In der diesjährigen Herbstsaison verbuchte sie zwölf Tore, doch abrupt und vorzeitig war in Runde 13 der Kärntner Frauenliga die Saison 2025/2026 für sie vorbei. Ein Rückblick! Am 2. November kam es in der 13. Runde zum Aufeinandertreffen zwischen der SG Ferlach und der SG SV Arnoldstein/ATUS Nötsch. Acht Minuten nach ihrem Tor in der 52. Minute durch einen Strafstoß musste sie in der 60. Minute vom Platz. „Ich wusste sofort: Da passt was nicht!“, erklärt Leonie Homer im Ligaportal-Interview und ergänzt: „Ich lag am Boden, verspürte unheimlich starke Schmerzen und blickte in ein gegnerisches Gesicht, das dem Weinen nahe war!“ Am letzten Wochenende der letzten Runde der Kärntner Frauenliga machte das Gerücht die Runde, Leonie Homer habe einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten und ihre Karriere verletzungsbedingt beendet. Grund genug für uns, mit der Spielerin der SG Ferlach Kontakt aufzunehmen. Leonie Homer im Interview:

Foto Leonie Homer pivat: (Leonie: Wenigstens kann ich die Zeit für den Uni-Stoff nutzen)
Vielen Dank. Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Derzeit liege ich mit einem Gipsverband zu Hause im Bett und bin in meiner Bewegung stark eingeschränkt. Wenn ich raus muss, dann nur mit Hilfe der Krücken. Nach wenigen Augenblicken bin ich komplett fertig bzw. müde. Da reicht ein kurzer Weg, damit mein Hund raus kann.
Es war im Spiel gegen Arnoldstein. Da konnte ich in der 52. Minute noch einen Treffer vom Strafpunkt erzielen, doch acht Minuten später war diese Saison für mich vorbei. Ich erinnere mich noch daran, dass ich eine Vorlage mit der Brust angenommen und mir so den Ball in meine Laufrichtung vorgelegt habe. Sofort bin ich dem Ball hinterhergelaufen und wollte ihn technisch sauber im Tor versenken. Die Torfrau von Arnoldstein, Laura Kroisenbacher, wollte das Tor natürlich verhindern und ist mir entgegengelaufen. Ich wollte zum Schuss ansetzen, fand aber nicht die richtige Position und somit keinen richtigen Stand. In der Folge kam es zum Kontakt mit meiner Gegenspielerin und irgendwie wurde ich unglücklich mit meinem Fuß eingeklemmt, ohne die entsprechende Körperspannung zu haben, wodurch ich in dieser Position umgefallen bin. Ich hatte sofort das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, denn ein brutaler Schmerz hatte eingesetzt.
Die Diagnose war ernüchternd: Schien- und Wadenbeinbruch. Derzeit geht es nur mit Schmerzmitteln. Nur der Gerüchte wegen: Selbstverständlich habe ich mir das Video mehrmals angeschaut, ein Verschulden von Laura Kroisenbacher ist nicht erkennbar. Sofort nach dem Zusammenstoß hat sie sich mehrmals entschuldigt. Sie war selbst total fertig und dem Weinen nahe. Auch hat sie sich danach mehrmals per SMS mit mir ausgetauscht. Es war ein dummer Zufall. Ich hatte mit dem Fuß nicht die richtige Standhaftigkeit gefunden, und damit ist alles gesagt. Ich habe mich mit meiner Gegenspielerin ausgesprochen und habe keinen Grund, böse zu sein. Was mich allerdings schaudern lässt, ist das Knacksen der Knochen, das auf dem Video deutlich zu hören ist. Während des Vorfalls selbst habe ich nichts gehört. Da hört man nur mein schmerzhaftes Jammern.
Das stimmt! Ich werde meine Karriere in etwa fünfzehn Jahren beenden, eventuell auch früher, wenn familiäre Umstände, beispielsweise eine Schwangerschaft, es verlangen. In wenigen Tagen wird dieser Gips entfernt, der mich ans Bett fesselt. Dann werden die Nähte gezogen und ich freue mich darauf, mit dem Gehgips umherzuhumpeln. Danach geht es sofort in die Reha, denn ich will so schnell wie möglich zurück aufs Spielfeld.
Vielleicht bin ich derzeit etwas zu optimistisch, aber ich werde mich ohne Belastung des Beines fit halten. Ich freue mich schon auf das Trainingslager im Februar in Medulin. Während sich alle anderen Mädels beim Laufen quälen, mache ich meine Physio-Übungen. Vielleicht schaffe ich es, nach der Sommerpause wieder aktiv auf dem Feld zu stehen. Die Hoffnung kann einem viel Kraft geben, und ich glaube daran.
Klaus Slamanig