„Sobald ich meine Fußballschuhe schnüre und auf den Platz laufe, wird mein Kopf frei von allem Möglichen!“, so SV-Moosburg-Verteidiger Dominik Janz auf die Frage nach dem Stellenwert des Fußballs in seinem Leben. Er ergänzt: „Früher stand Fußball an erster Stelle, jetzt ist es meine Familie, aber Fußball ist immer noch mein liebstes Hobby.“ Nach 581 ÖFB-Bewerbsspielen und 46 300 Spielminuten spricht Janz mit Ligaportal in einem Karriereinterview über seinen Wechsel von Glanegg zum SV Moosburg und sein schönstes Karrieretor. Dominik Janz im Interview:

Foto: SV Moosburg - Dominik Janz
Bevor ich Vater geworden bin, hat sich alles um Fußball gedreht. Jetzt ist die Familie die Nummer eins und Fußball ist mein liebstes Hobby. Mit diesem Sport verbinde ich Lebenslust, gemeinsamen Sport mit Freunden und puren Spaß. Am wichtigsten ist mir, dass ich, sobald ich die Fußballschuhe anziehe und auf den Platz laufe, meinen Kopf frei bekomme.
Ich glaube, ich war fünf Jahre alt, als ich das erste Mal mit einem Vereinstrikot auf das Feld gelaufen bin. Meine Karriere begann beim SV Gallizien.
Als Kind wollte ich wie Stephen Gerard spielen und war ein großer Fan vom FC Liverpool.
Beim SV Glanegg wollte man einen Umbruch durchführen, zudem hat Trainer Guido Frank den Verein aus dem Glantal verlassen. Zwar hatte ich Angebote von anderen Vereinen, aber mein Freund Christian Haslauer ist nach Moosburg gewechselt und ich habe es ihm gleichgetan.
Wenn ich ehrlich bin, dann als ein wenig verrückt! (lacht) Ich lasse mir wenig gefallen, aber ich denke, ich bin ein Führungstyp und ein Vorbild. Eventuell schätzen sie meine Zielstrebigkeit, weil ich immer konsequent meinen Weg verfolge.
Ich würde gerne im Sturm spielen, denn Verteidiger sind die besten Stürmer. Sie wissen schließlich, wie der gegnerische Verteidiger agiert. (lacht)
Früher, als ich noch jünger war, haben mich dumme Sprüche abgelenkt und ich habe darauf reagiert. Viele blaue oder gelbe Karten beweisen das. Heute bin ich älter und routinierter und schalte einfach ab. Ich konzentriere mich vollkommen auf das Geschehen auf dem Spielfeld und bekomme von außen nichts mit.
Ich erinnere mich an ein Testspiel gegen den ATUS Ferlach in Gallizien. Damals gab es wegen einer Situation eine heftige Diskussion mit einem meiner Mitspieler. Innerlich war ich deswegen aufgebracht. Kurz darauf wollte ich einen Angriff der Gegner unterbinden und habe versucht, die Aktion durch ein „Ausputzen“ zu bereinigen. Also hielt ich aus 25 Metern voll drauf und erzielte das schönste Tor meiner Karriere. Leider war diese wunderschön ausgeführte Granate ein Eigentor. Der Trainer hat mich danach in der Halbzeitpause ausgewechselt.
Das U14-Team des SV Gallizien. Alle Spieler sind zusammen in die Schule gegangen und wir hatten sehr viel Spaß auf dem Fußballfeld. Besonders die Derbys gegen die SG Rückersdorf bleiben mir in Erinnerung, denn diese beiden Vereine trennten keine fünf Kilometer.
Wir waren in einem Trainingslager in Kroatien. Ich bin damals an einem Abend schon etwas früher schlafen gegangen. Ich wachte auf, als mein Zimmerkollege zu einem späteren Zeitpunkt das Zimmer betrat. Kurz darauf spürte ich einen Tritt im Rücken. Ich drehte mich um und sah, wie mein Zimmerkollege im Bett auf dem Rücken lag und im Schlaf „Radfahrübungen“ ausführte. Da er auf Ansprechen nicht reagierte, habe ich ihn wachgerüttelt. Er stand auf, ging wortlos auf die Toilette und legte sich danach wieder hin und schlief ein. Am nächsten Morgen, als ich ihn darauf ansprach, konnte er sich an nichts erinnern. Erst Wochen später wurde mir mitgeteilt, dass er auch zu Hause schlafwandelt.
Vier Tage der Woche gehören dem Fußball: drei Trainingstage und ein Spieltag. Die restlichen drei Tage gehören meiner Familie und meiner Arbeit.
Klaus Slamanig