In der 1. Klasse D muss sich der fußballbegeisterte Fan schön langsam fragen: „Warum es einfach haben wollen, wenn es bis zur letzten Saisonminute spannend bleibt!“ In keiner Klasse bleibt die Meisterfrage so spannend wie hier. Im Spitzenspiel der 28. Runde besiegte der SV Bad. St. Leonhard den ASKÖ St. Michael/Bleiburg mit 3:2. Nach diesem spannenden Spiel setzt sich St. Leonhard - zwei Spiele vor dem Meisterschaftsende - mit 53 Punkten an die Tabellenspitze. Punktegleich (53 Punkte) belegt St. Michael vor Griffen (51 Punkte) den zweiten Tabellenplatz. Und im Showdown um den Titel erwarten die jungen Kicker aus Leonhard, in der 30. Runde, den SV Griffen. Eigentlich ist alles für ein furioses Finale serviert und man hofft auf zahlreiche hungrige Fans, die sich ein wenig geballte Fußballkost einverleiben wollen. Im heutigen Interview analysiert St. Leonhard Trainer Herwig Kreuzer den wichtigen Sieg gegen St. Michael ob Bleiburg und beantwortet Fragen.
Spiel: 1. Klasse D – 28. Runde / SV St. Leonhard – ASKÖ St. Michael/Bl. / Endergebnis: 3:2 / HZ: 2:1
Tore: 1:0 Luca Martin Schüssler (11. Minute), 2:0 Lukas Kainz (18. Minute), 2:1 Christopher Knauder (33. Minute), 3:1 Andreas Steinkellner (51. Minute), 3:2 Stas Maze
Schiedsrichter: Michael Terbul / A1: Christoph Floredo
Die Gäste aus St. Michael beginnen stark und setzen sich in den ersten Minuten gut in Szene. Leonhard Trainer Herwig Kreuzer stellt sein System auf 4:4:2 um und hat damit Erfolg. Die Räume für die spielstarken gegnerischen Spieler werden mehrfach eingeschränkt. In der 11. Minute bringt Luca Martin Schüssler sein Team mit 1:0 in Führung. Die Heimischen setzen sich - vor ca. 250 Zusehern - auf der rechten Seite durch und können einen Querpass in den 16-Raum anbringen. Schüssler kommt an den Ball und schlenzt diesen elegant in die lange Ecke. Zwar erahnt Gästetorwart Julian Schneider die Schussrichtung und macht sich mittels Parade lang. Er hat aber keine Chance den Treffer zu verhindern.
Aus einer gelungenen Spielkombination über die Mitte entsteht ein langer Pass auf Lukas Kainz. Er durchläuft die Viererkette und befördert den Ball in der 18. Minute alleinstehend vor dem Gäste-Keeper - zur 2:0 Führung - ins Tor.
St. Michael verkürzt in Minute 33 durch einen Freistoß auf 1:2 Zitat von Leonhard Trainer Kreuzer: „Ein Weltklasse-Freistoß, dass muss man neidlos anerkennen. Es ist bewundernswert, wie Christoph Knauder den Ball seitlich an der Mauer vorbei ins Tor versenkt hat. An dieser Aktion sieht man, welche Qualität Knauder hat!“
Wenige Minuten nach Wiederbeginn der zweiten Hälfte kann St. Leonhard - durch Andreas Steinkellner - die Führung in der 51. Minute auf 3:1 ausbauen, als er im 16-Raum an dem Ball kommt und diesen entgegen der Laufrichtung von Torwart Julian Schneider im Tor unterbringt.
In Minute 59 zeigt St. Michael Spieler Stas Maze seine Qualität als er nach unwahrscheinlicher - gekonnter - Ballannahme seine Schnelligkeit einsetzt und in Richtung Tor der Heimischen marschiert. Er bemerkt, dass Torwart Maximilian Kienleitner auf ihn zuläuft und kann den Ball mittels „Lupfer“ über den Torwart hinter die Torlinie, zum 2:3 Anschlusstreffer, unterbringen. In den letzten 20 Minuten entwickelt sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch, der Spielstand bleibt jedoch bis zum Schlusspfiff unverändert.
Stimme zum Spiel: Leonhard Trainer Herwig Kreuzer im Interview.
Das war die richtige Antwort auf die Niederlage gegen Ruden. Wir sind eigentlich sehr schnell in die Partie gekommen, jedoch musste ich nach ca. 10 Minuten mein System auf 4:4:2 umstellen. Davor hatten die gegnerischen Spieler zu viele freie Räume und konnten ihr gekonntes Spiel machen. Diese taktische Umstellung hat Wirkung gezeigt und wir haben - vor allem die Wege von Stas Maze – empfindlich gestört. Dieses Match war richtig gut und meiner Meinung nach ein offener Schlagabtausch, wobei wir immer zum richtigen Zeitpunkt ein Tor erzielen konnten.
Das kann ich heute nicht genau sagen, denn dieses Match wurde bis zum Schluss als offener Schlagabtausch geführt. Beide Teams haben mit offenem Visier die Entscheidung gesucht. Beide hatten ihre Chancen. Wichtiger Aspekt war heute, dass wir die perfekte Mischung aus Offensive und Defensive gefunden haben und dabei die richtige Portion „Hirn“ dabeihatten. Das vorgegebene Spielsystem wurde von meinen jungen Spielern perfekt umgesetzt.
Ich denke, heute muss es ein Pauschallob für alle Spieler geben. Sie haben in einem Spitzenspiel gegen ein Spitzenteam alles perfekt umgesetzt und eine sehr gute Leistung gezeigt. Wenn ich einen Spieler über das Team stellen müsste, dann würde meine Wahl auf den jungen Torwart Maximilian Kienleitner fallen. Er hat gegen St. Michael erst sein zweites Match bestritten und hat mit tollen Reflexen und Paraden dem ungeheuerlichen Druck bravourös standgehalten.
Klaus Slamanig