Erich Vavra warf in der Winterpause seinen ursprünglich gefassten Vorsatz über Bord - als das Angebot des SC Vrana Ladenbau Pyhra bei der Tür hereinflatterte, zog der 48-Jährige nach kurzer Bedenkzeit einen vorzeitigen Schlusstrich unter sein Time-Out. Statt wie eigentlich geplant erst im Sommer ist Vavra schon jetzt auf der Betreuerbank retour, freut sich aufs neue Liga-Umfeld und die sehr gute Ausgangsposition.
Unter Vorgänger Matin Stöger etablierte sich der Aufsteiger in der GL West NÖ auf Anhieb als Liga-Mittelständler, schloss die Hinrunde mit 17 Punkten an 7. Stelle ab. "Das ist für mich natürlich eine super Ausgangs-Position, wir können in Ruhe arbeiten." Die ersten Wochen mit seinem neuen Team nutzt Vavra dazu, sein Team näher kennenzulernen: Schwächen & Stärken, aber auch den Charakter der einzelnen Kicker auszuloten.
Dass der Verein im Winter keine Neuverpflichtung tätigte, war ganz in seinem Sinne: "Ich möchte zunächst einmal die Weiter-Entwicklung des Teams abwarten. Ich sehe derzeit dermaßen viel Potenzial, dass wir vielleicht auch im Sommer auf Zugänge verzichten werden können. Doch da gilt es abzuwarten." Die neu entstehende und ab Sommer verfügbare Klub-Anlage reizt den Trainer zusätzlich - mit ein Grund für den vorzeitigen Wieder-Einstieg war auch die Entfernung: "Ich wohne in Harland, fahre gerade mal funf Kilometer zum Training. Auch sehr angenehm."
Den Großteil der Vorbereitung spult Pyhra aktuell in der Landessportschule St. Pölten ab, mit Einheiten in der Halle und auf Kunstrasen. Die ersten beiden Tests (6:3 gegen Großweikersdorf, 3:2 gegen Statzendorf) stimmten den Ex-Bundesliga-Kicker sehr zufrieden: "Der komplette Kader kam zum Einsatz, auch die jungen Spieler gaben deutlich zu verstehen, dass sie ihre Chance nutzen wollen." Der nächste Test steigt am Sonntag um 10 Uhr - gegen Vavras Ex-Team SC St. Pölten. Nächste Woche geht´s für drei Tage nach Lindabrunn.
Die (ungewohnten) Belastungen, verursacht durch das künstliche Grun, fordern auch ihre Opfer: "Jürgen Ballwein und Michael Wurzer sind etwas angeschlagen, passiert ist es ganz ohne Fremd-Einwirkung. Doch gottlob ist es nichts Gravierendes", schilderte Vavra. Der Abgang von Jovo Fonjga schmerzt, doch Vavra zeigt dafür vollstes Verständnis: "Er wollte zurück zu den St. Pölten Amateuren, suchte die höherkassige Herausforderung. Das ist zu respektieren." Mit der neuen Umgebung ist der 48-Jährige schon einigermaßen vertraut: "Ich habe mir bereits einige Gegner angeschaut, bin für die ersten Frühjahrs-Matches gewappnet."