In 455 ÖFB-Berwerbsspielen, darunter Spiele der ÖFB-Bundesliga, erhielt sie lediglich 26 „Gelbe” Karten. Suche nach Ausschlüssen: „Gelb/Rot“ oder „Rot“ – leider Fehlanzeige. Nicole Gatternig hat diesen Sommer der 2. ÖFB-BL der Frauen den Rücken gekehrt und ist in der Kärntner Landesliga beim SV Oberglan untergekommen. Als routinierte Spielerin kann sie auf insgesamt 38 502 Karriereminuten zurückblicken, wobei ihre durchschnittliche Einsatzzeit bei beachtlichen 85 Minuten pro Spiel liegt. Sie hatte Stationen beim FC Kelag Kärnten unter Hans Gröss in der Bundesliga, beim FC St. Veit, beim SK Sturm Graz (Champions-League-Teilnahme) und zuletzt bei den Carinthian Soccer Women. „Gatte“ resümiert in einem Ligaportal-Interview über ihre Einstellung zum Fußball und ihre Karriere.

Foto Mattrenk - privat: (Nicole Gatternig "Neuzugang" beim SV Oberglan)
Fußball habe ich immer mit Spaß und Sport verbunden. Es war mir wichtig, hier Freunde zu treffen, und natürlich habe ich auch viel von Österreich gesehen.
Mit acht Jahren bestritt ich mein erstes Meisterschaftsspiel beim SV Feldkirchen in der U10. Später bin ich als 17-Jährige zum DSG Ferlach gewechselt.
Mir gefielen Sergio Ramos und Cesc Fàbregas sehr gut. Wenn ich mich richtig erinnere, fand ich beide Spieler sehr attraktiv, und das ist eben das, was bei jungen Mädchen zählt. (lacht) Mein eigentliches Idol war aber Ivica Vastić.
2017/2018 wurde ich mit dem SK Sturm Graz Meister der 2. Liga Ost/Süd. Als Erfolg sehe ich auch die zwei Vizemeistertitel mit Sturm Graz in der 1. Bundesliga. Auch mit dem Carinthians Soccer Woman Team wurde ich Vizemeister.
Ganz klar! Es war das UEFA-Champions League Heimspiel SK Sturm Graz gegen den FC Zürich. Wir wurden vor mehr als 3000 Zusehern angefeuert, haben aber leider das Spiel verloren. Es war eine unglaublich Gänsehautstimmung, die immer in Erinnerung bleibt.
Ich wurde sechs Mal ins ÖFB-Einser-Team der Frauen einberufen. Dann erlitt ich eine Verletzung und war deswegen nur mehr auf Abrufstatus. Aber auch diese Erfahrungen waren sehr prägend und bleiben in Erinnerung.
Ich spiele da, wo mich der Trainer einsetzt, bzw. wo er glaubt, dass ich am meisten bewegen kann. Eigentlich bin ich ein Defensivspieler, aber mir würde eine zentrale Rolle im Offensivbereich oder das Flügelspiel sehr reizen. Es taugt mir, wenn ich Tore vorbereiten oder erzielen kann.
Seit Dezember habe ich die UEFA-B Trainerlizenz, aber meine Antwort ist eindeutig: Derzeit „Spielerin!“

Foto Klaus privat: (Nicole Gatternig beim Ligaportal-Interview)
„Alles“ und ich finde es einfach geil, wenn da so manch dummes Zeug auf dem Platz vernommen wird. Mich amüsiert das immer und spornt mich eher an.
Am Fußballplatz – aber außerhalb.
(lacht) Bei einem Match hatte eine Mitspielerin ihren Sport-BH vergessen. Wir haben einfach das Tape genommen und ihr einen Ersatz aus Tape gebastelt. Leider ist wegen ihrer großen Oberweite das ganze Tape draufgegangen, bzw. blieb nicht mehr viel für die Bandagen der Knöchel über. Dafür kann ich bestätigen, dass das gebastelte Oberteil wunderbar gehalten hat.
Wenn ich einen der großartigen Vereine meiner Karriere hervorheben muss, dann ist es aufgrund der Erfolge der SK Sturm Graz. Ein großartiges Umfeld, ein hervorragend geführter Verein und die großartigen Erinnerungen sind dafür ausschlaggebend.
In Oberglan trainieren wir drei Mal die Woche und dazu kommt noch der Spieltag.
Klaus Slamanig