Rot-schwarz gegen Blau lautet nicht nur das Duell der österreichischen Innenpolitik, sondern auch das Duell der Sportclubs der 1. Klasse des Waldviertels. Litschau empfängt Pfaffenschlag. Die Vorzeichen waren klar. Das eine Team ist bemüht um den Anschluss an Position Vier der Tabelle, während das andere versucht nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten. Die Ergebnisse der letzten Runden zeigten aber ein anderes Bild. Litschau verlor drei Spiele am Stück, während Pfaffenschlag sechs Punkte in drei Partien sammeln konnte. Aus dem Hinspiel hat Litschau etwas gutzumachen. In der Fremde verloren die heimstarken Waldviertler mit 1:4 bei Pfaffenschlag. Da aber in den letzten drei Aufeinandertreffen jeweils die Heimmannschaft gewinnen konnte, wird auch am Samstag im Litschauer Waldstadion auf drei Punkte spekuliert. Jetzt Torwandschießen mit Nissan!
Die Trainer der Schrammelstädter musste vor Spielbeginn rochieren: Lukas Bruckner, der erst ein Match über neunzig Minuten bestritt, rutschte in die Startformation. Gabriel Schleritzko und Fabian Deimel, der bisher auf 240 Spielminuten verweisen konnte, feierten ihren ersten Einsatz über die volle Distanz in dieser Saison. Sie machten ein passables Spiel. Die Rotschwarzen agierten aus einer soliden Defensive, hatten sie doch zuletzt 22 Gegentore in sieben Matches erhalten. Vorne agierten die Hausherren aber auch die Auswärtigen zu zaghaft.
Nach einer ersten Hälfte ohne nennenswerte Chancen musste David Bujnovsky vorzeitig vom Feld. Der tschechische Winterneuzugang hat schon länger an einer Knieverletzung laboriert, die auch an diesem Spieltag schlagend wurde. Die Torgefahr der Mannschaft ging mit dem halbzeitlichen Abgang des Stürmers nicht wirklich verloren. In neun Partien ist er bisher auf sechs Treffer gekommen.
Nach knapp einer Stunde war der Torbann gebrochen. Symptomatisch für die Offensivleistung war, dass der Treffer einem Spieler der Gäste gelungen war. Litschaus Ralf Wagesreither tankte sich auf der Seite durch und brachte den Ball unter Mithilfe von Pfaffenschlags Verteidiger Stefan Fasching im Tor unter – 1:0 dank eines Eigentores.
Unmittelbar nach der Führung wurde der Außenverteidiger der Heimischen, Andreas Kainz, mit Gelbrot vom Platz gestellt. Binnen einer Viertelstunde hatte er zwei Verwarnungen für Fouls bekommen. In der 68. Minute hätte Martin Vron für Pfaffenschlag den Ausgleich erzielt, sein Volley ging aber an die Querlatte. In Unterzahl gelang Litschau aber noch das 2:0. Michael Lenz verwandelte vom Elfmeterpunkt zum Heimsieg. "Aus dem Spiel heraus ist uns kein Tor gelungen", resümierte SCL-Obmann Horst Preissler. Nach drei sieglosen Partien am Stück fand die ersatzgeschwächte Equipe von Pavel Kučera gegen Pfaffenschlag wieder in die Erfolgsspur.
"Am Anfang war das Spiel ausgeglichen, wir haben unsere Chancen nicht verwertet", erklärte Preissler. "Da ist derzeit der Wurm drinnen." Ähnlich erlebte es der Sportliche Leiter von Pfaffenschlag, Werner Fraissl: "Wir waren auf keinen Fall die schlechtere Mannschaft, obwohl uns vier Leistungsträger gefehlt haben."
Da Kottes gegen Kautzen nur 3:3 spielte, übernimmt der SCL den siebenten Platz in der Tabelle – nur zwei Zähler fehlen auf Rang vier. Das Minimalziel, der fünfte Platz wird ins Auge gefasst. Pfaffenschlag profitierte von einem Remis von Eibenstein gegen Waldhausen und der 2:3-Niederlage von Sallingberg in Gutenbrunn. Fünf Punkte hinter dem Elften Dobersberg, aber uneinholbare sieben beziehungsweise acht Zähler liegt der SCP vor Eibenstein und Sallingberg. Damit ist der Klassenerhalt des Liga-Zwölften, trotz einer Niederlage, gesichert. Sofern nicht doch mehr als zwei Teams aus der Gebietsliga absteigen müssen.