Frauen Kärntnerliga

SG ATUS/DSG Ferlach: Wir sind als absoluter Underdog ins Vierer-Play-off gestartet.

Im zweiten Play-off-Spiel der Kärntner Frauenliga empfing die SG ATUS Ferlach/DSG Ferlach die Mannschaft von Austria Klagenfurt. Bedingt durch eine Krankheitswelle und verletzungsbedingte Ausfälle bei den heimischen Kickerinnen mussten diese ihre letzten Personalressourcen mobilisieren. Gegen die starken Spielerinnen aus der Landeshauptstadt konnte Ferlach-Trainer Markus Lausegger ein 11er-Team sowie eine Ersatzspielerin aufbieten. An diesem Nachmittag zogen sie mit 1:3 gegen Klagenfurt den Kürzeren. In einem Interview resümiert Markus Lausegger die Niederlage und beantwortet Fragen.

„Das 0:8 letzte Woche war ein Lerneffekt – heute haben wir aber sehr brav dagegengehalten!“

– Markus Lausegger

Spiel: 2. Runde Play-off KL-Frauen / ATUS/DSG Ferlach – Austria Klagenfurt / Endstand: 1:3 (HZ: 1:1)

Tore: 1:0 Leonie Homer (2. Minute), 1:1 Verena Raunegger (18. Minute), 1:2 Celine Arthofer (61. Minute), 1:3 Alia Vaschauner (78. Minute)

Schiedsrichter: Christoph Floredo

Erste Halbzeit: Ferlachs Torfrau muss nach 30 Minuten mit Bänderverletzung vom Platz

Keine guten Voraussetzungen attestiert ATUS-Ferlach-Trainer Markus Lausegger vor der Partie gegen den Titelkandidaten Austria Klagenfurt. Einige Spielerinnen waren unter der Woche erkrankt, zudem gab es verletzungsbedingte Ausfälle. Somit war der Trainer gezwungen, den letzten Rest seines Kaders zu mobilisieren. Konkret brachte er genau elf Spielerinnen sowie eine Ersatzspielerin aufs Spielprotokoll.

Doch die ATUS-Kickerinnen ließen sich von der personellen Schwächung nicht beeindrucken. Bereits in der 2. Minute erzielte Leonie Homer nach schöner Vorarbeit von Lisa-Marie Hanscho das 1:0 für Ferlach. Hanscho marschierte über die rechte Seite in die gegnerische Hälfte und brachte eine präzise Flanke zu Homer, die den Ball annahm, sich drehte und erfolgreich abschloss. Die Fans spürten den Aufschwung, den diese Führung bei den Ferlacherinnen bewirkte.

In der 18. Minute glich Verena Raunegger für die Gäste aus Klagenfurt zum 1:1 aus.

Ein kleiner Schock folgte in der 25. Minute: Torfrau Alina-Bianca Schreiner musste mit einer Bänderverletzung vom Feld. Trainer Lausegger stand nun vor der Entscheidung, welche Feldspielerin das Tor hüten sollte – die einzige Ersatzspielerin, Elina Sophie Doujak, ist eigentlich Mittelfeldspielerin. Eine routinierte Spielerin - Vanessa Hanser -  übernahm Verantwortung und stellte sich ab der 26. Minute ins Tor. 

In der Folge versuchte Klagenfurt mit langen Bällen, das Mittelfeld zu überbrücken und Druck auszuüben. Doch Ferlach verteidigte geschickt und konsequent.

Zweite Halbzeit: Ein Fehler entscheidet das Spiel zugunsten der Gäste

In den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit hielt ATUS Ferlach dem zunehmenden Druck der Austria stand. Beide Teams erarbeiteten sich Chancen, die jedoch von den jeweiligen Torfrauen entschärft wurden.

In der 61. Minute nutzte Klagenfurts Torjägerin Celine Arthofer einen schweren Abspielfehler der Ferlacher Ersatztorfrau. Ein misslungener Abschlag landete direkt bei Arthofer, die knapp an der Strafraumgrenze lauerte. Routiniert verwertete sie zur 2:1-Führung – ihr 47. Tor im 19. Spiel!

Ferlach ließ sich davon nicht beeindrucken und stemmte sich weiterhin gegen die Niederlage. In der 78. Minute war es jedoch Alina Vaschauner, die nach einem Eckball per Kopf den 3:1-Endstand für Austria Klagenfurt fixierte.

Mit diesem zweiten Sieg ist Austria Klagenfurt der erste Verfolger von Tabellenführer SV Kraig. Am 11. Mai kommt es zum großen Showdown um die Tabellenführung zwischen Austria Klagenfurt und SV Kraig.

Stimme zum Spiel: SG ATUS/DSG Ferlach-Trainer Markus Lausegger im Interview

Wie analysierst du das heutige Spiel?

Zuallererst muss ich meinen Spielerinnen ein großes Kompliment machen. Letzte Woche haben wir gegen Kraig mit 0:8 verloren – das war für uns ein Lernerlebnis. Aber heute, trotz der vielen Ausfälle, haben wir sehr gut gekämpft und dagegengehalten. Zwar hat uns Klagenfurt in der zweiten Halbzeit fast dominiert, aber wir haben ihnen das Leben und den Sieg sehr schwer gemacht. Wir hatten auch einige Chancen auf weitere Tore – leider haben wir aus diesen Möglichkeiten zu wenig gemacht.

Was war entscheidend für den Sieg der Gäste?

Ohne meiner Ersatztorfrau einen Vorwurf machen zu wollen – sie hat auch gute Paraden geliefert und abgesehen von dieser einen Situation sehr sicher gespielt – aber der Fehlpass beim Abstoß und das darauffolgende Tor zum 2:1 durch Celine Arthofer haben uns natürlich nicht gutgetan. Nach dem dritten Tor hat Klagenfurt den Sack zugemacht, da war das Spiel entschieden. Aber nochmals: Wir haben uns gut verkauft und brav dagegengehalten. Wir sind als absoluter Underdog ins Vierer-Play-off gestartet. Damit haben wir unser Saisonziel erreicht. Als Bonus wollen wir die „großen Drei“ so oft wie möglich ärgern.

Klaus Slamanig