Unterliga Mitte

SV Moosburg: „Nach Moosburg ist Schluss und die Story mit der Fischphobie!“ – Torwart Florian Lampichler

In 619 ÖFB-Bewerbsspielen und mit insgesamt 52.600 Einsatzminuten überzeugte er durch herrliche Flugeinlagen und Paraden. Als Torhüter sorgte er so auf der wichtigen Schlüsselposition für Sicherheit und Punkte seiner Mannschaften. Ligaportal setzt die Reihe zur Vorstellung von Größen im Kärntner Fußball fort und präsentiert diesmal den Schlussmann vom SV Moosburg, Florian Lampichler, der in der Unterliga Mitte an der Kärntner Unterhausmeisterschaft teilnimmt. „Nach 22 Jahren als Torhüter ist für mich klar: Moosburg wird meine letzte Karrierestation sein. Nach meiner Zeit als Aktiver gehe ich von hier aus in die Fußballrente!”, so Florian Lampichler, Torhüter des SV Moosburg. Der Torhüter im Interview über seine bisherige Karriere:

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Foto MaTrenk: (Keeper Florian Lampichler - SV Moosburg)

Welche Bedeutung hat Fußball in deinem Leben?

Ich stehe seit meiner Kindheit, also seit 22 Jahren, im Tor. Deswegen kann ich ehrlicherweise sagen, dass Fußball immer einen großen Teil meines Lebens bestimmt hat. Ich verbinde mit dieser Sportart Leidenschaft und habe immer sehr viel Spaß mit Freunden. Aber ich muss auch sagen, dass es immer schwerer wird, Fußball, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.

Wann und warum hast du mit dem Fußballsport angefangen?

Meine Karriere startete im Jahr 2003 beim SAK Klagenfurt. Mein Vater war damals Funktionär beim SAK und hat mich immer auf den Platz und zu den Spielen mitgenommen. Also war es nur logisch, dass ich mir als Kind irgendwann das SAK-Trikot überzog. Warum ausgerechnet als Torhüter? Meine Familie ist seit jeher FC-Bayern-Fan und diese Liebe zum FC Bayern hat auch mich als Kind erfasst. Mich haben aber immer die Torhüter Oliver Kahn und später Manuel Neuer fasziniert. Also wollte ich, so wie meine Kindheitsidole bei den Bayern, auch im Tor stehen und ihre Trikots tragen.

Seit der Saison 2024/2025 stehst du im Tor des SV Moosburg & konntest du schon Titel sammeln?

Das stimmt, ich bin damals von Krumpendorf nach Moosburg gewechselt. Meine Karriere begann beim SAK Klagenfurt, dann spielte ich in der 1. Klasse D bei Klopeinersee, wo ich meinen ersten Meistertitel in einer Einser-Kampfmannschaft feiern durfte, bevor mich mein Weg zum HSV- Klagenfurt führte. Zum Saisonende verließ ich als „Meister“ den HSV in Richtung ASKÖ Wölfnitz, wo wir in meiner ersten von fünf Saisons gleich den Vizemeistertitel und damit den Aufstieg in die Kärntner Liga holten. Aufgrund meiner beruflichen Ausbildung wechselte ich für eine Saison nach Krumpendorf, da Ausbildungsstätte und Sportplatz nicht allzu weit auseinander lagen. Seit der Saison 2024/2025 hüte ich das Tor des SV Moosburg und mein Entschluss steht fest: Dies ist mein letzter Verein als aktiver Sportler.

Wie lautet dein persönliches Saisonziel?

Mit Moosburg möchte ich am Saisonende so weit wie möglich auf einem der vorderen Tabellenplätze stehen. Dabei denke ich an einen Platz zwischen fünf und sieben.

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Foto: SV Moosburg Saison 2025/2026 (UL-Mitte)

Wenn du nicht Torhüter wärst, welche Position würde dir gefallen?

Sicherlich die eines Stürmers, denn ein Stürmer kann 100 Chancen ungenutzt lassen, trifft er jedoch einmal, dann ist er der „Held“. Als Torwart sollst du zusammen mit deinen Vorderleuten Tore verhindern. Bekommst du einmal ein haltbares Tor, dann bist du gleich der „Loser“.

Welche Entscheidung nach deiner Karriere? Trainer oder Funktionär?

Das Leben eines Funktionärs ist nichts für mich. Dann lieber Trainer. Das könnte ich mir auch vorstellen, wobei es mir egal wäre, ob als Cheftrainer oder Torwarttrainer.

Gibt es eine Anekdote, die du erzählen möchtest?

Wir waren einmal in Slowenien im Trainingslager. Einer meiner Mitspieler hatte eine richtige Fischphobie. Er hatte panische Angst vor Fischen und allem, was damit zusammenhängt. Wir saßen alle am Tisch und einer meiner Mitspieler hat die Gräten und Flossen eines Fisches in der Serviette des Betroffenen versteckt. Mit dem Begriff Fischphobie konnten wir damals nicht wirklich etwas anfangen. Als er die Serviette aufmachte, bekam er eine Panikattacke. Danach hat er sich mehrere Stunden allein im Zimmer eingeschlossen und sogar die Nachmittagseinheit des Trainings versäumt. Wir fanden es sehr lustig, er wahrscheinlich nicht.

Welcher Verein wird dir immer in Erinnerung bleiben?

Das ist eine sehr gute Frage, aber ich denke, es waren meine Anfangsjahre beim SAK Klagenfurt. Damals durchliefen wir alle Altersgruppen bis zur U16 gemeinsam und wurden dabei immer vom gleichen Trainer begleitet. Mit diesen Mitspielern von damals bestehen noch heute sehr gute Freundschaften. Wir sind damals als Jugendliche in ein selbst finanziertes Trainingslager nach Ägypten gefahren und alle Eltern meiner Mitspieler haben uns dabei voll unterstützt. Wir haben sogar einen Flohmarkt veranstaltet und unsere Spielsachen verkauft. Alles nur, um die Kosten des Trainingslagers zu decken. Aber das war es uns wert, und daran denken wir heute noch gerne zurück. Denn welche Nachwuchsmannschaft bezieht schon ein Trainingslager in Ägypten?

Wenn du auf deine Karriere zurückblickst, welches Bild siehst du als Erstes?

Klare Sache! Die zwei Aufstiege in eine höhere Spielklasse binnen zwei Saisons. Zunächst der Titel mit dem HSV und im Folgejahr der Aufstieg mit Wölfnitz als Vizemeister der Unterliga Ost in die Kärntner Liga.

Klaus Slamanig