Unterliga Ost

DSG Sele Zell: "Leider reine Kopfsache!"

Nach mageren 4 Punkten aus 10 Spielen übernahm „Feuerwehrmann“ Marijan Frank Smid ab Runde 11 das Traineramt vom glücklosen Jakob Dovjak beim Unterligisten DSG Sele Zell. „Schnell habe ich festgestellt, dass es reine Kopfsache ist und nicht am fußballerischen Können meiner Spieler liegt“, analysiert Smid.

Derzeit steht man mit 9 Punkten auf dem letzten Platz der Tabelle in der Unterliga Ost. Der Trainer bedauert, dass es im Herbst Spiele gab, in denen ihm aufgrund zahlreicher verletzter Leistungsträger gerade einmal elf Spieler zur Verfügung standen.

„Viele Matches gut mitgehalten – bis zum ersten Gegentor“

Die oberste Priorität bleibt der Klassenerhalt in der Unterliga. Dafür muss Trainer Smid das Selbstvertrauen seiner Spieler stärken. „Wir haben oft gut mitgehalten, sind aber nach dem ersten Gegentreffer mehrmals zusammengebrochen“, erklärt der Trainer. Weiter führt er aus: „Viele Spieler haben mir mitgeteilt, dass sie regelrecht Angst vor dem ersten Gegentreffer – einem Rückstand – haben und dann die Nerven verlieren.“

Ein klassisches Beispiel hierfür ist das Heimspiel gegen St. Stefan: Sele Zell führte mit 1:0 und kassierte binnen acht Minuten vier Gegentreffer. „Nach dem Ausgleich zum 1:1 konnte man in den Gesichtern die Lähmung und das Rattern im Kopf meiner Spieler förmlich spüren – was letztendlich zu weiteren drei Gegentreffern in kurzer Zeit, nämlich 7 Minuten, führte“, beschreibt Smid.

Lebensversicherung: Goalgetter Anze Jelar & Torwart Gregor Ebner

Das Ligaportal wollte vom Trainer wissen, warum Torwart Gregor Ebner fünfmal die gelbe Karte gesehen hat. „Ebner ist ein Top-Torwart und als einer der älteren Spieler auch in einer Führungsrolle. Er gibt laute Kommandos nach vorne. Leider hat er sich bei strittigen Aktionen manchmal verbal mit dem Schiedsrichter angelegt und dafür Gelb gesehen – was ich ihm aber nicht nachtrage, weil er ein Leader ist“, so Smid.

Vorbild für die jungen Spieler ist der Slowene Rok Smid, der stets mit gutem Beispiel vorangeht und große Anerkennung genießt. Eine weitere „Lebensversicherung“ der Mannschaft ist Anze Jelar, der bereits in seiner vierten Saison für Tore sorgt und bislang zehn Treffer erzielt hat.

Aussichten für die Rückrunde

Erfreulich ist für Sele Zell, dass sich das Lazarett über den Winter lichten wird. Spieler wie Niklas Travnik, Robin Mack, Matthias Pegrin und Damjan Smrtnik werden nach der Winterpause wieder zur Verfügung stehen. Zudem könnte ein weiterer Routinier, Toni Smrtnik (im Herbst bei Eisenkappel), als Neuzugang zu Trainer Smids Mannschaft stoßen.

„Wir wissen, dass es in der Rückrunde um alles geht, und wir werden uns dieser Herausforderung stellen“, verspricht Trainer Smid. Entscheidend für ein erfolgreiches Frühjahr und den Klassenerhalt ist gleich die erste Begegnung der Frühjahrsrunde, in der Sele Zell auswärts im Derby gegen DSG Ferlach antreten muss.

Wem traut man den Meistertitel in der UL-Ost zu?

Für den Trainer gibt es zwei Favoriten: Einerseits hat Feldkirchen Witterung aufgenommen und darf nicht unterschätzt werden, andererseits würde er es seinem Freund „Hoffi“ aus Grafenstein gönnen, sich mit dem Titel zu belohnen.

 

Klaus Slamanig