Ligaportal widmet sich verstärkt dem Frauenfußball in der Kärntner Liga. Neben diversen Berichten stellen wir auch einzelne Spielerinnen der breiten Öffentlichkeit vor. Diesmal widmen wir uns der Kapitänin des SV Moosburg – Leonie Pozewaunig. In ihrer ÖFB-Vita stehen 27 Tore in 124 Bewerbsspielen. Leonie spricht im Ligaportal-Interview über ihre bisherige Karriere.

SV Moosburg: Kapitänin - Leonie Pozewauning
Was bedeutet der Fußballsport für dich?
Mit Fußball verbinde ich große Leidenschaft und einen enormen Teamspirit. Wenn ich auf das Spielfeld laufe – egal ob im Training oder beim Match – kann ich meine Gedanken vom Alltagsstress ausschalten.
Warum hast du mit dem Fußball begonnen?
Schon als kleines Mädchen habe ich ständig mit dem Ball gespielt. Daher war es nur selbstverständlich, dass ich diesen Sport auch ausüben möchte.
Gab es in deiner Kindheit oder Jugend ein fußballerisches Idol?
Als Kind war ich begeistert von Lionel Messi. Es war bewundernswert, dass er trotz seiner geringen Körpergröße eine so große Karriere hingelegt hat. Auch seine Technik und Stärke am Ball haben mich überzeugt.
Welches Fantrikot hast du als Kind getragen?
Na klar! Das von Lionel Messi – es liegt heute noch in meinem Schrank.
Du bist letzten Sommer zum SV Moosburg gewechselt. Warum?
Meine Karriere begann 2014 beim SV Feldkirchen, bevor ich 2019 zum SV Oberglan wechselte. Letzten Sommer wurde in Moosburg eine neue Frauenmannschaft gegründet, und ich wurde gefragt, ob ich ein Teil dieses Teams sein möchte. Zudem kenne ich Trainer Günther Vidreis noch aus meiner Zeit in Feldkirchen. Jetzt bin ich Kapitänin des SV Moosburg.

Foto: Leonie Pozewauning privat (Moosburgs Kapitänin in grün)
Welche Position würde dich reizen, wenn du nicht auf deiner angestammten spielst?
Derzeit spiele ich auf der Flügelposition im Sturm. Früher wurde ich auf der Sechserposition eingesetzt – das hat mir sehr gefallen. Von dort aus konnte ich sowohl offensiv als auch defensiv agieren. Ich habe einen großen Vorwärtsdrang und liebe es, Bälle in alle Richtungen zu verteilen.
Wie, glaubst du, sehen dich deine Mitspielerinnen beim SV Moosburg?
Das ist eine schwierige Frage! Ich denke, sie vertrauen mir, und ich höre immer wieder, dass sie mein Spiel schätzen.
Was bekommst du im Match von außen – von den Fans – mit?
Ich reagiere darauf nicht und bekomme auch nichts mit. Ich bin voll auf das Spiel fokussiert.
Hilft es, wenn ein Trainer nach schwacher Leistung laut wird?
In meiner Karriere ist bisher noch kein Trainer laut geworden. Höchstens gab es mal ein paar emotionale Worte zur Motivation. Vielleicht haben wir Frauen hier einen Vorteil gegenüber den Männern – wir hören dem Trainer auch zu.
Wo siehst du dich in fünf Jahren?
Ich möchte dann noch immer beim SV Moosburg spielen. Mein Traum ist es, mit dem Team im oberen Play-off zu stehen und vielleicht noch einmal Meister zu werden. Dieses Gefühl durfte ich bereits mit dem SV Oberglan erleben – wir wurden Kärntner Meister und Cupsieger und spielten Relegation um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich und sollte jede Spielerin einmal in ihrer Karriere erleben dürfen.
Gibt es ein Kabinen-Schmankerl für die Fans?
Bevor wir die Kabine verlassen und aufs Spielfeld gehen, haben wir in Moosburg ein besonderes Ritual: Wir bilden einen Kreis und rufen laut: „Auf geht’s, Burschen!“ Dieser Versprecher stammt von unserem Trainer Günther Vidreis. Nach einer Besprechung verabschiedete er uns einmal mit „Auf geht’s, Burschen!“. Wir mussten alle laut lachen – und seitdem ist es unser Leitspruch vor jedem Spiel.
Wie viel Zeit widmest du dem Sport?
Neben zwei Trainingseinheiten pro Woche und den Spielen verbringe ich auch viel Zeit mit meinen Neffen am Sportplatz – natürlich beim Fußballspielen.
Klaus Slamanig