Am Tag nach seinem überraschenden Abschied beim USC Indat Rohrbach bezog der nunmehrige Ex-Trainer Neven Mrdalj im Gespräch mit ligaportal.at zur Ablöse Stellung. Eines stellt der 52-Jährige vorne weg klar: "Ich werde bestimmt keine Schmutzwäsche waschen. Wir haben uns im Guten getrennt, haben uns mittels Handschlag voneinander verabschiedet." Ob die Trennung für ihn überraschend kam? "Nein, ich habe es gekommen gesehen."
Mit der Trennung endet in Rohrbach eine Trainer-Amtszeit, die zuletzt durchaus von Erfolg gekrönt war: Nach dem 11. Endplatz in der Saison 2011/12 ging es mit dem Verein in der Herbst-Saison der niederösterreichischen Gebietsliga West steil bergauf. Nach einem verkorksten Start (zwei Spiele, null Zähler) riss das Team das Kommando an sich, lag nach der 7. und 10. Runde sogar auf Platz 1. Schlussendlich sah am Ende der Herbst-Saison der 4. Platz heraus.
Zu diesem Zeitpunkt schien alles eitel Wonne - die Gewitterwolken kam erst in den letzten Tagen auf. "Vorm Trainingslager in Kroatien ist mir nichts aufgefallen. Doch seit einer Woche habe ich die Trennung kommen gesehen", sagt der Coach im Rückblick. Doch in Medulin kamen dann Differenzen zum Vorschein: "Ich bin ein Ehrgeizler, vielleicht war ich für einige Spieler zu ehrgeizig. Meine Pläne passten nicht mit dem zusammen, was sie bereit waren zu machen."
Letztlich kam es nun zur einvernehmlichen Trennung: "Ich hätte natürlich mit Gewalt versuchen können, das Ruder herumzureißen, doch das macht keinen Sinn." Wie schaut Mrdaljs Fazit aus? "Sportlich habe ich mir nichts vorzuwerfen. Ich übergebe die Mannschaft in einem guten Zustand, wollte im Frühjahr voll angreifen. Denn die acht Punkte Rückstand sind aufzuholen."
Stattdessen nahm er nun Abschied: "Es ist nicht einfach für mich, weil ich immer mit 120 Prozent bei der Sache bin. Ich wünsche dem Verein und der Mannschaft aber viel Glück für die Zukunft." Größere Auswirkungen hat Mrdaljs Abgang nicht, auch Trainersohn Markus bleibt an Bord. Der Coach selbst sagt zu seiner Zukunft: "Ich fühle mich bereit für eine neue Aufgabe."
Was der Verein zur Ablöse zu sagen hat, lesen sie hier.
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