Der SC Hainfeld befindet sich seit genau einem Monat in der Wintervorbereitung für die Frühjahrssaison in der Gebietsliga West. Diese führt die Mannschaft von Deni Luif an, aber Oberndorf und Herzogenburg lauern punktegleich auf den Plätzen dahinter. Für den Sportlichen Leiter Thomas Schnürer ist der Aufstieg trotz der „sehr guten“ Herbstsaison dennoch kein Ziel. „Bei uns ist es im Endeffekt so, dass die Top 5 ein Muss sind. Der Rest ist Bonus. Wir müssen nicht unbedingt Meister werden.“
Am 19. Jänner ist Hainfeld in die Vorbereitung gestartet. Spezielle Pläne für Trainingslager oder ähnliches wurden nicht ausgearbeitet, der Fokus liegt in erster Linie auf der Taktik. „Wir haben ein zweitägiges Team-Building in Stegersbach gehabt, nicht mehr. Zusätzlich haben wir in Stegersbach ein Testspiel gehabt, das für uns sehr gut verlaufen ist. Wir möchten, dass wir von den Gegnern schwerer auszurechnen sind und dementsprechend taktisch mehrere Varianten spielen können.“, blickt Schnürer positiv auf die vergangenen Wochen zurück.
Allgemein gibt es in Hainfeld aktuell wenig zu meckern, denn mit Horen Sarikyan und Miodrag Jovanovic kehren zwei Stützen in den Kader zurück. Der Stürmer Sarikyan laborierte an einer Knöchel- und Knieverletzung, während Jovanovic einen Muskelfasereinriss im Oberschenkel verkraften musste. „Sarikyan ist wieder voll fit und Jovanovic ist auch wieder voll im Training. So wie es aussieht, werden wir mit Vollbesetzung ins Frühjahr starten.“
Am Transfermarkt haben die Verantwortlichen von Hainfeld gleich zwei Mal zugeschlagen. Der 22-Jährige Manuel Lampl, der bereits von 2010 bis 2017 und von 2023 bis zum vergangenen Sommer in Hainfeld kickte, kehrt aus Rohrbach zurück. Neben dem Sechser wechselt auch Erik Schnürer zum Führenden der Gebietsliga West. Der rechte Flügelspieler ist 26 und hat unter anderem für den SKN St. Pölten und den Kremser SC 45 Spiele in der Regionalliga Ost absolviert.
Was die Erwartungen und Ziele betrifft bleibt der Sportliche Leiter auch nach diesem Herbst am Boden der Realität. „Für uns im Verein ist es wichtig, dass wir sowohl spielerisch als auch finanziell auf guten Beinen stehen. Sollte der Aufstieg nicht gelingen, dann wird der Titel aber auch nächste Saison nicht als Ziel ausgegeben, sondern das vordere Tabellendrittel wieder. Ich bin der Meinung, dass man einen Meistertitel nicht planen kann. Sollte der Aufstieg gelingen, dann wollen wir länger in der 2. Landesliga bleiben. Ganz einfach!“
Auch der Trainer sei ein Erfolgsfaktor. Der 35-Jährige Deni Luif scheint für Schnürer dem Verein nur Vorteile zu bringen. „Der Vorteil ist, dass er durch sein Alter in der Mannschaft schnell akzeptiert wurde. Er hat außerdem ein sehr hohes technisch-fußballerisches Wissen, auch durch seine Scouting-Arbeit in der Red Bull-Jugend. Er hat ein gutes Gespür für Spieler und er ist ein Trainer, der einen modernen Fußball spielt mit Mittelfeld-Angriffs-Pressing.“ Als Nachteil würde der Verantwortliche am ehesten nur ein spezielles Detail bezeichnen: „Vielleicht sein Alter. Das will ich aber eigentlich gar nicht so sagen. Bei ihm überwiegen die Vorteile.“
In weniger als einem Monat startet die Frühjahrssaison in der Meisterschaft und hier trifft man zu Beginn auf den 12.-Platzierten Blindenmarkt. Trotz des großen Unterschiedes von 17 Punkten zwischen diesen beiden Teams will Hainfeld den Gegner ernst nehmen. „Gerade zum Auftakt gibt es meiner Meinung nach keine dankbaren Aufgaben. Auch sie haben sich verstärkt, speziell auf der Torhüterposition. Es wird darum gehen, wie wir in das Spiel starten und die ersten 20 bis 25 Minuten verlaufen. Es sind viele Faktoren, die da zusammenspielen. Wenn wir das gewinnen, dann kann das sehr gut werden.“ Die individuelle Vorbereitung auf den Gegner startet zwei Wochen vor dem Anstoß, bis dahin liegt der Fokus auf dem „Kräftetanken“.