Ein Satz mit „X“ – so lautet das Ergebnis für den SV Oberglan im Derby gegen die SGA Sirnitz. In einem sehr kampfbetonten Spiel besiegten die Gurktaler ihren Gegner in der dritten Runde der Unterliga Mitte mit einem verdienten 4:1-Heimsieg. Die Mannschaft von SGA-Trainer Martin Hinteregger hatte sich gut auf den Gegner eingestellt, presste aggressiv, unterband fast jede Aktion der Oberglaner bereits in der Entstehung und ließ keinen Spielaufbau der Gäste zu. Dies führte zu vielen erzwungenen Ballverlusten, die die Heimischen zu schnellem Umschaltspiel in der eigenen & gegnerischen Spielhälfte nutzten. Zum erhofften Duell der beiden „Martin Hintereggers“ kam es nicht. Der Sirnitz-Trainer begnügte sich mit einem Platz auf der Reservebank und überließ das Spielfeld seiner bestens eingestellten jungen Truppe.

Foto Matthias Trenk privat: (Das Derby SGA-Sirnitz gegen SV Oberglan "hart" umkämpft)
Bereits unmittelbar nach dem Spiel am letzten Wochenende gegen die DSG Ferlach prognostizierte der SV-Oberglan-Trainer Florian Zuschlag personelle Probleme und ein schwieriges Spiel gegen die SGA Sirnitz. Er wusste, dass er auf seine „Stützen“ Nikolaus Ziehhaus, Denis Tomic, Andre Zitterer und Maximilian Rupitsch „urlaubsbedingt“ verzichten müsse. Sandro da Silva scheint noch immer an einer Verletzung zu laborieren. Schon in der Frühjahrsrunde mehrfach nicht dabei, fehlte der Brasilianer auch im Derby gegen Sirnitz und viele SVO-Hardcore Fans hinterfragen bereits dessen Engagement . Florian Zuschlag griff in den schwarzen Zylinder und zauberte kurzerhand Michael Rebernig und Gerry Kohlweg aus dem Hut. Für beide Spieler war es somit ein kurzer fußballerischer Ruhestand. Bei den Sirnitzern fehlten diesmal Benjamin Katholnig (Gelb-Rot im letzten Spiel) und Torhüter Oliver Koch (Schulterprobleme).
Sirnitz ging – auch nach Ansicht der Oberglaner Fans – verdientermaßen als Sieger vom Platz. Die „Roten“ waren immer eine Fußspitze schneller am Ball, ließen dem Gegner bei der Ballannahme keinen Platz und keine Luft zum Atmen, holten taktische Fouls aus der Kiste und überzeugten mit schnellem Umschaltspiel. Speziell die linke Seite der Gäste hatte massive Probleme mit der Schnelligkeit und dem Spielwitz des „SGA-Vierers“ (Michael Schlintl).

Foto Klaus privat: (Nichts wurde aus dem Duell Martin Hinteregger gegen Martin Hinteregger. Der SGA-Trainer blieb auf der Bank)
Unterliga Mitte: 3. Runde / SGA Sirnitz – SV Oberglan / Endergebnis 4:1 (HZ 2:1) / 350 Zuschauer
Tore: 1:0 Andre Rausch (12. Minute), 1:1 Hannes Petutschnig (22. Minute per Freistoß aus 30 Metern), 2:1 Mathias Blasge (25. Minute), 3:1 Andreas Pechmann (65. Minute), 4:1 Michael Schlintl (74. Minute).
Schiedsrichter: Christof Leitner, A1: Boman Ali Salehi, A2: Fabian Oberscheider
1. Minute: Die 350 Zuschauer fragen sich, ob es heute zum Duell Martin Hinteregger (SGA) gegen Martin Hinteregger (SVO) kommt. Oberglans „Martin“ war als 18-Jähriger am 15. März 2008 dabei, als sein Team Sirnitz zum letzten Mal in einem offiziellen Bewerbsspiel (6:1) geschlagen hat.
7. Minute, SGA Sirnitz: Ein weiter Pass über links auf Michael Schlintl bringt die erste gefährliche Szene im Spiel. Er überläuft seinen Gegenspieler, zieht in den gegnerischen 16-Meter-Raum und versucht, den Ball im langen Eck des gegnerischen Tors unterzubringen. Doch Oberglans Torwart Napetschnig verstellt dem Angreifer den Weg, sodass sein Schuss knapp am Tor vorbeigeht.
11. Minute, SGA Sirnitz: Nach einem Patzer und einem Abstimmungsproblem in der Oberglaner Innenverteidigung kann sich Andre Rausch durchsetzen. Zusätzlich rutscht sein letztes Gegenüber aus, sodass dieser seinen Weg in Richtung Oberglaner Tor nicht mehr verhindern kann. Der schnelle Sirnitzer Spieler bringt den Ball links am Torhüter vorbei zur 1:0-Führung der Gastgeber unter. Spielstand: 1:0 für die SGA Sirnitz.
15. Minute, SV Oberglan: David Tamegger leitet mit einem weiten Pass auf Thomas Krainer einen Konter ein. Dieser kommt zum Abschluss, doch der Schuss wird vom Torwart Christian Fritzer gehalten.
18. Minute, SV Oberglan: Sergej Lazic führt den Ball aus der eigenen Hälfte und bringt einen Pass auf David Tamegger an, welcher einen Querpass über die gesamte Spielbreite auf Daniel Wernig schlägt. Wernig kann die Vorlage nicht erreichen, da der Pass ein wenig zu weit ausgeführt wurde.
22. Minute, SV Oberglan: Sirnitz bringt einen Gegner knapp nach dem Mittelkreis zu Fall. Hannes Petutschnig legt sich den Ball 35 – 40 Meter vor dem Tor zurecht. Mit einem „Hammer” versenkt er den Ball im Tor der Sirnitzer, welcher rechts oben neben dem Pfosten einschlägt. Spielstand: 1:1, Ausgleich.
25. Minute, SGA Sirnitz: Die Antwort auf den Ausgleich erfolgt prompt. Aus der eigenen Hälfte kommt der Ball zu Andreas Pechmann, der eine ideale weite Vorlage auf den schnellen Michael Schlintl schlägt. Der Offensivspieler überläuft seinen Gegenspieler, zieht über rechts in den Strafraum und spielt einen Doppelpass mit Mathias Blasge. Schlintl sieht den sich freilaufenden SGA-Kapitän und bringt den Ball zum zweiten Mal ideal in den Laufweg von Blasge, der ihn trocken im kurzen Eck des Tores unterbringt. Spielstand: 2:1 SGA Sirnitz
37. Minute, SV Oberglan: Michael Rebernig verhindert das dritte Gegentor. Die Sirnitzer Schlintl & Blasge stellen mit ihrer schnellen Kombination die Verteidigung der Gäste vor eine unlösbare Aufgabe. Rebernig kann im letzten Moment vor Blasge klären und den Ball per Kopf über das Tor ins Aus befördern.
41. Minute, SGA Sirnitz: Michael Schlintl hat heute keinen Gegner. Erneut entwischt er seinem Gegenspieler und bringt nach einem Sturmlauf einen Pass in den Rückraum über die rechte Seite an. Andre Rausch nimmt den Ball direkt und schießt ihn auf das Tor. Andreas Pechmann kann den Ball mit Hilfe seiner Ferse noch entscheidend in der Flugbahn beeinträchtigen, steht bei dieser Aktion jedoch im Abseits.

