1. Klasse Nordwest-Mitte

SV Viktoria Rust: Kann der Aufsteiger auch in der 1. Klasse für Furore sorgen?

Mit nur einer Niederlage und zwei Unentschieden hieß es im Mai für den SV Viktoria Rust: Aufstieg! Und zwar in die 1. Klasse Nordwest-Mitte, in der man bislang im gesicherten Mittelfeld unterwegs ist. Spielertrainer Stefan Holzmeier setzt bei seiner Truppe vor allem auf eines - die richtige Mentalität. Was für ihn die entscheidenden Faktoren zur Erfolgssaison waren, und wie man diese Saison angehen möchte - darüber hat der Coach unter anderem gesprochen.

Mit der richtigen Mentalität kann man alles schaffen

Vor allem eines war für den Erfolg der Ruster verantwortlich und soll auch in diesem Jahr seine Früchte tragen: Der Wille zu siegen und dabei keinen Gegner zu unterschätzen. Die Eingeschworenheit der Ruster Truppe ist für Trainer Holzmeier besonders wichtig: "Wir haben die Mannschaft Woche für Woche versucht einzuschwören, dass sie ihre volle Leistung abrufen. Wenn man glaubt, dass die Siege einfach so nebenbei geschehen, wundert man sich im Nachhinein wo nur die ganzen Punkte geblieben sind."

Auch im Training sei es laut Holzmeier zentraler Bestandteil, jedes Mal Vollgas zu geben: "Die Einstellungs- und Mentalitätsgeschichte ist mir auch im Training schon sehr wichtig. Wir versuchen jeden Spieler zu fordern und anzuspornen, damit sie es auch in der Meisterschaft im Schädel haben." 

Und die Strategie scheint zu fruchten, denn die Meisterschale durfte in die Höhe gestemmt werden. 71 Punkte, über 100 Tore und damit der Aufstieg in die 1. Klasse.

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Foto: Robin Adamek

Kaffee und Kuchen mit den Neuzugängen

Um eine Liga höher bestehen zu können braucht es oft an neuen Spielern, die sowohl von der Qualität, als auch menschlich in den Verein passen. Auch bei der Erfolgsmannschaft des Vorjahres hatte man Glück, denn bis auf den Abgang von Niklas Figl in die 2. Landesliga zu Absdorf konnte man den Kader größtenteils zusammenhalten. Außerdem hat man sich in der Breite weiter verstärkt mit Spielern wie Stürmer Jiri Valasek, Patrik Novak von Tulln oder Marcus Köller aus Muckendorf.

Um die Neuen von der Idee der Ruster zu überzeugen und passende Spieler zu finden, steckt man im Trainerteam besonders viel Arbeit und Mühe hinein. Für Holzmeier ist es besonders wichtig, die potenziellen Neuen persönlich kennzulernen: "Ich habe mir selber die Mühe gemacht, Spieler auf einen Kaffee getroffen und ihnen unsere Idee schmackhaft gemacht. Als ich Spieler war, habe ich meistens nur mit dem sportlichen Leiter gesprochen und konnte gar nicht den Trainer kennenlernen - ich denke es ist schon eine Seltenheit, ist mir aber sehr wichtig. Natürlich gab es auch einige Absagen, wobei nicht das Geld entscheidend war, sondern eher die Loyalität zum Stammverein, aber das gehört nun mal dazu im Fußballgeschäft. Natürlich ist das viel Arbeit, es lohnt sich aber, weil man ja weiß, wofür man es tut"

Was geht eine Liga höher?

Sieben Punkte und siebter Platz. Rust hat sich bislang im Mittelfeld eingefunden - ein solider Start für den Aufsteiger. Mit ein bisschen mehr Glück, wäre aber der ein oder andere Punkt mehr drin gewesen, findet der Trainer: "Wir sind in der Liga angekommen und haben unsere Siege schon einfahren können, damit kann man auf jeden Fall zufrieden sein. Wenn man es sich im Detail anschaut, ist es natürlich trotzdem bitter in der 90. gegen Spitz das Standardtor zu kassieren. Auch gegen Hollenburg haben wir unsere Chancen nicht verwertet, sie haben mit einer Möglichkeit einen Treffer erzielt. Aber diese Gedanken, wie viele Punkte man haben könnte bringen jetzt auch nichts - wir sind trotzdem sehr zuversichtlich."

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Foto: Robin Adamek

Wenn man zum Ende der Meisterschaft auf einem ähnlichen Tabellenplatz steht, kann man als Aufsteiger durchaus zufrieden sein: "Wir wollen einen kontrollierten Fußball liefern, viel eigenen Ballbesitz haben und wenn wir mit unserem Spielstil am Ende da sind, wo wir jetzt stehen, dann würde ich da grundsätzlich mitgehen. Im Winter werden wir die Situation dann neu bewerten, weil sich kadertechnisch dann natürlich etwas ändern kann", so Holzmeier zu den Ambitionen in diesem Jahr.

Insgesamt ist der SV Rust ein interessanter Aufsteiger, der mit Sicherheit auch das Potenzial besitzt die oberen Plätze streitig zu machen. die nächste Herausforderung wartet beim Heimmatch gegen den drittplatzierten Kirchberg/Altenwörth am Freitagabend.