuen Trainer umsehen. Wir schrecken auch nicht davor zurück, einem jungen Mann eine Chance zu geben."