Donnerstagabend traf die SG Ardagger Viehdorf auf SC Fortuna Wr. Neustadt. Der Erstgenannte hatte in den Wochen nach der Winterpause einen Schritt nach vorne gemacht und so Abstand zu den hintersten Plätzen geschaffen. Damit der Klassenerhalt nicht doch wieder in Frage gestellt wird, müssen aber weiter Punkte her. Sollte auch gegen den ehemaligen Bundesligisten was gehen? Favorit war natürlich der Gegner, der um den Titel mitspielt. Aber man probierte es zumindest. Und tatsächlich machte sich der ambitionierte Auftritt final bezahlt. Der Underdog behielt ohne Gegentreffer die Oberhand.
Rund 530 Zuschauer hegten den Wunsch, ihre Freizeit mit der schönsten Nebensache der Welt zu verbringen. Sie verspürten so richtig Bock auf diesen Hit. Die starken Leistungen der Gastgeber in der Rückrunde hatten dafür gesorgt. Daran änderte auch die letztwöchige Pleite bei Zwettl nichts. Die lokalen Fans wussten natürlich, dass sie mit ihrer Stimmung ganz wesentlich zu einem möglichen Triumph beitragen können. Dementsprechend sorgten sie von Beginn weg für eine tolle Atmosphäre. Die Rückendeckung spornte die Mannschaft von Trainer Ernö Doma nochmals extra an. Sie wollte sich dafür unmittelbar bedanken und tat dies mit dem Führungstreffer. Bereits nach einer Viertelstunde klingelte es im Kasten des Auswärtsteams. Fabian Palzer trug sich mit einem Dropkick in die Schützenliste ein. Im Anschluss ließ er sich von seinen Kameraden feiern. Den Neustädtern gefiel der Rückstand natürlich gar nicht. Sie bemühten sich, schafften es aber bis zum Schluss der Halbzeit nicht, für den Ausgleich zu sorgen. Da auch Ardagger nicht noch einmal netzte, ging es ohne weitere Tore in die Kabinen.
Die Gäste kehrten bis in die Zehenspitzen motiviert auf den Rasen zurück. Es ging nun darum, einen Punkteverlust im engen Meisterrennen gegen Scheiblingkirchen-Warth und Retz unbedingt zu vermeiden. Aber dem Titelanwärter stand ja noch eine ganze Hälfte zur Verfügung. Ein schnelles Goal, und alles sollte wieder drin sein. So zumindest die Idealvorstellung, es kam jedoch anders. Der Heimclub schloss nämlich nahtlos an den starken ersten Durchgang an. Die Gäste taten sich schwer, beständig Druck aufzubauen. Coach Christoph Stifter reagierte und nahm Auswechslungen vor. Unter anderem brachte er Angreifer Stipo Petrovic für Verteidiger David Strmsek. Man riskierte mehr. Schließlich brach dann bereits die Endphase an. Fabian Palzer wollte für klare Verhältnisse sorgen und zog in der 86. Minute ab. Sein gefühlvoller Schuss schlug im Kasten ein. Der gegnerische Goalie musste sich geschlagen geben. Der Drops war gelutscht und die riesige Sensation stand fest. Das konnte die angereiste Mannschaft nicht mehr aufholen. Es kam in der Nachspielzeit sogar noch schlimmer. Sheqir Avdiu fing sich eine Rote ein und Florian Rusch legte für den Gegner den dritten Treffer nach. Mehr tat sich nicht mehr, der Referee pfiff die Partie ab. Die SG Ardagger Viehdorf atmete durch. Man hatte es echt geschafft, mit einer Wahnsinnsleistung über die gesamte Partie den Überraschungscoup einzutüten.
Dieter Dirnberger (Sportlicher Leiter SG Ardagger Viehdorf):
„Toll! Das Resultat rundete den Feiertag für die vielen Besucher perfekt ab. Super, dass wir so einen Auftritt ablieferten. Das Ergebnis geht auch in der Höhe in Ordnung. Die Burschen fanden weitere aussichtsreiche Chancen vor. Zugelassen dagegen haben wir im Prinzip kaum etwas.“
Der Beste: Fabian Palzer (Mittelfeld SG Ardagger Viehdorf)