Die Aufhebung der Ausländer-Beschränkung ab 1. Juli 2013 sorgt schon heute für große Unsicherheit bei vielen Klubs im niederösterreichischen Amateur-Fußball - der SV Ratzersdorf hat unabhängig davon seinen Weg bereits festgelegt, wird sich am zu erwartenden Wettrüsten nicht beteiligen: "Wir werden langfristig ohne Legionäre spielen", kündigt Trainer Gerhard Henke an. Aktuell ist noch einer an Bord: Marian Süttö hinterlässt bislang einen starken Eindruck.
Süttö nimmt in der Rückrunde im Angriff den Platz von Jan Slahor ein - letzterer fehlte im Herbst beruflich bedingt bei vielen Trainings, das machte sich auch in den Spielen bemerkbar. Daher vollzog der Verein in der Winterpause den Wechsel: "Süttö ist 23 Jahre alt, kommt aus Nitra, hat somit kene allzu weite Anfahrt", schildert Henke. Der 1,94 m große Angreifer wusste bislang durchaus zu überzeugen, kam in zwei Einsätzen zu einem Treffer. "Ein technisch starker Spieler, er bewegt sich gut. Ich hoffe er schafft es trotz seines jungen Alters, rasch eine Konstanz in seinen Leistungen reinzubringen."
Beim jüngsten, dreitägigenTrainingslager in Bünn kam es zum Kräftemessen mit Henkes Ex-Klub Karlstetten. "Ich habe den Klub in der Landesliga betreut, nach wie vor gute Kontakte." Karlstetten siegte 5:2 - was den Trainer nicht beunruhigt. Er forciert den Einbau junger Kräfte: Mit Lukas Neulinger, Fatih Dursun und Patrick Bauer rückten drei 18-Jährige in den Kader der Kampf-Mannschaft auf, wo Fabian Wagner (ebenfalls 18) schon seit einem Jahr aufscheint.
Dies ist genau jener Weg, auf den Ratzersdorf auch künftig setzt: "Wir gehen den Weg vieler Klubs, der mit der Aufhebung der Legionärs-Beschränkung zu erwarten ist, sicher nicht mit. Im Gegenteil: Unser Ziel ist es langfristig, ohne Legionär auszukommen. Nur so kannst Du als Verein gesund bleiben. Unsere Zuschauer honorieren dies, wir haben einen Schnitt von 250 Besuchern", schildert Henke.
Ratzersdorf nimmt die Rückrunde in der Gebietsliga West NÖ aus 8. Position in Angriff, ausgestattet mit 17 Punkten. "Wir wollen diesen 8. Platz verteidigen. Es wird ein harter Kampf, die hinteren Teams haben sich irrsinnig verstärkt", weiß der Coach. In den verbleibenden Tests misst sich Ratzersdorf vorwiegend mit am Papier übermächtigen Gegner, fordert u.a. die 2. Landesliga-West-Teams Krems, Haitzendorf und Rohrendorf heraus. "Diese Spiele sind wichtig, damit wir wieder die richtigen Bewegungs-Abläufe einstudieren können. Es gilt, die Übergänge zu perfektionieren", betont Henke.