Ligaportal: Herr Mohacsi, wie würden Sie den bisherigen Verlauf der Rückrunde für den SV Spillern zusammenfassen?
Sektionsleiter Helmut Mohacsi: Ehrlich gesagt besser als erwartet. Wir hatten einen holprigen Start, weil wichtige Spieler erst ab der vierten Runde einsatzbereit waren. In den ersten drei Spielen haben wir daher nur einen Punkt geholt. Doch dann kam der Umschwung: In sechs Partien konnten wir vier Siege und zwei Unentschieden einfahren – und dabei fünfmal zu Null spielen. Trotz Verletzungen, Sperren und dem Einsatz von Spielern aus der Reserve hat die Mannschaft vollen Einsatz gezeigt. Sie nimmt den Abstiegskampf an, zieht im Training mit – das ist stark. Sollte es am Ende nicht für den Klassenerhalt reichen, dann liegt es sicher nicht an der Rückrunde, sondern an der Hinserie, in der wir zu wenige Punkte geholt haben.
Ligaportal: Seit dem Frühjahr steht ein neuer Trainer an der Seitenlinie. Wie bewerten Sie die Entwicklung der Mannschaft seither?
Sektionssleiter Helmut Mohacsi: Ich bin ja selbst erst seit Jänner wieder Sektionsleiter, daher habe ich die Mannschaft im Herbst nur drei- bis viermal gesehen. Mein damaliger Eindruck war, dass es zwar gute Einzelspieler gab, aber kein echtes Kollektiv – es wirkte, als wäre man nur dann motiviert, wenn es gut lief. Jetzt sieht das ganz anders aus: Jeder kämpft für den anderen, es wird nicht aufgegeben. Früher stand Spillern für schönen Fußball – jetzt kommt auch der Kampf dazu. Genau das war die große Veränderung: Einsatz, Zusammenhalt und Wille sind wieder da.
Ligaportal: Was war zu Beginn der Saison das erklärte Ziel der Mannschaft?
Sektionssleiter Helmut Mohacsi: Ziel war ein gesicherter Mittelfeldplatz – also Platz sieben oder acht. Niemand hat damit gerechnet, dass wir so tief im Abstiegskampf stecken würden. Nach einem erneuten Umbruch wollte man einfach ruhig durch die Saison kommen. Leider ist es anders gekommen.
Ligaportal: Wie kam es zur Verpflichtung des neuen Trainers?
Sektionssleiter Helmut Mohacsi: Die Entscheidung kam vom Verein – ich habe ihn nicht selbst ausgewählt. Reinhard und ich haben 2009 noch zusammen gespielt, wir sind beide Ex-Spieler. Man hat mitbekommen, dass er verfügbar ist, hat seinen Werdegang verfolgt – auch seine Arbeit im Nachwuchs bei Stadlau und Stripfing. Er hat ein gutes Händchen für junge Spieler, kann aber auch mit routinierten umgehen. Bis jetzt kann ich nur sagen: Die Entscheidung war goldrichtig. Er hat die Mannschaft im Griff und macht hervorragende Arbeit.
Ligaportal: Liegt der Fokus jetzt voll auf den letzten Spielen oder denken Sie bereits an die kommende Saison?
Sektionssleiter Helmut Mohacsi: Beides. Wir sind bereits an der Kaderplanung dran, aber natürlich müssen wir für zwei Ligen planen – je nachdem, ob wir die Klasse halten oder nicht. Aktuell liegt der volle Fokus auf den letzten vier Partien. Gegen Ladendorf, den Meister, haben wir ein Bonusspiel. Danach kommen direkte Duelle mit Pulkautal und Nappersdorf– da müssen wir voll da sein. Wir schauen jetzt wirklich von Spiel zu Spiel.
Ligaportal: Wie geht die Mannschaft mit der aktuellen Situation um? Spürt man Druck?
Sektionssleiter Helmut Mohacsi: Klar spürt man den Druck – wir sind schließlich im Abstiegskampf. Aber die Mannschaft geht sehr gut damit um. Viele Spieler haben signalisiert, dass sie auch im Falle eines Abstiegs beim Verein bleiben würden. Natürlich will trotzdem niemand absteigen – wir alle wollen in der ersten Klasse bleiben. Der Fokus liegt nicht mehr auf Schönspielerei, sondern auf Effektivität: Den Ball vom eigenen Tor weghalten, den Ball irgendwie über die gegnerische Linie bringen – ganz egal wie. Diese Mentalität lebt die Mannschaft inzwischen.
Ligaportal: Was möchten Sie Ihrer Mannschaft für die letzten Spiele mitgeben?
Sektionssleiter Helmut Mohacsi: Ich wünsche mir, dass sie einfach so weiterspielt wie in den letzten Wochen. Einsatz, Laufbereitschaft und Spielwitz haben gestimmt, die taktischen Vorgaben wurden gut umgesetzt. Wenn wir diesen Weg fortsetzen, wird sicher noch etwas Zählbares herausschauen.