„Weder Fisch noch Fleisch, das trifft es am ehesten!“, so das knappe Resümee von Benjamin Siegfried Male, dem Trainer der SG ATUS/DSG Ferlach, nach dem Unentschieden vom vergangenen Wochenende. In der 6. Runde der Kärntner Frauenliga trennten sich die Lady Hawks Villach und die SG ATUS/DSG Ferlach mit einem 2:2. Die Großfeldmeisterschaft der Frauen verspricht Spannung, nachdem in dieser Saison die Karten neu gemischt wurden. Viele hoffen, dass nicht noch ein weiterer Teilnehmer dem Beispiel des SV Glanegg folgt und sich vorzeitig aus der Meisterschaft zurückzieht. „Das Problem ist eine Frauenmeisterschaft, bei der am Wochenende parallel Großfeld- und Kleinfeldspiele stattfinden, denn hier nehmen sich die Vereine gegenseitig Spielerinnen weg“, meint Male.

Ktn.-Liga der Frauen: 6. Runde / Villach Lady Hawks – SG ATUS/DSG Ferlach / Endstand 2:2 (HZ: 0:0).
Tore: 0:1 Vanessa Naomi Hanser (50. Minute, Strafstoß), 0:2 Leonie Homer (57. Minute), 1:2 Janine Jobst (63. Minute), 2:2 Marija Andrijevic (87. Minute).
Schiedsrichter: Izet Mujkic
„Erst am kommenden Wochenende – im Spiel gegen Moosburg – kann ich erstmals auf den gesamten Kader zurückgreifen. Das Spiel gegen die Lady Hawks war aus unserer Sicht weder Fisch noch Fleisch und irgendwie hat im Match der Pfeffer gefehlt. Vielleicht habe ich zu früh zu viele Auswechslungen vorgenommen. (Anmerkung: fünf) Die Mädels sind zwar zu guten Möglichkeiten gekommen, aber im Abschluss waren wir zu unkonzentriert.“
Das 1:0 für Ferlach: „Wir sind über die linke Seite in den Villacher Strafraum gekommen. Ich denke, Bettina Bistrovics wurde zu Fall gebracht. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob dieses Foul ein Elfmeter war, denn ich habe die Situation nicht genau gesehen. Vanessa Naomi Hanser erzielte dann mit einem Schuss ins obere rechte Eck unser erstes Tor.“
Zum 2:0 für Ferlach: „Leonie Homer kam von halblinks mit enormem Zug in den Strafraum und brachte einen Bananenschuss an. Dabei hat sie den Ball mit dem rechten Fuß in die Kreuzecke befördert. Eine schöne Aktion mit einem perfekten Abschluss.“
Zum 1:2-Anschluss Villach: „Janine Jobst bekam den Ball, riskierte einen Distanzschuss und traf zum 1:2.“
Zum 2:2-Ausgleich und Endstand: „Villach kommt über zwei oder drei Stationen aus der eigenen Hälfte in unsere Spielhälfte. Dabei hat meine Defensive ca. 30 Meter vor dem Tor ein taktisches Foul begangen. Marija Andrijevic legte sich den Ball zurecht und hämmerte ihn aus dieser Distanz in die Maschen. Im Nachhinein betrachtet war es ein wichtiges, aber dummes Foul!“
„Ab nächstes Wochenende steht mir endlich wieder eine Torfrau zur Verfügung, die aus einer Verletzungspause zurückkommt. Bisher musste eine meiner Innenverteidigerinnen das Tor hüten. Verbessern kann man sich immer. Am Anfang der Meisterschaft wollten wir nur überleben, jetzt haben wir 10 Punkte auf dem Konto und es läuft gut. Jetzt werden wir unsere Bemühungen dahingehend ändern, dass wir versuchen werden, unter die ersten Vier zu kommen. Auf jeden Fall wollen wir die vermeintlichen „Großen“ fordern und ärgern.“
„Es ist schade, wenn sich ein Team aus der Meisterschaft zurückzieht, und wir hoffen, dass kein weiteres Team diesen Schritt geht. Auch andere Teilnehmer klagen über massive personelle Probleme. Ich denke, eine zeitgleiche Großfeld- und eine Kleinfeldmeisterschaft sind nicht förderlich für den Frauenfußball. Vielleicht braucht Kärnten noch zehn Jahre, um diese Herausforderung in den Griff zu bekommen.“
„Moosburg hat ebenfalls 10 Punkte und steht direkt hinter uns auf dem vierten Tabellenplatz. Wenn ich ehrlich bin, wünsche ich mir aber sechs Punkte aus den nächsten zwei Spielen. Erstens spielen wir zu Hause gegen Moosburg und zweitens haben wir Qualität in unseren Reihen. Ich muss den Mädels klarmachen, dass ich nicht jedes Mal bis zur 90. Minute zittern will. Die Spielentscheidung soll definitiv früher fallen. Das meine ich nicht überheblich, aber wir haben das notwendige Selbstvertrauen und werden sicher niemanden unterschätzen.“
(lacht): „Nachdem sich Markus Lausegger aus beruflichen Gründen zurückgezogen hat, habe ich das Frauenteam zunächst einmal interimistisch übernommen. Also aus der Not heraus, würde ich sagen. Die Zusammenarbeit mit dem Team hat mir und speziell den Mädels gefallen. Sie haben mich gefragt, ob ich weitermachen würde. Also bin ich geblieben, obwohl dies neben meiner Tätigkeit als NWL und Kindertrainer einen noch größeren Zeitaufwand bedeutet. Jedoch mache ich es mit Freude und Begeisterung.“
Klaus Slamanig