In der II. Liga Mitte empfing der SC Neudörfl von Trainer Peter Benes am Donnerstagabend zum 16. Spieltag Bad Sauerbrunn 1b. Es entwickelte sich ein intensives Derby mit vielen Zweikämpfen, wenigen klaren Torchancen und starker Defensivarbeit auf beiden Seiten. Am Ende setzte es für Neudörfl eine knappe 0:1-Niederlage – entschieden durch eine Standardsituation. Trotz des Dämpfers bleibt Neudörfl mit 33 Punkten an der Tabellenspitze und blickt auf eine starke Herbstsaison zurück. Benes analysiert die Schlüsselmomente, taktischen Hürden und gibt einen Ausblick auf die kommenden Wochen.
Neudörfl erwischte den besseren Start und hätte früh in Führung gehen können. Stürmer Mark Szileszki vergab in den ersten zehn Minuten zwei Top-Chancen: Zunächst schob er nach einem Zuspiel von rechts vom Elfmeterpunkt hauchdünn am linken Eck vorbei, kurz darauf scheiterte er halbrechts im Strafraum, weil der Abschluss hoch statt flach kam und der Torhüter parierte. Danach neutralisierten sich beide Teams weitgehend. Kompakte Defensivreihen, harte Zweikampfführung und viele Duelle um zweite Bälle bestimmten das Geschehen, klare Aktionen blieben rar.
Die Partie blieb lange torlos, ehe in Minute 70 die Entscheidung fiel: Nach einem Freistoß von der Seite verlor ein Neudörfl-Verteidiger seinen Gegenspieler, und Felix Beck köpfte aus rund sieben Metern zum 0:1 ein. „Das war eine Standardsituation, die wir nicht gut verteidigt haben. Sonst haben wir die wenigen Standards gut wegverteidigt, aber da waren wir nicht aufmerksam genug“, erklärte Benes. Neudörfl hatte in der Schlussphase noch die große Ausgleichschance, als ein Außenbahnspieler nach einem Eckball die Stange traf – der Ausgleich lag in der Luft, fiel aber nicht. Bad Sauerbrunn 1b brachte den knappen Vorsprung über die Zeit.
Benes’ Analyse fiel selbstkritisch aus: „Wir wollten mit schnellem Passspiel in die Tiefe und mit Spielverlagerungen den Gegner bewegen, um unsere Offensiven in Szene zu setzen. Bad Sauerbrunn hat das mit harter Zweikampfführung unterbunden, und wir haben uns zu vielen hohen Bällen hinreißen lassen – das ist eigentlich nicht unser Spiel.“ Bei den zweiten Bällen sei der Gegner häufig einen Schritt schneller gewesen. Zum Referee meinte Benes: „Er hat das eine oder andere Foul an uns nicht gegeben, aber es gab keine spielentscheidende Szene – insgesamt eine durchschnittliche Leistung.“ Verletzungssorgen halten sich in Grenzen: Bis auf eine leichte Muskelverletzung bei einem Abwehrspieler kam Neudörfl gut durch. Nach dem letzten Spiel vor der Winterpause zieht Benes ein positives Fazit: „Wir haben eine gute Herbstsaison gespielt, stehen mit 33 Punkten vorne und wollen das im Frühjahr bestätigen.“ In den kommenden Trainingswochen will der SCN vor allem Lösungen gegen tiefstehende, zweikampfstarke Gegner schärfen und das eigene Flachpassspiel weiter stabilisieren.