Mit einer starken Saisonleistung und einem dritten Platz in der 1. Klasse Ost gehört der USC Perchtoldsdorf zu den positiven Überraschungen der laufenden Spielzeit. Sportlicher Leiter Mario Perneg blickt im Gespräch mit Ligaportal auf eine fordernde Rückrunde zurück, betont den außergewöhnlichen Teamspirit seiner Mannschaft und verrät, warum der Verein trotz Ambitionen keinen Meistertitel um jeden Preis anstrebt.
Ligaportal: Herr Perneg, wie beurteilen Sie die bisherige Rückrunde aus Sicht des USC Perchtoldsdorf?
Sportlicher Leiter Mario Perneg: Die Vorbereitung war alles andere als optimal – wir hatten sehr viele Verletzte und konnten kein einziges Spiel mit unserer Stammformation bestreiten. Das hat es natürlich schwierig gemacht. Im Frühling kam dann noch dazu, dass die Jungs das Gefühl hatten, vielleicht wirklich um den Meistertitel mitspielen zu können. Das hat für zusätzlichen Druck gesorgt, ganz anders als noch im Herbst. Trotzdem sind wir insgesamt zufrieden. Wir stehen auf dem dritten Platz – vergangenes Wochenende haben wir sogar mit 100 Prozent Eigenbauspielern in Höflein gespielt. Das ist für uns ein echter Erfolg.
Ligaportal: War es zu Saisonbeginn das erklärte Ziel, im Titelrennen mitzuspielen?
Sportlicher Leiter Mario Perneg: Nein, ganz und gar nicht. Wir sind Perchtoldsdorf – wir haben nicht groß investiert und setzen fast ausschließlich auf Eigenbauspieler. Unser Ziel war es, so weit vorne wie möglich mitzuspielen, aber es war nie die Vorgabe, Meister werden zu müssen. Hätten wir das wirklich angestrebt, hätten wir im Winter gezielt aufgerüstet – das haben wir bewusst nicht getan.
Ligaportal: Welche Stärken haben Ihre Mannschaft in dieser Saison besonders ausgezeichnet?
Sportlicher Leiter Mario Perneg: Ganz klar der Teamspirit. Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft ist außergewöhnlich. Ich sage das mit Stolz: Das sind alles Burschen aus der Region, viele mit richtig viel Potenzial. Sie alle haben sich klar zum Verein bekannt. Selbst in schwierigeren Phasen war die Stimmung immer gut – das ist Perchtoldsdorf. Diese Geschlossenheit ist unsere größte Stärke.
Ligaportal: Sie haben bereits angedeutet, dass der Blick auch auf die nächste Saison gerichtet ist. Was haben Sie sich für 2024/25 vorgenommen?
Sportlicher Leiter Mario Perneg: Wir wollen auch nächstes Jahr wieder so weit vorne wie möglich mitspielen. Wir haben ja auch eine zweite Mannschaft, und wenn es für die Erste nach oben geht, könnte das perspektivisch auch für die Zweier positive Effekte haben. Unser Ziel ist es, uns punktuell zu verstärken und uns dauerhaft unter den Top Drei zu etablieren.
Ligaportal: Wird der aktuelle Trainer auch in der nächsten Saison an Bord bleiben?
Sportlicher Leiter Mario Perneg: Ja, definitiv. Wir haben mit ihm einen Top-Trainer, der hervorragende Arbeit leistet – sowohl was das Training als auch den Umgang mit der Mannschaft betrifft. Er bleibt selbstverständlich.
Ligaportal: Was würden Sie sagen, unterscheidet Ihre Mannschaft aktuell noch von den beiden Teams vor Ihnen in der Tabelle?
Sportlicher Leiter Mario Perneg: In erster Linie das Thema Erfahrung. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, und das spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, konstant ganz oben mitzuhalten. Bei uns war der Druck, in jeder Runde performen zu müssen, eine neue Situation. Mannschaften wie Sommerein oder Breitenfurt kennen diesen Druck – die spielen schon länger vorne mit. Für unsere Burschen war das teilweise Neuland.
Ligaportal: Was möchten Sie Ihren Spielern für die letzten Saisonspiele – vor allem gegen die Spitzenteams – mit auf den Weg geben?
Sportlicher Leiter Mario Perneg: Ganz klar: Wir wollen jedes Spiel gewinnen – völlig egal, ob wir neun oder zehn Punkte Rückstand haben. Gegen Sommerein und Breitenfurt treten wir auswärts an – und wir wollen zeigen, dass wir nichts zu verschenken haben. Wir spielen weiterhin mit voller Intensität, im Training und im Match. Bei uns wird nicht nachgelassen, und wir sind auch in diesen Duellen das sprichwörtliche Zünglein an der Waage.