Unterliga Mitte

ASKÖ Wölfnitz: „Warum denn auch? Diese Frage hat sich mir nie gestellt!“ – Johannes Mederer / Kapitän ASKÖ Wölfnitz

Schon als er in der U11 des ASKÖ Wölfnitz spielte, schaute Trainer Michel Geyer ihm auf die Füße, brachte ihm erste fußballerische Kenntnisse bei und gab ihm Anweisungen. Heute ist er als Kapitän der Kampfmannschaft das verlängerte Sprachrohr des Trainers (Michael Geyer) am Spielfeld. Was Wölfnitz in jungen Jahren zusammenschweißt, hält auf lange Sicht. Ligaportal stellt mit Johannes Mederer, Kapitän der ASKÖ Wölfnitz, wieder eine Größe des Kärntner Fußballsports vor. In 556 ÖFB-Bewerbsspielen bzw. 43 600 Einsatzminuten konnte sich der Verteidiger seinen persönlichen Fußballwunsch erfüllen und seinen Traum als Spieler leben. Sein Ziel war es, einmal mit seinem Herzensverein ASKÖ Wölfnitz in der Kärntner Liga zu spielen (Anmerkung: Saison 2017/2018). „Es wäre kurios, wenn ich als älterer Spieler, als Routinier, mit meinen jungen Mitspielern in dieser Saison nochmals den Aufstieg in Kärntens höchste Liga schaffen würde”, meint Mederer und ergänzt: „Nun ja, träumen darf man immer!” In einem Ligaportal-Karriereinterview stellt sich Johannes Mederer, Kapitän von ASKÖ Wölfnitz, vor.

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Foto MaTrenk: (Johannes Mederer  - Nr. 5)

"Fußball“ – welche Bedeutung hat diese Sportart in deinem Leben?

Diese Sportart hat mir so viel gegeben, egal, ob es um meine persönliche Entwicklung oder die langfristigen, noch immer anhaltenden Freundschaften geht. Ich habe sportliche Höhen und Tiefen erlebt, all das hat mir der Fußball geboten. Er hat einen sehr großen Stellenwert in meinem Leben. Vor eineinhalb Jahren konnte ich aufgrund einer Knieverletzung nicht mehr spielen. Diese zwei Monate außerhalb des Spielfelds als Zuschauer und Unterstützer meiner Mannschaft waren sehr schmerzhaft – wobei ich hier nicht die Kniebeschwerden anspreche.

Wann und wieso hast du mit dem Fußball angefangen?

Als fünfjähriger Junge habe ich, nachdem sich meine Familie sich in Wölfnitz niedergelassen hatte, mit vielen gleichaltrigen Kindern Fußball gespielt. Wir haben uns alle beim ortsansässigen Verein Wölfnitz angemeldet und mit großer Freude Fußball gespielt.

Hattest du in deiner Kindheit ein fußballerisches Idol?

Meine Idole waren Zinédine Zidane und Thierry Henry, und ja, ich hatte auch ihre Trikots.

Du spielst seit September 2003 bei Wölfnitz. Hattest du nie Wechselgedanken?

Diese Frage hat sich mir nie gestellt – warum auch? In Wölfnitz hat es für mich immer gepasst. Ich habe viel erlebt: Vizemeister-Titel, Meistertitel, eine Saison als Spieler in der Kärntner Liga. Es hat wirklich immer alles sehr gut funktioniert.

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Foto: MaTrenk

Apropos Meistertitel! Wie viele weist deine Vita aus?

Mit der U12, U14 und U16 durfte ich Titel im Nachwuchsbereich feiern. Mit der Kampfmannschaft habe ich als Spieler einen Meistertitel in der Unterliga Ost gewonnen. Ein Vizemeistertitel in der Unterliga West war für mich auch sehr schön.

Wenn du nicht auf deiner angestammten Position spielen würdest, welche würde dir zusagen?

Es gibt keine Position als Feldspieler, die ich noch nicht gespielt habe. Wenn der Trainer eines Tages sagen würde: „Heute musst du das Tor hüten!”, wäre das für mich kein Problem. In meinem Kofferraum liegen immer ein paar Torwarthandschuhe. Also, Autoschlüssel her, Kofferraum auf, Handschuhe an – und ich bin bereit.

Was bekommst du während des Spiels von den Zuschauern mit?

Als Außenverteidiger erledige ich öfter die Einwürfe von der Seitenlinie. Da wird man schon ab und zu mal als „Blinder“ oder „Spitzschießer“ betitelt. Mir taugt so was, das motiviert mich, über meine Grenzen zu gehen.

Was glaubst du? Wie und als was sehen dich deine Mitspieler?

Ich bin sehr viel am Sportplatz und rede viel mit den Nachwuchsspielern. Sie suchen das Gespräch mit mir und ich stehe ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Sie sehen in mir ein Beispiel dafür, dass man als Spieler des eigenen Nachwuchses sportlich sehr viel erreichen kann. Zudem erkläre ich ihnen, dass der Weg bis zum Stammspieler einer Einser-Mannschaft arbeitsreich ist und man immer an sich glauben soll und die notwendige Zeit zum Reifen einplanen muss.

Trainer oder Spieler?

Das ist eine sehr gute Frage, insbesondere, wenn sie meine sportliche Zukunft betrifft. Derzeit habe ich noch keine Kinder, was bedeutet, dass ich viel Zeit auf dem Rasen verbringe. Wenn ich einmal Kinder haben sollte, wird die Familie den Fußball als Nummer eins ablösen. Derzeit macht es mir viel Spaß, die U11 von Wölfnitz zu trainieren.

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Foto Klaus privat: (ASKÖ Wölfnitz Kapitän Johannes Mederer im Interview)

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Wenn es körperlich noch geht und Beruf und Familie es zulassen, dann als Spieler auf dem Platz.

Wie viel Zeit investierst du in den Fußballsport?

Wir trainieren drei Mal die Woche und dazu kommt das Spiel am Wochenende. Allerdings muss ich sagen, dass ich eine englische Woche schon in den Beinen spüre.

Warum wird dir der ASKÖ Wölfnitz immer in Erinnerung bleiben?

Weil mich dieser Verein als Mensch geprägt hat und mir gezeigt hat, was Freundschaft bedeutet. Hier hat es immer mit allen Akteuren im Verein gepasst.

Gibt es ein Schmankerl aus der Kabine für uns?

Dabei tue ich mir schwer, denn ich habe nur bei meinem Herzensverein Wölfnitz gespielt. Zudem bin ich Kapitän und habe die Devise ausgegeben: Was in der Kabine passiert, bleibt auch in der Kabine. Nur so viel, um die Neugier der Ligaportal-Leser zu befriedigen. Ich könnte viele Geschichten erzählen, denn bei uns rennt der Kabinen-Schmäh bei der Tür raus und rein.

Klaus Slamanig