Unterliga Mitte

ASKÖ Wölfnitz UL-Mitte: „Brazilian Waxing“ – ich bin eben ein hilfsbereiter Spieler & Mensch! – Dominik Killar

„Ich bin 28, viele meiner Freunde sind weggegangen, also habe auch ich mich für eine neue Herausforderung entschieden!“, so begründet ASKÖ Wölfnitz-Neuzugang Dominik Killar seinen Wechsel vom SV Ludmannsdorf in die Klagenfurter Vorstadt. In 539 ÖFB-Spielen und 39 130 Einsatzminuten konnte der gelernte Außenverteidiger 159 Tore erzielen. In einem Interview mit Ligaportal spricht er über seine Karriere und sein persönliches Ziel für die Saison 2025/2026: „Ich kenne das geile Gefühl, einen Meistertitel im Fußball zu feiern, und hätte nichts dagegen, wenn ich am Ende dieser Spielzeit auch mit Wölfnitz eine große Party feiern könnte!“

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Foto ASKÖ Wölfnitz privat: (Dominik Killar sucht diese Saison die Herausforderung)

Was bedeutet das Wort Fußball für dich?

Fußball bedeutet für mich alles! Früher waren es 100 Prozent in meinem Leben. Seit drei Jahren bin ich Vater und seitdem dreht sich alles um die Familie und der Fußball wurde als Nummer 1 abgelöst. Aber auch meine Tochter trägt wahrscheinlich schon den Fußballvirus in sich, denn wir verbringen viel gemeinsame Zeit auf dem Sportplatz.

Wann und wo begann deine Karriere?

Mein erster Verein war die U12 von Tainach.

Hattest du als Kind ein Idol aus der Fußballwelt?

Als Kind war ich von der brasilianischen Nummer 22 beim AC Mailand begeistert. Kaká war mein absolutes Idol, weshalb ich mich damals auch für die Trikotnummer 22 entschieden habe. In den Folgejahren war ich ein großer Fan von Ronaldo.

War also auch dein erstes Fan-Trikot von Kaka bzw. Ronaldo?

(lacht) Nein, mein erstes Promi-Trikot trug den Namenszug „Miro Klose“. Damals hat mich ein Freund zum Fußball mitgenommen und ich hatte kein Trikot dabei. Er hat mir sein Trikot geschenkt.

Erzähle uns von deinen Meistertiteln!

Davon gibt es einige. In der 1. Klasse C konnte ich mit dem SV Ludmannsdorf und dem SV Donau einen Meistertitel im Erwachsenenfußball feiern. Als Nachwuchskicker wurde ich mit der U12, der U14 und der U16 Meister. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man sich nach einer harten und erfolgreichen Saison die Krone aufsetzen darf.

Du bist im Sommer von Ludmannsdorf nach Wölfnitz gewechselt. Warum?

Das hat nichts mit Ludmannsdorf zu tun, denn dort habe ich mich sehr wohl gefühlt. Es ist ein sehr familiär geführter Verein und ich durfte dort eine sehr schöne Zeit verbringen. Einige meiner Freunde haben den Verein im Sommer verlassen und es sollte dort ein Umbruch stattfinden, ein neues Team sollte aufgebaut werden. Ich bin jetzt 28 Jahre alt und habe eine neue persönliche Herausforderung gesucht. Ich wollte in einem Team spielen, das sich in der Tabelle nach vorne orientiert. Den Wölfnitz-Trainer Michael Geyer kenne ich aus gemeinsamer Zeit als Spieler in einer Mannschaft. Ich denke, es war das fünfte Jahr in Folge, in dem er mich bezüglich eines Wechsels kontaktiert hat.

Was ist dein persönliches Ziel für die Saison 2025/2026?

Ich persönlich möchte noch einen Meistertitel feiern. Ich weiß, dass Wölfnitz sich nicht als Favorit sieht, aber wer weiß, was in einer Saison so alles passiert. „Träume” beflügeln Spieler wie mich und spornen uns an. Ein Top-3-Platz wäre aber auch sehr schön.

Was glaubst du, wie sehen dich die jungen Spieler in Wölfnitz?

Es gab keine Probleme, denn wir kennen uns schon lange, und ich wurde sehr gut aufgenommen.

Was bekommst du als Außenbahnspieler in einem Spiel von den Fans mit?

Ich bin ein Spieler, der all diese Sprüche hört und hören will. Einerseits motivieren mich diese „Sprüche“ von außen, andererseits suche ich auch aktiv die Provokation. Ich laufe zu Höchstleistungen auf, wenn ich mich an der Kritik oder den Sprüchen hochziehen kann. Ich bleibe den Kritikern nichts schuldig und gebe auch mal ein verbales Kontra.

Du hast als Verteidiger begonnen und spielst jetzt im offensiven Mittelfeld. Wenn du nicht auf dieser Position spielen würdest, welche würde dir gefallen?

Ich bin Rechtsfuß und werde auf der rechten und linken Seite eingesetzt. In dieser Position fühle ich mich sehr wohl.

Karriere-Rückblick: Welcher Moment kommt dir als Erstes ins Bild?

Der 2:1-Auswärtssieg in Grades/Metnitztal in der 1C mit der Donau, mit dem wir uns die Meisterkrone aufgesetzt haben. Dieser Moment verbindet mich mit extremer Freude, aber auch mit extremen Schmerzen. Damals war ich verletzt und hatte extreme Schmerzen im Knie, weshalb ich nur mit Schmerzmitteln spielen konnte (und wollte). Auf dem damaligen Foto sieht man mein dick bandagiertes Knie.

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Auf dem Fußballplatz, sofern es meine Bänder und Knochen zulassen. Ich bin dankbar, dass ich bisher von größeren Verletzungen verschont geblieben bin.

Kannst du uns mit einem Schmankerl aus der Kabine überraschen?

(lacht) Ich hatte einen Teamkollegen, der nach dem Spiel oder Training ein erstes Date mit einer zuvor kennen gelernten Frau hatte. Er war sehr behaart, hatte extrem viele Haare am Rücken und auf der Brust. Er wollte diese Haare vor dem Date loswerden, also haben wir ihm gerne und hilfsbereit ein „Brazilian Waxing“ angeboten. Natürlich haben wir uns „extra viel Zeit“ gelassen und uns einen großen Spaß daraus gemacht, ihm diese klebrigen Streifen „schmerzhaft“ vom Körper zu ziehen. Am Ende ging er mit leuchtend roten Streifen auf der Haut zu diesem Date. Kurz danach ist er wieder zum Team gestoßen, denn sein Date hatte ihn versetzt. Es hat aber dann doch noch geklappt: Er und sein Date freuen sich heute über das gemeinsame Kind, und eine Hochzeit soll anstehen. Ich würde mich freuen, wenn er das jetzt liest.

Welcher Verein wird dir immer in Erinnerung bleiben?

Meine eindeutige Antwort lautet: „Ludmannsdorf“, denn damit verbinde ich das Wort Familie. Aber auch die Donau, denn ich erinnere mich gerne an die schöne Zeit, aus der noch heute viele Freundschaften bestehen.

Klaus Slamanig