Ligaportal setzt die Vorstellung von Spielerinnen der Kärntner Frauenliga mit der jungen, aber bereits erfahrenen Antonia Monika Kogler vom SK Austria Klagenfurt Frauenteam fort. Im Interview gewährt sie spannende Einblicke in ihre Karriere. Trotz ihres jungen Alters kann sie bereits auf 264 ÖFB-Bewerbsspiele verweisen und bringt es auf beeindruckende 15.200 Einsatzminuten. 30-mal durfte die Mittelfeldspielerin dabei als Torschützin jubelnd abdrehen. Der Titelkampf in der Saison 2024/2025 ist bereits entschieden, dennoch freut sich Antonia Monika Kogler auf die kommende Saison, in der sie weiterhin ihre Kolleginnen als Kapitänin aufs Spielfeld führen darf. Das nächste Jahr wird jedoch besonders – denn Austria Klagenfurt spielt erstmals in der 2. Bundesliga der Frauen.

Foto: (Austria Klagenfurt - Antonia Monika Kogler)
Antonia Monika Kogler im Ligaportal-Karriereinterview:
Welchen Stellenwert nimmt Fußball in deinem Leben ein und wie viel Zeit widmest du ihm?
Fußball nimmt einen großen Stellenwert in meinem Leben ein. Als Spielerin der Austria-Frauen-Kampfmannschaft trainiere ich drei Mal pro Woche mit meinem Team. Zusätzlich bin ich auch Trainerin eines U9-Teams. Dazu kommen noch die Spieltage mit den Frauen und mit den Kindern. Ich kann also sagen: Ich verbringe sehr viel Zeit mit Fußball.
Wann hast du mit dem Fußball angefangen?
Ich denke, ich war etwa sieben Jahre alt, als ich beim SV Glanegg mit dem Fußballspielen begonnen habe. Bis zur U11 habe ich dort gemeinsam mit Burschen gespielt. In der U11 haben wir dann bereits als Mädchenteam am Spielbetrieb teilgenommen. Ab dem U14-Alter bin ich zur Austria Klagenfurt gewechselt und spiele seitdem für diesen Verein. Meine Mitspielerinnen in der Kampfmannschaft haben mich zu ihrer Kapitänin gewählt.
Gab es in deiner Kindheit ein fußballerisches Idol oder einen Lieblingsverein?
Ich war immer ein Fan von Lionel Messi und dem FC Barcelona. Auch Neymar habe ich sehr verehrt. Heute sind es Alexia Putellas und Alba Redondo, die ich zu meinen Vorbildern zähle.

Foto: Mat.Trenk-privat (Antonia Monika Kogler - Austria klagenfurt)
Konntest du bereits Titel sammeln?
In der Saison 2022/2023 wurde ich mit Austria Klagenfurt Meisterin und KFV-Cup-Siegerin. Letztes Jahr wurden wir Kärntner Vizemeister und ich hoffe, dass wir auch heuer – nachdem der Meistertitel bereits vergeben ist – zumindest wieder Zweite werden.
Wenn du nicht im Mittelfeld spielen würdest, welche Position würde dich noch reizen und warum?
Eigentlich fühle ich mich im Mittelfeld sehr wohl, aber die Position der Außenverteidigerin würde mich ebenfalls reizen. Als Außenverteidigerin könnte ich mich im Zweikampf beweisen, nach hinten Stabilität bringen und gleichzeitig Impulse für die Offensive setzen.
Was bekommst du im Spiel von außen – etwa Kritik oder Sprüche der Fans – mit?
Ich musste erst lernen, dumme Sprüche und unangebrachte Kommentare auszublenden. Das hat in dieser Saison schon sehr gut funktioniert. Und wenn mich doch mal ein blöder Kommentar erreicht hat, dann habe ich einfach die Zähne zusammengebissen und mich weiter auf das Geschehen am Platz konzentriert.
Euer Trainer kann manchmal sehr impulsiv sein, hat aber eine hohe Fachkompetenz. Hilft es, wenn er nach einer schwachen Leistung mal lauter wird?
Er meint es ja nicht persönlich, wenn er impulsiv wird. Ich sehe das eher als Weckruf, dass im Spiel etwas nicht passt. Ich höre ihm zu und wenn er fertig ist, stelle ich auch mal Fragen. Denn nicht immer ist klar, was genau gemeint ist. Als Kapitänin habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu beiden Trainern. Es kam schon vor, dass eine Spielerin etwas nicht verstanden hat – dann spreche ich mit den Trainern, und sie erklären es noch einmal ohne allzu viel Fachjargon. Diese Zusammenarbeit funktioniert sehr gut.
Wo siehst du dich in fünf Jahren?
Gute Frage! Zunächst freue ich mich auf die kommende Saison in der 2. Bundesliga. Das wird eine ganz neue Erfahrung für mich und das Team. Ich hoffe, dass ich – wenn es meine Gesundheit erlaubt – auch in fünf Jahren noch höherklassig Fußball spielen kann.
Gibt es eine lustige Anekdote aus der Kabine?
Derzeit drehen alle beim Lied „Major Tom“ völlig durch. Das ist das Lied, das bei der UEFA EURO 2024 rauf und runter gespielt wurde. Vor jedem Spiel wird es bei voller Lautstärke abgespielt und alle singen mit. Wenn dann alle wild hin- und herspringen, bricht lautes Gelächter aus. Ich sehe das als Vorteil: Wir verlassen die Kabine positiv gestimmt und mit einem Lächeln.
Wie glaubst du, sehen dich deine Teamkolleginnen?
Ich bin ein Mensch, mit dem man offen über alles reden kann, und ich setze mich für jede ein. Ich habe auch gehört, dass sie meinen Humor und meine positive Art sehr schätzen.
Welcher Verein wird dir besonders in Erinnerung bleiben?
Glanegg – weil ich dort meine ersten Schritte als Fußballerin gemacht habe. Und natürlich Klagenfurt: Bei der Austria bin ich als Spielerin und als Mensch gereift und habe mich sportlich stark weiterentwickelt.
Klaus Slamanig