In der 1. Klasse Süd kam es am Freitagabend zum Duell zwischen dem ASK Trumau und dem SC Berndorf, trainiert von Igor Knezevic. Die Gastgeber siegten überraschend deutlich mit 6:2, obwohl sie als Tabellenletzter in das Spiel gegangen waren. Für Berndorf, das sich im oberen Tabellendrittel befindet, ist diese Niederlage ein herber Rückschlag. Knezevic zeigte sich danach sichtbar enttäuscht: Es habe vor allem an Leidenschaft, Zweikampfhärte und Präsenz gefehlt – Faktoren, die in dieser Partie den Unterschied ausmachten.
Der Start gehörte Trumau: Bereits in der 13. Minute brachte Stefan Hoppel die Hausherren in Führung. Acht Minuten später legte Maximilian Seidl das 2:0 nach. Berndorf fand zunächst kaum Zugriff, verkürzte jedoch in Minute 39 durch Kevin Todorovic auf 2:1. „Wir waren in den Zweikämpfen viel zu schwach, dadurch hat Trumau Oberwasser bekommen“, erklärte Knezevic zur ersten Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel blieb Trumau gefährlich. Marco Anderst stellte in Minute 56 auf 3:1. Berndorf gab sich nicht auf und kam in der 65. Minute durch Florin Codrean zum 3:2-Anschlusstreffer. Die Hoffnung währte jedoch nur kurz: In einer starken Schlussphase machten Sven Saller in Minute 80, erneut Anderst zwei Minuten später und Hoppel in der 84. Minute binnen vier Minuten alles klar und stellten auf 6:2. Nach 93 Minuten war Schluss.
Trainer Igor Knezevic fand klare Worte: „Das Ergebnis war gerecht. Trumau war besser, intensiver in den Zweikämpfen, mit mehr Biss und Leidenschaft – das haben wir als Mannschaft nicht auf den Platz gebracht.“ Auch die Chancenverteilung sei aus seiner Sicht ausgeglichen gewesen, der größere Einsatz habe aber den Ausschlag gegeben. Einen Spieler herauszuheben, kam für ihn nicht infrage: „Nach der heutigen Mannschaftsleistung hat sich das keiner verdient.“ Die Vorbereitung sei gestanden, auch mit Blick auf den Trainerwechsel beim Gegner: „Wir wussten, dass Trumau dadurch noch leidenschaftlicher auftreten würde. Wir waren top vorbereitet – aber das Herzblut hat gefehlt.“ Personell musste Berndorf auf wichtige Kräfte verzichten: Der beste Stürmer fehlte gesperrt, zudem war ein Außenverteidiger nicht dabei. Ausreden ließ Knezevic dennoch nicht gelten: „Nach dem 6:2 gegen den Tabellenletzten müssen wir einiges ansprechen, und es wird Veränderungen geben. Es geht um Charakter und Leidenschaft, die einige zeigen müssen.“ Die Schiedsrichterleistung bewertete er als souverän und ohne Einfluss auf das Resultat. Für Berndorf heißt es nun, Konsequenzen zu ziehen und im nächsten Spiel mit Stabilität, Zweikampfstärke und Überzeugung zu antworten.