Die Ausgangssituation vor dem Spiel war klar. Beim direkten Duell um den Vizemeistertitel brauchten die drittplatzierten Treibacher einen Sieg, während dem ATSV Wolfsberg bereits ein Unentschieden zur Verteidigung des zweiten Platzes gereicht hätte.
Treibach braucht ein Tor
Die rund 300 Zuschauer im Turnerwald-Stadion Treibach sehen in den Anfangsminuten zwei Mannschaften, die sich erstmal ein bisschen beschnuppern und aus einer gesicherten Defensive heraus agieren. Kein Team will ein frühes Gegentor riskieren und so spielt sich das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld ab. Die wohl beste Chance der ersten Halbzeit vergibt Michael Mulyk nach rund 20 Spielminuten - er versiebt die Riesenchance auf die Führung aus fünf Metern kläglich. Die Hausherren können sich im Verlauf des ersten Durchgangs eine leichte Feldüberlegenheit erarbeiten, aber auch die Gäste aus Wolfsberg zeigen eine starke und engagierte Vorstellung. Die Zuschauer dürfen sich über ein zwar torloses, aber trotzdem gutes Fußballspiel freuen. Es bleibt beim 0:0 zur Halbzeit, was bedeutet, dass zu diesem Zeitpunkt die Wolfsberger die Nase vorne haben. Treibach braucht ein Tor.
Auch in Halbzeit zwei bleibt es ein Fußballspiel auf kämpferisch sehr hohem Niveau. In Minute 59 verfehlt ein Curic-Freistoß das Tor nur knapp. Die Hausherren werden nun etwas mutiger und offensivfreudiger. Sie wissen, ein Tor muss her. Die junge Wolfsberger Mannschaft stemmt sich aber mit großem Einsatz dagegen. Vor allem der blutjunge Innenverteidiger Sandro Widni zeigt - unterstützt vom im Vergleich schon fast "alten" Florian Rabensteiner - eine starke Vorstellung. Mit Fortdauer des Spiels riskiert der SK Treibach immer mehr und das Spiel wird aggressiver ruppiger. Fand Schiedsrichter Okanovic in Halbzeit eins noch mit zwei gelben Karten ein Auskommen, musste er im zweiten Abschnitt schon öfter in die Brusttasche greifen - sechs Mal. Trotz einiger guter Möglichkeiten gelingt es der Frank-Elf aber nicht, das benötigte Tor zu erzielen und so bleibt es schlussendlich beim torlosen Unentschieden. Damit ist der ATSV Wolfsberg neuer Vizemeister der Kärntner Liga, áber auch der SK Treibach kann mit Platz drei auf eine äußerst erfolgreiche Spielzeit zurückblicken.
Otto Wegscheider (Obmann ASCO ATSV Wolfsberg):
„Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel, vor allem in der ersten Halbzeit standen zwei gleichwertige Mannschaften auf dem Feld. Leider wurde uns ein klarer Elfmeter vorenthalten, als Philipp Sattler im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Wir haben heute mit einer verstärkten U-18-Mannschaft gespielt, da uns, wie schon im gesamten Frühjahr, sehr viele Spieler verletzungsbedingt fehlen. Das bestätigt unsere tolle Nachwuchsarbeit. Über den Vizemeistertitel und den Cupplatz sind wir sehr glücklich. Trainer Helmut Kirisits hat hervorragende Arbeit geleistet, seine Handschrift ist klar erkennbar. Er hat großen Anteil daran, dass diese junge Mannschaft so überzeugen konnte und so einen Erfolg feiern darf.“
Beste Spieler: Sandro Widni, Florian Rabensteiner (beide Innenverteidigung)
Julius Grimschitz (Obmann SK Treibach):
„Das war heute ein sehr interessantes Fußballspiel. Beide Teams haben eine gute Leistung geboten, auch wenn wir mehr Torchancen hatten. Unter dem Strich geht das Unentschieden aber in Ordnung. Leider hat es heute nicht für einen Sieg gereicht, wir haben vier Sitzer ausgelassen. Trotzdem haben wir eine tolle Meisterschaft gespielt. Mit dieser stark verjüngten Mannschaft und ohne Legionäre den dritten Platz zu erreichen ist eine hervorragende Leistung, woran auch unser Trainer Guido Frank sehr großen Anteil hat.“
Beste Spieler: Michael Golznig (IV), Alexander Lessnigg (Sturm)
von Redaktion