Der SV Eintracht Pulkautal steht derzeit auf dem 11. Platz der 1. Klasse Nordwest mit 15 Punkten. Nach einer von Verletzungen geprägten Herbstsaison und einer vielversprechenden Vorbereitung blickt der sportliche Leiter Harald Sulzberger mit gemischten Gefühlen auf den Start in die Rückrunde. Im Gespräch mit Ligaportal spricht er über Ausfälle, Neuzugänge, die Leistungen seiner Mannschaft – und warum es nun vor allem auf mentale Stärke ankommt.
Ligaportal: Rückblickend auf die Herbstsaison – wie fällt Ihr Fazit aus?
Sportlicher Leiter Harald Sulzberger: Es ist einfach dumm gelaufen. Wir hatten wichtige Spieler, die sich verletzt haben – und das waren leider genau jene, die wir nicht wirklich ersetzen konnten. In jeder Mannschaft gibt es solche Schlüsselspieler, bei denen es extrem schmerzt, wenn sie ausfallen. Und genau das ist uns passiert.
Ligaportal: Handelt es sich um langfristige Verletzungen oder sind diese Spieler mittlerweile wieder fit?
Sportlicher Leiter Harald Sulzberger: Unser Stürmer hat damals vier Tore erzielt – beim vierten Tor hat ihm der Tormann allerdings auf den Fuß getreten. Ergebnis: Kreuzbandriss. Eine schwere Verletzung, die uns natürlich noch länger begleiten wird.
Ligaportal: Haben Sie in der Winterpause neue Spieler geholt, um die Ausfälle zu kompensieren?
Sportlicher Leiter Harald Sulzberger: Ja, wir haben reagiert. Wir haben einen neuen Stürmer verpflichtet und zusätzlich einen zentralen Mittelfeldspieler geholt.
Ligaportal: Wie war für Sie der Start in die Rückrunde?
Sportlicher Leiter Harald Sulzberger: Nach der guten Vorbereitung hatten wir vielleicht etwas zu hohe Erwartungen – das erste Spiel war ein sehr zweikampfbetontes, qualitativ eher schwaches Spiel von beiden Seiten. Ich glaube, es stand 1:1, und dann kam eine gute Aktion – und das Spiel war für uns verloren. Ich hätte nach der Vorbereitung nicht mit so einem Spiel gerechnet, aber so ist der Fußball manchmal.
Ligaportal: Und wie lief es im zweiten Spiel gegen Hollabrunn?
Sportlicher Leiter Harald Sulzberger: Da waren wir eigentlich der Außenseiter, weil Hollabrunn in der Tabelle weiter vorne steht. Aber das war ein richtig starkes Spiel von uns – wir haben 6:0 gewonnen, und Hollabrunn hatte vielleicht einen einzigen Torschuss. Die waren absolut chancenlos. Da hat die Mannschaft so gespielt, wie in der Vorbereitung.
Ligaportal: Am vergangenen Wochenende gab’s dann wieder ein anderes Gesicht?
Sportlicher Leiter Harald Sulzberger: Ja, leider. In der ersten Halbzeit haben wir überhaupt nicht gut gespielt. In der zweiten Halbzeit waren wir dann stärker, haben einen 0:2-Rückstand in ein 3:2 gedreht – und mussten dann in der 90. Minute durch eine Standardsituation noch den Ausgleich zum 3:3 hinnehmen. Im Endeffekt wahrscheinlich verdient, aber unnötig. Wenn wir sechs statt vier Punkte geholt hätten, würde man sagen: alles wie erhofft. So bleibt ein gemischtes Gefühl – weil mehr drinnen gewesen wäre.
Ligaportal: Was möchten Sie Ihrer Mannschaft für den Rest der Rückrunde mitgeben?
Sportlicher Leiter Harald Sulzberger: Fußball ist oft unberechenbar. Man liegt plötzlich 0:1 zurück oder kassiert ein unnötiges Gegentor – aber dann darf man nicht gleich den Kopf verlieren. Es ist noch eine Stunde zu spielen, und dann muss man einfach weitermachen. Das machen die Spitzenmannschaften aus. Die schießen dreimal an die Stange, bekommen ein Gegentor, und trotzdem gewinnen sie noch 3:2. Bei uns ist es oft so, dass die Köpfe dann nach unten gehen – und das würde ich mir wünschen, dass wir das ablegen. Denn die Qualität ist da. Wir haben eine gute, technisch starke Mannschaft, und ich bin überzeugt: Die werden das packen.
Ligaportal: Ziel ist also ganz klar der Klassenerhalt?
Sportlicher Leiter Harald Sulzberger: Ja, natürlich. Wir wollen unbedingt in der Liga bleiben. Mit dem ganzen Chaos da unten, mit Playoffs und allem, das hat mit einer echten Meisterschaft nicht mehr viel zu tun. Da will niemand freiwillig hin.
Ligaportal: Wer wird Ihrer Meinung nach Meister – und warum?
Sportlicher Leiter Harald Sulzberger: Ladendorf. Warum? Weil sie die beste Mannschaft sind – und vermutlich auch das höchste Budget haben.