Unterliga

SC Launsdorf: „Ohne diese Disziplin wäre ich heute nicht der Spieler und Mensch, der ich geworden bin!“ – Fabian Christian Gangl

„Wahrscheinlich bin ich derjenige, von dem Tore erwartet werden!“, meint der Goalgetter des SC Launsdorf auf die Interviewfrage, wie ihn seine Teamkollegen sehen. Und er liefert ab! Seine 14 bisherigen Meisterschaftstore sind ein großer Beitrag in der laufenden Saison 2025/2026. Der SC Launsdorf, der in der letzten Saison noch mitten im Kampf um den Klassenerhalt stand, belegt nach den 15 Spielen im Herbstdurchgang den ersten Tabellenplatz der Unterliga Ost. „Genau das! Einen Spieler mit einem Torriecher hat Launsdorf in der letzten Saison gefehlt“, meint Fabian Christian Gangl und ergänzt: „Aber der beste Stürmer kann nicht ohne seine Mitspieler, ohne Bälle und Vorlagen, die ihn füttern, auskommen. Allein kann auch ich nichts bewirken!” 473 Tore in 505 Bewerbsspielen sind ein eindeutiger Beweis für seine Tor-Gefährlichkeit. Im Ligaportal-Karriereinterview erzählt Fabian Gangl von seinen fußballerischen Anfängen, seinem persönlichen Fußball-Highlight und warum er von St. Veit zum SC Launsdorf gewechselt ist.

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Foto zur Verfügung gestellt von Fabian Christian Gangl (weißes Trikot)

Welchen Stellenwert hat der Fußballsport in deinem Leben?

Ehrlicherweise kann ich nicht sagen, was ich ohne Fußball machen würde. Mir gefällt der Charakter dieser Sportart: Es geht um etwas, es zählt die Teamleistung, man kann seinem sportlichen Ehrgeiz nachjagen und Freundschaften schließen. Ich kann durchaus behaupten, dass ich durch den Fußball die besten Freundschaften geschlossen habe. Deshalb hat der Fußballsport einen großen Stellenwert in meinem Leben.

Wieso hast du mit dem Fußball angefangen?

Ich sehe mich als Frühberufener. Schon als kleines Kind, im Alter von drei Jahren, hat mich mein Vater mit auf den Launsdorfer Sportplatz genommen. Nach den ersten Ballkontakten in der Ballspielgruppe war ich später einmal bald Spieler der U6- und U7-Mannschaft.

Welcher Spieler hat dich als Kind begeistert?

Von der Art, Fußball zu spielen, und von der Persönlichkeit her hat mich Franck Ribéry überzeugt. Ich war ein großer Fan des Bayern-München-Spielers und habe seine Dribblings nachgeahmt.

Konntest du schon Fußballtitel feiern?

Mit dem U16-Team wurde ich zwei Mal Meister und auch in der U17-Elite-Liga holte ich mit meinem Team den Titel. In der Saison 2022/2023 feierten wir mit dem SC Launsdorf den Titel in der 1. Klasse C und stiegen in die Unterliga auf.

Du bist im Sommer aus der Kärntner Liga vom SC St. Veit zum SC Launsdorf zurückgekehrt. Warum?

Das ist leicht zu erklären: Alle meine Freunde spielen beim SC Launsdorf und ich wollte in meine fußballerische Heimat zurückkehren. Ich wohne keine Minute vom Sportplatz entfernt und hier fühle ich mich einfach am wohlsten.

Was glaubst du? Wie sehen dich deine Mitspieler?

Das ist keine leichte Frage, aber ich denke, sie sehen in mir denjenigen, der vorne für die Tore verantwortlich ist. Das hat im Herbst gut funktioniert, aber ein erfolgreicher Stürmer lebt von seinen Mitspielern, die ihm brauchbare Bälle zuspielen. Insofern sehe ich mich als Teil eines Kollektivs.

Welches persönliche Ziel hast du dir für diese Saison gesetzt?

Am Anfang der Saison wollte ich dem Team dabei helfen, einen gesicherten Mittelfeldplatz zu erreichen. Da die Herbstrunde aber so gut verlaufen ist, will ich mehr. Ich schaue immer nach vorne und setze mir große Ziele. Deshalb möchte ich auch weiterhin von der Tabellenspitze lachen können. Mein persönliches Ziel ist jetzt der Meistertitel, für den ich alles geben werde. Ich will als Spieler mit dem SCL zurück in die Kärntner Liga.

Wenn du dich selbst aufstellen würdest, wo würdest du dich dann hinstellen? Wohin würde Trainer Gangl sich selbst stellen?

Ich würde gerne die Verantwortung als Torwart übernehmen. In meiner Kindheit stand ich im Tor, hatte aber einen extremen Offensivdrang und habe in jedem Spiel mehrmalige Ausflüge mit Torerfolgen abgeschlossen. Das hat so lange gedauert, bis der damalige Nachwuchstrainer sagte: „Ab jetzt bist du Stürmer!” Als Torwart kann ich sehr gut einschätzen, was ein auf das Tor zulaufender Stürmer vorhat.

Was fällt dir als Erstes beim Thema „Karriere-Highlight“ ein?

Ganz klar: mein Tor zum 1:1 in der 85. Minute im Trikot des SK Treibach im Regionalliga-Match gegen die Amateure von Ried.

Wenn du an die Zeit nach der Karriere denkst: Möchtest du Trainer oder Funktionär werden?

Es wäre reizvoll, meine Erfahrung und mein Wissen an andere, jüngere Spieler weiterzugeben. Also Trainer. Mit einigen Freunden wollen wir nächstes Jahr mit der Trainingsausbildung beginnen.

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Mit dem SC Launsdorf in der Kärntner Liga.

Welcher Verein wird dir immer in Erinnerung bleiben?

Diese Frage ist einfach zu beantworten: der SK Treibach. Ohne diesen Verein, die gute fußballerische Ausbildung, die ich genießen durfte, und die Werte, die mir als Nachwuchsspieler in Treibach vermittelt wurden, wäre ich heute nicht der Fußballer und Mensch, der ich bin.

Gibt es abschließend noch ein Schmankerl aus deinem Fußballerleben?

Nach einem Sieg bilden wir immer einen Kreis und bejubeln gemeinsam den Sieg. Einmal sagte einer: „Lasst die Kinder in die Mitte, dann können wir gemeinsam jubeln.” Ein Spieler meinte: „Ja, ja, lasst die Kinder in den Kreis. Ist eh von mir!“ Er meinte natürlich sein eigenes Kind, das in dieser Gruppe dabei war. Aber es hörte sich für uns so an, als ob er alle Kinder meinte. Darüber amüsieren wir uns heute noch.

Klaus Slamanig