Am heutigen Mittwochabend war alles angerichtet für einen spannenden Aufstiegskrimi zwischen Blau Weiß Linz und Wattens. 2600 Fans im ausverkauften Donauparkstadion sorgten für eine sensationelle Stimmung – in dieser Hinsicht wären die Linzer auf alle Fälle schon bundesligatauglich. Die Fans wollten den Linzer Traditionsverein zum Aufstieg in die "Heute für Morgen" Ersten Liga führen – wie sich nach den ersten 90 Minuten herausstellte, erfolglos.
Gleich mit dem Anpfiff versuchten die Linzer, das Spiel zu machen und wollten der Partie ihren Stempel aufdrücken. Blau Weiß erspielt sich in den ersten Minuten eine leichte Feldüberlegenheit, doch zwingende Chancen konnte sich die Mannschaft von Gerald Perzy nicht herausspielen. Mit Fortdauer der Partie konnten die taktisch von Trainer Roland Kirchler hervorragend eingestellten Tiroler die Partie immer offener gestalten. Obwohl beide Teams sehr engagiert agierten, waren in der ersten Halbzeit des Relegationsspiel hochkarätige Chance Mangelware.
Wattens mit dem wichtigen Auswärtstor
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nichts an der Spielanlage der beiden Kontrahenten. Die Linzer hatten etwas mehr vom Spiel und hatten durch Stefan Rabl die bis dahin beste Chance des Spiels. Doch Sandro Samwald klärte in höchster Not kurz vor der Linie.
Doch dann waren es die Wattener, die in der 56. Minute das so wichtige Auswärtstor erzielten. Der für Matej Stanic eingewechselte Patrick Steinkellner im Dress der Tiroler schoss aus ungefähr 18 Metern nach einer schönen Vorlage von Torjäger Armin Hobel zum 1:0-Führungstreffer ein.
Offener Schlagabtausch in der Schlussphase Nach dem Verlusttreffer versuchte Blau Weiß mit aller Macht, das Spiel noch zu drehen. Die Linzer erspielten sich fast im Minutentakt gute Einschussmöglichkeiten, doch sie brachten das Runde einfach ncht im Eckigen unter. Die besten Chancen für Blau Weiß hatten Linz-Verteidiger Torsten Knabel und Michael Miksits am Fuß – doch entweder war das Aluminium im Weg oder Wattens-Goalie Markus Egger entschäfte die Schüsse mit seinen Glanzparaden.
Aber auch die Tiroler zeigten sich in der Schlussphase ein ums andere Mal von ihrer gefährlichen Seite und hätten beinahe durch Mathias Perktold das 2:0 erzielt – und somit für eine Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg in die Erste Liga gesorgt. Je näher der Schlusspfiff rückte, desto mehr riskierten die Linzer – aber ohne Erfolg. Die Defensive der Wattener mit Tormann Markus Egger in Bestform ließ keinen Treffer mehr zu.
Somit erkämpfte sich die Kirchler-Truppe eine sehr gute Ausgangslage für das Relegations-Rückspiel am kommenden Samstag im Wattener Stadion. ooeliga.at wird auch vom Auswärtsspiel der Linzer per Super-Live-Ticker und via Audio-Livestream berichten. Hochspannug ist vorprogrammiert!
Das Video zum Spiel gibt es ab morgen, Donnerstag, auf ooeliga.at.
Die Stimmen zum Spiel:Gerald Perzy (Trainer FC Blau Weiß Linz):
"Wir haben heute leider nicht unseren besten Tag erwischt. Trotzdem haben wir uns vor allem in der zweiten Halbzeit viele gute Chancen herausgespielt und haben ein Mal nur die Stange getroffen - zwei Mal haben die Wattener auf der Linie geklärt. Es war auch das Glück nicht auf unserer Seite. Trotzdem werden wir am Samstag alles versuchen, in Wattens den Rückstand wettzumachen und den Aufstieg zu fixieren. Denn wir sind eine Mannschaft, die auch auswärts immer für Tore gut ist. Wenn wir in Tirol einen halbwegs guten Tag erwischen, ist noch alles möglich. Wir haben es selbst in der Hand."
Roland Kirchler (Trainer WSG Wattens):
"Mit dem 1:0-Sieg haben wir uns eine gute Ausgangssituation geschaffen. Wobei ich mit der ersten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden war. Wir haben zuviel mit hohen Bällen gearbeitet und eigentlich das Spiel von Blau Weiß mit ihren großen Spieler mitgespielt. Außerdem war mein Team auch sehr nervös. Nach dem Seitenwechsel haben wir den Ball flacher gehalten und mehr Fußball gespielt. Trotzdem ist noch nichts entschieden. Zwar sind wir jetzt leichter Favorit, aber Blau Weiß Linz kann mit den gefährlichen Standards auch bei uns in Wattens immer wieder gefährlich werden."
Robert Auer (Sportlicher Leiter WSG Wattens):
"Es ist heute perfekt gelaufen. Die Mannschaft hat die Vorgaben zu 100 Prozentum umgesetzt. Aber wir werden jetzt nicht in Euphorie verfallen. Die Chancen stehen weiterhin bei 50:50."
von Redaktion
Fotos: Walter Meier