„Im Sommer haben Danny Roy und ich uns zusammengesetzt und beschlossen, dass der KAC den Weg mit der eigenen Jugend gehen wird. Das Risiko von Leistungsschwankungen bei Jugendlichen über eine ganze Saison kannten wir und haben es akzeptiert!“, meint der Trainer Rudi Perz, des Kärntner Liga-Traditionsvereins KAC 1909 und ergänzt: „Auch ich als Trainer musste mit der Zeit gehen und mich in gewissen Punkten anpassen. Die Sprache der Jugend ist heute eine andere als zu meiner Zeit. Zudem haben Jugendliche heute mehr Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Trotzdem macht mir sehr viel Spaß und es funktioniert.“ In der letzten Runde der KL-Fußballmeisterschaft setzte sich der KAC im Klagenfurter Stadtderby gegen den SAK mit 3:1 durch. Im Ligaportal-Interview zieht Rudolf Perz Resümee zum Derbysieg, spricht über den kommenden Gegner FC Lendorf und gibt eine kurze Saisonzwischenbilanz.

Foto zur Verfügung gestellt KAC-1909 photocredit (v.l.Maximilian Watscher / Mihret Topgacic / Alexander Bergmann)
Kärntner Liga: 14. Runde / FC Lendorf – KAC-1909 / Termin: Samstag, 25. Oktober - 17:30 Uhr.
Schiedsrichter: Christoph Günter Messner (RL) / A1: Emanuel Kulterer (RL) / A2: Jasmin Muratovic (UL).
Wir haben uns auf dieses Sechs-Punkte-Spiel gegen den SAK intensiv vorbereitet. Sicher, die vorherige Tabellensituation war nicht einfach. Aber sagen wir es so: Eigentlich darf man, wenn man unten in der Tabelle steht, vor so einem wichtigen Spiel schon Nerven zeigen. Aber das hat die ‚Jungs‘ anscheinend nicht interessiert, denn davon war keine Spur zu spüren. Sie wollten einfach als Derby-Sieger vom Platz gehen, und so sind sie auch aufgetreten. Zu dieser Leistung im Derby, zu diesem 3:1-Sieg, muss man ihnen einfach nur gratulieren. Sie waren zur richtigen Zeit am richtigen Punkt, und im Nachhinein betrachtet waren diese drei Punkte für den Klassenerhalt sehr wichtig.
Das Restprogramm mit den Spielen gegen Lendorf, Spittal/Drau und ATSV Wolfsberg hat es in sich. Es gibt ohnehin keine leichten Gegner in dieser Leistungsklasse. Wenn ich mich richtig erinnere, war der Lendorfer Rasen für uns immer ein hartes Pflaster, denn wir konnten dort nie etwas Zählbares mit nach Hause nehmen. Das heißt aber nicht, dass wir die Reise ins Oberland als Samstagsausflug hinnehmen werden. Zwar fehlen uns diesmal die gesperrten Mihrat Topcagic und Maximilian Hubert Watscher und es gibt auch noch verletzungsbedingte Ausfälle, aber der KAC 1909 verfügt über einen großen Pool an starken Nachwuchstalenten. Dann werden eben sie ihre Chance bekommen und dürfen sich für Höheres präsentieren. Beim KAC stehen immer 15 oder 16 Spieler auf dem Spielbericht, weshalb es für mich keinen Grund zum Jammern gibt. Wenn wir im Derby gegen den SAK mit einer U21 + vier aufgelaufen sind, dann wird es in Lendorf eben eine U21 + drei sein, die sich nicht verstecken wird.
Wie bereits erwähnt, wurde im Sommer der Weg der Verjüngung eingeschlagen, und ich habe mich dieser Aufgabe gerne gestellt. Es bereitet mir große Freude, mit den jungen KAC-Spielern arbeiten zu dürfen. Der Spaß ist allgegenwärtig – sowohl auf als auch neben dem Platz. Allerdings musste auch ich mich auf die Jugend einlassen, denn die Sprache hat sich seit meiner aktiven Zeit sehr verändert. Die Spieler wissen allerdings auch, dass es ohne die notwendige Disziplin nicht funktioniert. Auch wenn gewisse Dinge, die für mich oder, sagen wir es so, „für die alten Spieler“, normal sind, manchmal wieder in Erinnerung gerufen werden müssen. Was ich damit meine? Zum Beispiel, dass nach dem Training 20 Bälle bereitstehen sollten und nicht 17. Das sollte selbstverständlich sein, aber ab und zu muss man es ansprechen und die Spieler statt in die Kabine zurück auf den Platz zur Ballsuche schicken. Aber wie gesagt, das sind Kleinigkeiten, die die heutige Zeit einfach mit sich bringt. Beim KAC ist man auf dem richtigen Weg, daran wird nicht gezweifelt.
Klaus Slamanig