Der SC Berndorf steht nach der Herbstsaison auf dem letzten Tabellenplatz der Gebietsliga Süd/Südost. Trainer Robert Prokes erläutert die Herausforderungen, die zu dieser Situation führten, und betont den Mut und die Entschlossenheit des Vereins, trotz widriger Umstände weiterzumachen. Er hebt die Bedeutung von Teamgeist und Disziplin hervor und spricht über die geplanten Maßnahmen zur Stärkung der Mannschaft in der kommenden Saison.
Ligaportal: Guten Tag, Herr Prokes, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. Ihre Mannschaft befindet sich aktuell auf dem letzten Tabellenplatz. Wir möchten gerne mehr über die Hintergründe erfahren. Wie kam es Ihrer Meinung nach zu dieser schwierigen Ausgangslage? Wie haben Sie die Stimmung innerhalb des Teams wahrgenommen, und wie blicken Sie auf die Herbstsaison zurück?
Trainer Robert Prokes: Zu Beginn war die Situation in Berndorf äußerst schwierig. Der Vorstand und mein Trainerkollege baten mich, die Herausforderung anzunehmen. Doch es standen kaum Spieler zur Verfügung, und die Zeit war äußerst knapp. Bereits am 25. Juni trat ich der Mannschaft bei und hatte nur bis zum 7. Juli Zeit, den Kader zu verändern – das war schlichtweg zu kurz. Mir war von Anfang an bewusst, dass der Verein sich in einer Krise befand. Trotz dieser Umstände nahm ich die Aufgabe an, da ich ähnliche Erfahrungen in der Vergangenheit bereits gemacht hatte. Wir wussten, dass es keine normale Saison werden würde, haben uns aber dazu entschlossen, das Beste daraus zu machen.
Ligaportal: Nach einem so schwierigen Einstieg interessiert uns, wie die Stimmung zu Saisonbeginn war. Welche Eindrücke konnten Sie in den ersten Spielen gewinnen?
Trainer Robert Prokes: Die Stimmung zu Saisonbeginn war geprägt von Unsicherheit, aber auch von einer gewissen Aufbruchsstimmung. Die Spieler standen vor großen Herausforderungen, denn viele Stammkräfte fehlten und die Vorbereitung war knapp bemessen. Dennoch hat die Mannschaft eine positive Einstellung bewiesen und versucht, die Situation anzunehmen.
Die ersten sechs Spiele verliefen überraschend gut. Trotz der schwierigen Umstände zeigte das Team Einsatz und Kampfgeist. Einige Ergebnisse waren knapp – beispielsweise haben wir gegen SC Leopoldsdorf und USC Kirchschlag in den letzten Minuten Gegentreffer kassiert. Solche Momente tun besonders weh, weil sie zeigen, wie nahe wir an besseren Ergebnissen dran waren.
Ligaportal: Neben den begrenzten Ressourcen möchten wir auch auf die weiteren Herausforderungen eingehen. Was waren aus Ihrer Sicht die größten Belastungen während der Herbstsaison?
Trainer Robert Prokes: Das Verletzungspech war wohl unsere größte Herausforderung. Schlüsselspieler fielen mit schweren Verletzungen aus, darunter Schulter- und Kreuzbandverletzungen. Diese Ausfälle waren ein herber Rückschlag. Wir waren sowohl in der Breite als auch in der Qualität unseres Kaders nicht ausreichend aufgestellt. Hinzu kamen disziplinarische Probleme, die unser Team weiter geschwächt haben.
Ligaportal: Trotz all dieser Rückschläge haben Sie es geschafft, das Team bei Laune zu halten. Wie haben Sie die Moral der Spieler aufrechterhalten?
Trainer Robert Prokes: Die Spieler, die bis zum Ende durchgehalten haben, verdienen großen Respekt. Woche für Woche Niederlagen zu verkraften, ist mental und emotional extrem belastend. Trotzdem haben viele ihre Moral bewahrt und alles für die Mannschaft gegeben. Der Zusammenhalt innerhalb des Vereins sowie die Unterstützung von außen waren entscheidend, um diese schwierige Phase gemeinsam zu überstehen.
Ligaportal: Nun möchten wir noch auf die Zukunft blicken. Welche Ziele haben Sie für die Winterpause und die Rückrunde, und wie möchten Sie diese erreichen?
Trainer Robert Prokes: Unser vorrangiges Ziel ist es, den Kader sowohl quantitativ als auch qualitativ zu verstärken. Wir benötigen mindestens fünf neue Spieler, die individuell stark sind und gut ins Team passen. Darüber hinaus möchten wir die Vereinsstrukturen langfristig verbessern. Ein engeres Zusammenspiel zwischen U16, U23 und der Kampfmannschaft soll dabei helfen, den Verein nachhaltig aufzustellen und erfolgreicher zu machen.
Trainer Robert Prokes: Abschließend möchte ich noch betonen, wie viel Respekt und Dankbarkeit die Spieler verdienen, die trotz der schwierigen Bedingungen bis zum Ende durchgehalten haben. Ihr Einsatz und Engagement sind bewundernswert. Ein besonderer Dank geht auch an die Gemeinde und die Vereinsleitung, die uns in dieser herausfordernden Zeit unterstützt haben. Ohne ihre Hilfe wäre vieles nicht möglich gewesen.