1. Klasse Ost

Erster Titel seit über 50 Jahren: Kapitän Clemens Hauser im Interview

Nach über 50 Jahren ist es endlich gelungen: Der SC Siebenhirten krönte sich zum Meister und steigt in die 1. Klasse Ost auf. Einer, der diese Entwicklung entscheidend mitgeprägt hat, ist Kapitän Clemens Hauser. Seit acht Jahren beim Verein, führte er das Team in einer emotionalen Saison zum Titel. Im Interview spricht er über die Bedeutung des Erfolgs, den entscheidenden Moment der Saison und die Ziele für das kommende Jahr.

 

Clemens, du bist seit acht Jahren beim SC Siebenhirten und hast nun als Kapitän mit dem Team den Meistertitel geholt – was bedeutet dir dieser historische Erfolg persönlich?

Clemens Hauser: „Unfassbar viel. Ich glaube, man wird nicht oft in seinem Leben Meister – egal in welcher Liga. Das Besondere daran ist, dass wir es als Freunde gemeinsam geschafft haben. Die Mentalität dieser Mannschaft ist wirklich einzigartig, und ich bin bei jedem Training und jedem Spiel stolz, Kapitän dieses Teams zu sein.“

Nach über 50 Jahren endlich wieder ein Meistertitel für den Verein – wie habt ihr das als Mannschaft erlebt? War euch die Bedeutung dieses Erfolgs schon während der Saison bewusst?

Clemens Hauser: „Ich glaube, das hatte kaum jemand wirklich am Schirm. Im Nachhinein macht es den Erfolg natürlich noch schöner. Wir sind ein kleiner Verein, aber besonders in der Rückrunde hat man gemerkt, wie viel Euphorie und Freude wir bei den langjährigen Funktionären und Wegbegleitern ausgelöst haben. So eine Stimmung hat es in Siebenhirten wohl schon lange nicht mehr gegeben.“

Gab es für dich einen entscheidenden Moment in der Saison, wo du gespürt hast: ‚Diesmal packen wir’s wirklich‘?

Clemens Hauser: „Es klingt ein bisschen kitschig, aber ich glaube, das Gefühl war schon nach dem ersten Spiel da. Die Vorbereitung war durchwachsen, aber auswärts in Gumpoldskirchen haben wir unglaublich viel Energie auf den Platz gebracht – und knapp, aber verdient, gewonnen. Danach hab ich zu einem Kollegen gesagt: ‚Welches Lied feiern wir jetzt eigentlich nach jedem Sieg – bis wir Meister sind?‘ Als wir Someone Like You von Adele gegrölt haben, hatte ich Gänsehaut. Selbst die ruhigeren Spieler sind da aus sich rausgegangen. Das echte ‚Jetzt schaffen wir’s‘-Gefühl kam aber erst nach dem Sieg gegen Achau, zwei Runden vor Schluss.“

Du führst das Team nun in die 1. Klasse Ost – welche Ziele habt ihr für die kommende Saison? Und wie schwer wird es, sich dort zu behaupten?

Clemens Hauser: „Ich kenne die Qualität unserer Mannschaft und traue uns einiges zu. Gleichzeitig ist das Tempo dort natürlich höher. Unser Ziel ist klar: möglichst schnell Punkte holen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Wenn wir von größeren Verletzungen verschont bleiben, ist das realistisch. Die größere Herausforderung wird sein, mit Rückschlägen umzugehen – aber wir sind mental stark, und das wird uns helfen.“

Du bist langjähriger Spieler und Identifikationsfigur des Vereins. Was macht den SC Siebenhirten für dich so besonders?

Clemens Hauser: „Ganz klar: die Mannschaft. Ich habe das Privileg, mit meinen besten Freunden gemeinsam zu spielen. Vor acht Jahren sind wir als große Freundesgruppe gekommen – einige sind noch immer dabei, andere stehen jetzt auf der Tribüne. Diese soziale Komponente ist einzigartig. Auch neue Spieler sagen oft, dass sie noch nie in so einer ‚netten‘ Mannschaft waren. Zusammen mit unserem Trainer haben wir etwas aufgebaut, das weit über den Sport hinausgeht.“