In der Kärntner Liga empfing Martin Töfferl, Trainer von VST Völkermarkt, mit seinem Team die SK Austria Klagenfurt Amateure zum Spitzenspiel der 16. Runde. Was folgte, war ein echter Fußballkrimi: Nach einer schwachen ersten Halbzeit und einem 0:3-Rückstand zur Pause starteten die Völkermarkter eine spektakuläre Aufholjagd und siegten am Ende mit 4:3. Mit diesem Erfolg überwintert Völkermarkt auf Rang zwei. Im Interview spricht Töfferl über die Wendepunkte des Spiels, die herausragende Teamleistung nach der Pause und die besondere Rolle von Fabian Anetitsch.
Die Partie begann denkbar schlecht für die Hausherren. Bereits in der 15. Minute brachte Andreas Polesnig die Gäste aus Klagenfurt mit 0:1 in Führung. Völkermarkt fand kaum ins Spiel, wie Trainer Töfferl einräumt: „Die erste Halbzeit wirkte, als wären beide Teams schon in der Winterpause – wenig Intensität, kaum spielerische Höhepunkte.“ In der 31. Minute erhöhte Moritz Tatschl auf 0:2, ehe Din Delic kurz vor dem Pausenpfiff sogar das 0:3 für die Austria Klagenfurt Amateure erzielte. Besonders ärgerlich aus Sicht der Völkermarkter: „Wir sind 0:3 in Rückstand geraten, und bei den Gegentoren musste der Gegner davor nicht einmal einen Pass spielen. Wir haben sie praktisch auf dem Silbertablett eingeladen.“
Mit Wiederanpfiff zeigte Völkermarkt ein völlig anderes Gesicht. Direkt in der 46. Minute erzielte Armin Majanovic das 1:3 und brachte neue Hoffnung ins Stadion. „Ganz wichtig war das schnelle Tor direkt nach dem Anstoß in der zweiten Halbzeit. Da hat man gemerkt, dass wieder Glaube da ist und wir das Spiel nicht aufgegeben haben“, beschreibt Töfferl die Stimmung. In der 53. Minute war es Fabian Anetitsch, der auf 2:3 verkürzte – der zur Pause gekommene Joker prägte die Partie fortan entscheidend. Den Ausgleich zum 3:3 besorgte Mario Kuester in der 68. Minute. Völkermarkt drängte weiter, ließ zunächst aber Chancen ungenutzt. Erst in der 84. Minute war es erneut Armin Majanovic, der mit seinem zweiten Treffer das 4:3 markierte und die unglaubliche Wende perfekt machte.
Die zweite Halbzeit war geprägt von hoher Intensität, Spielkontrolle und beeindruckender Moral der Gastgeber. „Über das ganze Spiel hatten wir mehr Ballbesitz und Spielanteile; nur gegen Ende der ersten Hälfte haben wir die Kontrolle kurz abgegeben“, so Töfferl. Besonders lobt er die Konsequenz nach der Pause: „Die Effizienz war sensationell. Bis zum 3:3 haben wir unsere Chancen sehr gut genutzt.“ Auch die Unterstützung der Fans spielte eine Rolle: „Nach dem zweiten und dritten Tor kam von den Rängen richtig Energie – das hat die Mannschaft gepusht.“ Die Schiedsrichterleistung bewertet Töfferl als ruhig und sicher, kleinere Unstimmigkeiten seien zu vernachlässigen. Für die kommenden Aufgaben sieht der Trainer keinen akuten Handlungsbedarf: „Jetzt genießen wir erstmal die Pause und greifen im Frühjahr wieder an.“ Personell kann Völkermarkt beruhigt in die Winterpause gehen – alle Spieler sind fit und einsatzbereit.