Die SV Stripfing Amateure stehen aktuell auf dem 14. Platz der 1. Klasse Nord mit 18 Punkten. Die Rückrunde hat zwar positive Entwicklungen gezeigt, doch der Klassenerhalt bleibt eine Herausforderung. Nach einem Trainerwechsel im Herbst wurde der Kader im Winter stark verändert, acht Neuzugänge kamen dazu – darunter viele junge Spieler. Der eingeschlagene Weg zeigt Fortschritte, auch wenn sich das in der Tabelle noch nicht klar widerspiegelt. Umso wichtiger sind die verbleibenden Spiele der Saison.
Im Interview mit Ligaportal spricht Trainer Rainer Setik offen über die bisherigen Rückrundenspiele, die Entwicklung seiner Mannschaft und darüber, was nun nötig ist, um den Abstieg doch noch zu verhindern.
Ligaportal: Hallo Herr Setik, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Gespräch genommen haben. Starten wir mit der Rückrunde – wie würden Sie den bisherigen Verlauf zusammenfassen?
Trainer Rainer Setik: Ich habe die Mannschaft nach zehn Runden im Herbst übernommen und die letzten drei Spiele vor der Winterpause geleitet. Dort konnten wir zweimal gewinnen und einmal unentschieden spielen – das war ein guter Einstieg. Der Rückrundenauftakt gegen Angern verlief leider nicht wie erhofft. Es war eine völlig unnötige Niederlage, weil wir uns die Gegentore praktisch selbst gemacht haben. In den darauffolgenden Spielen – gegen Strasshof, Hausbrunn oder Poysdorf – waren wieder bessere Ansätze zu sehen. Gegen Hausbrunn hatten wir sogar in der letzten Minute die Chance auf den Sieg, die leider ungenutzt blieb. Insgesamt ist es also okay, aber leider reicht das derzeit noch nicht, um uns vom Tabellenende entscheidend abzusetzen. Im Herbst haben wir zu viele Punkte liegen lassen – das wirkt nach.
Ligaportal: Wie würden Sie die Entwicklung Ihrer Mannschaft seit Ihrem Amtsantritt im Oktober beschreiben?
Trainer Rainer Setik: Die Mannschaft hat sich weiterentwickelt, das ist spürbar. Wir haben im Winter acht neue Spieler geholt – das bedeutet natürlich, dass man zuerst viel integrieren und aufeinander abstimmen muss. Es ist ein sehr junges Team, mit dem naturgemäß auch Schwankungen verbunden sind. Die Konstanz fehlt noch, aber es ist eine neue Mannschaft gewachsen, die Potenzial hat.
Ligaportal: Gab es auch taktische Anpassungen unter Ihrer Leitung?
Trainer Rainer Setik: Ja, natürlich. Wir haben uns vor allem auf die Defensive konzentriert. Wenn man sich die Tabelle anschaut, sieht man, dass wir vor allem zu viele Gegentore bekommen haben. Also war die erste Maßnahme, den Gegentorschnitt zu senken. Und das ist uns größtenteils auch gelungen. Mit Ausnahme des Spiels gegen Angern – in dem wir praktisch alle Gegentore selbst verursacht haben – haben wir in den anderen Partien defensiv deutlich stabiler agiert. Gleichzeitig sind wir in der Offensive immer gefährlich, das zeichnet uns aus.
Ligaportal: Wie ist derzeit die Stimmung in der Mannschaft? Spürt man bereits Druck angesichts der Tabellenlage und der wenigen verbleibenden Spiele?
Trainer Rainer Setik: Nein, überhaupt nicht. Die Mannschaft ist jung, motiviert und lässt sich davon nicht verunsichern. Natürlich wissen wir, dass es jetzt auf jedes Spiel ankommt. Aber wir reden uns da keinen übermäßigen Druck ein. Wenn wir es nicht schaffen, dann sicher nicht an diesen letzten Spielen – sondern weil wir im Herbst zu viel liegen gelassen haben. Solange wir es noch selbst in der Hand haben – und das ist aktuell der Fall – glauben wir daran. Vielleicht gelingt ja ein kleines Fußballwunder. Wir brauchen sicher vier bis fünf Siege aus den letzten sechs Spielen. Das wird extrem schwierig, aber wir werden alles versuchen.
Ligaportal: Worauf wird es in den kommenden Spielen Ihrer Meinung nach besonders ankommen?
Trainer Rainer Setik: Es wird auf dieselben Dinge ankommen wie in jedem Spiel: Einsatz, Wille, Leidenschaft, und dass man für den anderen mitarbeitet. Es geht um mannschaftliche Geschlossenheit – wenn wir als Einheit auftreten und die Basics am Platz bringen, dann kann vieles möglich sein. Unser Ziel ist es, das Glück zu erzwingen.
Ligaportal: Zum Abschluss eine neutrale Frage – wer ist für Sie persönlich der Favorit auf den Meistertitel?
Trainer Rainer Setik: Um ehrlich zu sein – das ist mir ziemlich egal. Aber gut, ich kenne viele Leute bei Spanberg, auch viele Zuschauer und Fans dort – ich würde es ihnen natürlich gönnen. Aber realistisch betrachtet glaube ich, dass Poysdorf den längeren Atem haben wird. Sie wollen schon seit Jahren aufsteigen und ich denke, diesmal könnten sie es schaffen.