Nach dem 6:1-Kantersieg im Hinspiel stellte sich in der Begegnung zwischen dem SV Wallendorf und dem ASKÖ Kickers Neustift eigentlich nur die Frage über die Höhe des Wallendorfer Erfolges. "Die Mannschaft hat den Nachzügler vielleicht unterschätzt und in erster Linie daran gedacht, mit einem 4:0-Sieg in der 2. Klasse Süd B auf den zweiten Tabellenplatz vorstoßen zu können. Auch wenn wir viel Glück hatten und den Sieg eigentlich nicht verdient haben, zählen am Ende nur die drei Punkte", atmet Wallendorf-Obmann Wilhelm Supper nach dem Zittersieg noch einmal tief durch.
Obwohl Stephan Lang, der für den verletzten Libero Dietmar Hafner in die Bresche springen musste, seine Sache ordentlich machte, kamen die Wallendorfer auf eigenem Platz nicht wie gewünscht in die Gänge. Im Gegenteil, der Tabellenvorletzte ging beherzt ans Werk, kämpfte aufopferungsvoll und fand auch einige gute Chancen vor. So musste Wallendorf-Keeper Matthias Hafner nach rund 35 Minuten sein ganzes Können aufbieten, als er einen Ball aus dem Kreuzeck fischte.
Die Partie blieb in den gesamten 90 Minuten ausgeglichen, fanden beide Mannschaften Chancen auf den Sieg vor. Im ersten Pflichtspiel des Jahres konnte die Heimelf von Trainer Leon Imre ihr Leistungsvermögen nicht abrufen. Auch Goalgetter Denis Kutos, der im Herbst 22 Treffer erzielte, fand nicht zu gewohnter Form und ließ die eine oder andere Möglichkeit ungenutzt. Als sich die Zuschauer bereits mit einem überraschenden torlosen Unentschieden vertraut machten, schlug der Favorit doch noch zu, fixierte Mitja Kolmanko in Minute 88 den glücklichen 1:0-Erfolg der Imre-Elf.
Trotz einer enttäuschenden Leistung blieb der SV Wallendorf im zehnten Spiel in Folge ungeschlagen und konnte mit dem vierten Sieg in Serie auf den dritten Tabellenplatz vorstoßen. "Ein Unentschieden wäre gerechter, ja sogar ein Neustifter Sieg möglich gewesen. Die kampfstarken Gäste konnten sich gegenüber dem Herbst erheblich steigern und haben uns das Leben schwer gemacht. Obwohl wir den angestrebten Pflichtsieg doch noch einfahren konnten, war das einzig Positive an diesem Nachmittag die starke Leistung des 17-jährigen Dominic Freudenthaler, der sein Debüt in der Startelf feierte", sagt der Obmann.
Günter Schlenkrich