„Gelb/Schwarz“ scheint derzeit der Modetrend in der Kärntner Frauenliga zu sein. Nach zwei Runden der Meisterschaft steht das im Sommer neu gegründete Team der SG SV Arnoldstein/ATUS Nötsch mit vier Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Zum Saisonauftakt erreichte man ein 1:1-Unentschieden gegen den SV Moosburg und in der zweiten Runde schoss man die Villacher Lady Hawks mit 2:0 vom heimischen Platz. „Wir sind erst in der Kennenlernphase, und das gilt sowohl für das Team als auch für den privaten Bereich!“, resümiert die zufriedene Arnoldstein-Trainerin Victoria Coplen und führt weiter aus: „Dass unser zusammengewürfelter Haufen so gut in die Saison gestartet ist, hätte ich mir nicht erträumt!“ In einem Interview mit dem Ligaportal berichtet die ehemalige BVB-Nachwuchsspielerin über die Stärken und Schwächen ihres Teams und welche Herausforderungen sie in dieser Premierensaison erwartet.

Foto SG Arnoldstein/Nötsch: (Zur Heimpremiere gab es einen 2:0 Erfolg über die Ladyhawks Villach)
Mir ist Fußball nicht fremd, denn ich kickte in meiner Kindheit beim BVB. Ich bin jedoch schon seit 20 Jahren in Kärnten. Den Kärntner Fußball kenne ich noch aus meiner Zeit in Villach und Himmelberg. Ich habe mich sehr gefreut, dass sich Arnoldstein und Nötsch entschlossen haben, als Spielgemeinschaft an der Kärntner Liga der Frauen teilzunehmen. Mit Co-Trainer Willibald Walluschnig haben wir einen sehr erfahrenen Insider an Bord, der schon lange im Fußballgeschäft tätig ist. Wir sind sehr dankbar dafür. Es geht uns gut, und wir finden die Liga großartig.
Lauftechnisch stehen wir sehr gut da, spielerisch haben wir als Neulinge noch einige Defizite. Aber wir verfügen über den gewissen „Wumms“, der uns schon sehr weiterhilft. Woran wir hart arbeiten müssen, ist das Stellungsspiel und das Umschaltspiel. Selbstvertrauen und Kampfkraft sind vorhanden. Derzeit ist unser großes Manko, dass einige noch Angst vor dem Ball haben und ihren Körper oder Kopf zurücknehmen, wenn der Ball etwas schärfer kommt. Aber das ist eben die fehlende Routine.
(lacht) Ein Begriff aus Deutschland, der umgangssprachlich für Kraft, Energie, Wucht und den gewissen Schwung steht.

Foto: SG Arnoldstein/Nötsch: (Trainerin Victoria Coplen zieht zufrieden eine erste Bilanz)
Einige der Mädels haben vor nicht einmal einem Monat zum ersten Mal Fußballschuhe angezogen, andere jagen schon seit Langem dem Ball hinterher. Das ist eine reizvolle Aufgabe, und irgendwann sind alle auf dem gleichen Level. Alle Spielerinnen zeigen jedoch einen verbissenen Einsatz und sind voll motiviert bei der Sache, was mich unheimlich stolz macht.
„Alles gut!“ – so sagt man in Deutschland. An Feinheiten kann man immer arbeiten.
Wir haben uns kein hohes Ziel gesetzt. Es soll in erster Linie Spaß machen. Wenn wir den einen oder anderen Punkt erobern, dann freuen wir uns. In unserer ersten Saison wollen wir uns – auch bei Niederlagen – behaupten und mit unserer Art, Fußball zu spielen, im Gedächtnis unserer Fans bleiben.
Ich kenne das Gefühl, wenn man eine längere Serie von Niederlagen hinter sich hat. Da kann man schnell die Lust am Sport verlieren, und dagegen muss ich mit Motivation angehen. In diesem ersten Jahr sollen die Mädels Spaß haben, sich kennenlernen und erste Erfahrungen sammeln. Das ist mir wichtig.
Klaus Slamanig