1. Klasse West

1. Klasse West: Spieler der Runde 17 - Imre Biro

Ein spieler-der-runde-1kl-westMann wie eine Tormaschine: Seit Juli 2011 kickt Imre Biro für den SC St. Georgen/Ybbsfelde, mit dem gebürtigen Rumänen auf dem Spielfeld blüht der Verein auf: In bislang 43 Einsätzen netzte der 27-Jährige 57-mal ein, schoss St. Georgen im Vorjahr zum Titel in der 2. Klasse Yspertal und am Wochenende zu einem prestigeträchtigen Sieg in der 1. Klasse West: Beim 3:1 gegen Blindenmarkt traf Biro dreimal und krönte sich zum Spieler der Runde 17.

 

Der Name Biro machte bereits in der Vergangenheit die Runde im österreichischen Fußball: Imres Vater kickte als Profi beim Wiener Sportklub, der Filis selbst lebte daher als Kind einige Jahre in Österreich. Von daher rührt wohl auch sein Sprachentalent: "Imre spricht rumänisch, ungarisch, deutsch und englisch. Er ist ein gescheiter Kopf, privat ein ruhiger Typ", erzählt St. Georgens Sektionsleiter Johann Aigner.

 

Aigner über Biro: "Wenn er trifft, blüht er auf"

Auf dem Feld blüht der Doppel-Staatsbürger (Rumänien, Ungarn) so richtig auf: "Er verfügt über eine immense Schusskraft, ist schnell, technisch beschlagen und ein echter Goalgetter", schildert Aigner die Vorzüge seines Torjägers. Treffer sind für ihn das Um und auf: "Wenn er trifft, blüht er auf. Wenn er bis zur 60. Minute nicht einnetzt, nimmt die Verkrampfung bei ihm sichtlich zu. Er ist ein Kopf-Spieler."

Am Samstag blühte Biro, der im heimischen Fußball einem Österreicher gleichgestellt ist, richtig gehend auf: Im Derby gegen Blindenmarkt markierte die Offensiv-Waffe drei Treffer, St. Georgen siegte 3:1. "Imre ging mit einer gesunden Aggressivtät ins Spiel, suchte die Zweikämpfe." Nach den 42 Toren in der Vorsaison ist Biro nun bei Treffer Nummer 15 angelangt: "In der Winter-Vorbereitung lief es für ihn nicht so rund. Da schoss er nur acht unserer 37 Treffer. Das hat gezeigt, dass bei uns auch andere treffen können", sah es der Sektionsleiter auch von der positiven Seite.

 

Mit dem Bus von Cluj nach St. Georgen & retour - ein 1500-km-Trip!

Biro stammt aus dem rumänischen Cluj, pendelt zu den Spielen nach Österreich. "Nicht jede Woche, es gibt auch Perioden, wo er bei unserem Training mit von der Partie ist." Der Status quo könnte sich in Kürze noch extrem verbessern: "Wir sind dabei, ihm einen Job zu beschaffen. Im April könnte es soweit sein." Die abenteuerlichen Reisen  gehören dann der Vergangenheit an: "Imre hat kein Auto, er fährt immer mit dem Bus von Cluj nach St. Georgen und nach dem Spiel retour. Eine kleine Weltreise", weiß Aigner. Hin und retour kommt Biro auf satte 1500 Kilometer!

Aufmerksam gemacht auf Biro wurde St. Georgen vor mehr als zwei Jahren von einem ehemaligen Spieler: "Biro hatte zuvor im Burgenland gespielt, nach einem Kreuzbandriss legte der Klub keinen Wert mehr auf seine Dienste. Unser Ex-Spieler Graur stellte den Kontakt her." Der Rest ist St. Georgner Fußball-Geschichte - eine Erfolgs-Story, zu der Biro bereits einige Kapitel beigesteuert hat.

 

Christian Reichel