Foto Matthias Trenk privat: (Ein Trugbild! Nach 90 Minuten: Sirnitz oben - Oberglan unten)
57. Minute, SV Oberglan: David Tamegger schlägt aus dem Lauf heraus einen weiten Pass über 30 Meter auf Martin Hinteregger. Als dieser zum Schuss ansetzt, kann sein Verteidiger ihn gerade noch mit der Schuhspitze stören und den Ball ins Aus befördern.
65. Minute, SGA Sirnitz: „Kollektiver Schlafzustand in der Oberglaner Verteidigung” oder „zu schnelles und gelungenes Zusammenspiel der Gäste” – je nachdem wie man es auslegt. Wieder ist Michael Schlintl seinem Gegenspieler entwischt und bringt eine präzise Flanke in den Fünfmeterraum. Andreas Pechmann ist zur Stelle und nickt per Kopf zum 3:1 für Sirnitz ein.
70. Minute, SV Oberglan: Der „Hinteregger“ in Gelb bringt mit all seiner Routine einen Volleyschuss auf das Tor der Sirnitzer an und dreht jubelnd ab. Schiedsrichter Christof Leitner unterbricht jedoch den Jubel mit dem Ruf: „Abseits!“
70. Minute: Ein Wort zu Schiedsrichter Leitner. Leitner ist diesmal sehr bemüht, den Spielfluss nicht zu sehr zu unterbrechen. Es wird hart, aber fair um den Ball gekämpft, zigfach lässt er den „Vorteil“ ausführen. Die einzige „Gelbe“ Karte in diesem rassigen Derby bestätigt die Übersicht und Erfahrung des Unparteiischen. Daniel Wernig hat es mit der gelben Karte erwischt. Die Meinung der Fans: „Wenigstens einer der Gäste hat sich zur Wehr gesetzt!”
78. Minute, SGA Sirnitz: Die Heimischen lassen nicht nach und gehen aggressiv und bissig zu Werke. Nach einem gelungenen Angriff prüfen sie abermals Torhüter Martin Napetschnig, der einen Gewaltschuss zur Ecke abwehren kann.
78. Minute: Die Nacht setzt ein und es ist seit einiger Zeit extrem dunkel für ein Fußballspiel. Die 350 Zuschauer beklagen sich, dass sie den weißen Ball auf dem Spielfeld nicht mehr sehen können. Es gibt jedoch keine Anstalten, das Flutlicht zu aktivieren.
81. Minute, SGA Sirnitz: Lorenz Greiler hat an diesem Tag seinen Spaß. Er „vernascht“ einige Gegenspieler mit seinem Dribbling und kommt zum Abschluss, doch Oberglan klärt zur Ecke.
86. Minute: Die „Erleuchtung“ in Sirnitz. Für die letzten „VIER“ Spielminuten wird doch noch das Flutlicht aktiviert.
90. Minute: Trotz zahlreicher Wechsel, taktischer Fouls, sonstigen Unterbrechungen und einer Trinkpause. Schiedsrichter Christof Leitner hat genug gesehen und beendet das Match nach exakt 90 Minuten und „Null“ Sekunden.
Klaus Slamanig