Spielberichte

Weitra vergibt den ersten Matchball, Kautzen schöpft durch einen Chmelík-Hattrick Hoffnung

Das Braustadt Stadion hätte sich mehr als 120 Zuschauer verdient, als der Tabellenerste, SV Weitra, auf seinen ersten Verfolger, USV Kautzen, im Nachtragsspiel der 21. Runde treffen sollte. Für das Spitzenspiel der 1. Klasse des Waldviertels hätte Trainer Lucjan Wojtanowicz ein Remis gereicht, um den letzten verbliebenen Titelkonkurrenten auf Distanz zu halten: „Ein Punkt reicht, aber eigentlich würde ich gerne die Rückrunde ohne Punktverlust beenden – auch wenn es schwer wird.“ Im Schlager gegen den Liga-Zweiten reicht ein Zähler um fix als Aufsteiger festzustehen. Der Leader ist seit Oktober 2015 ungeschlagen, hat das Dutzend vollgemacht, zwölf Triumphe am Stück gefeiert. In zehn Heimspielen sammelten die Blaugelben 28 von möglichen dreißig Punkten. Aber der ehemalige tschechische Nationalteamspieler Václav Koloušek würde mit Rot gesperrt fehlen. Zehn Punkte betrug der Vorsprung des Ersten. Jetzt Torwandschießen mit Nissan!

 

Eine Serie musste reißen

Während Weitra seit Oktober 2015 ungeschlagen ist, setzte es im Herbst drei Niederlagen. Eine davon gegen den kommenden Gegner. Kann sich der Leader für das 0:1 aus dem Hinspiel revanchieren und den Aufstieg in die Gebietsliga feiern oder kann Kautzen den Titelkampf noch einmal spannend machen? Der Zweite gewann zuletzt sechs Mal in Folge. Eines ist sicher. Eine der beiden Siegesserien würde am Donnerstagabend reißen.

Wojtanowicz wollte partout nicht verraten, wie er versuchen würde, die Offensive von Kautzen ruhigzustellen. „Das ist ein Berufsgeheimnis“, ließ sich der Chefübungsleiter nicht aus der Reserve locken, wie er dem Opponenten im Gipfeltreffen die Luft ausgehen lassen wollte.

Wojtanowicz warnte vor Kainz und Chmelík

„Es wird ein schwieriges Match. Ich kenne ihre Spielweise. Zdeněk Chmelík, der Legionär aus Tschechien im Mittelfeld, ist eine Bereicherung für ihre Offensive“, so Wojtanowicz. „Daniel Kainz ist zuletzt auch mit drei Toren positiv aufgefallen.“ Kainz, der nicht mit Rapid-Flügelflitzer Florian verwandt ist, war es auch, der nach wenigen Sekunden auf 1:0 für die Gäste stellte.

Das ließen die Gastgeber nicht auf sich sitzen, für die Lukas Hobiger wieder als Kapitän auflaufen konnte, nachdem er vergangene Woche nach dem Aufwärmen verletzt aufgeben musste. Daniel Zinke sorgte nach acht Minuten für den Ausgleich. Nach einer Phase der Neutralisation sorgte Lukas Adam für die Halbzeitführung der Hausherren.

Chmelík sorgte mit einem Hattrick für die Wende

Nach einer Stunde startete Chmelík, vor dem Wojtanowicz noch gewarnt hatte, den Turbo. Mit einem Hattrick binnen 25 Minuten entschied der Legionär die Partie im Alleingang. Der Anschlusstreffer durch Thoms Hobinger nach neunzig Minuten kam zu spät. Es blieb beim 3:4-Auswärtserfolg in der sechs Punkte-Partie. "Der Gegner hat wenig Fehlpässe gemacht und sehr konstant gespielt", zollte Wojtanowicz dem Gegner Respekt.

„Sie werden offensiv agieren, sie wollen uns die Punkte stehlen, um noch einmal herankommen zu können“, wusste Wojtanowicz vor dem Aufeinandertreffen. Verhindern konnte er es aber nicht. "Es hat nichts funktioniert. Wir haben uns bei drei Gegentoren bei der Ballberechnung verschätzt, haben schlecht verschoben. Da hat man gemerkt, dass uns die Luft nach einer langen Saison ausgeht."

Der erste Punktverlust 2016 muss nicht den Titel kosten

Die unbesiegten Hausherren sind also doch nicht unbezwingbar, verloren zum zweiten Mal in dieser Spielzeit gegen Kautzen. Die erste Pleite im elften Heimspiel war die schmerzlichste von vier Saisonniederlagen und der erste Punktverlust in diesem Jahr, die erste gar in über sieben Monaten.

Dennoch beträgt der Vorsprung drei Runden vor dem Meisterschaftsende sieben Punkte. Weitra hat einen Tag weniger Pause als Kautzen. Sollte die Truppe von Wojtanowicz am Samstag zuhause gegen Vitis gewinnen, wäre der Aufstieg perfekt. In der Hinrunde gab es aber eine 0:2-Niederlage für den Meisterschaftsfavoriten.